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Perianalvenenthrombose

Allgemeines

Perianalvenenthrombose, Thrombose, Blutgerinnsel, Gerinnsel, Anus, After, Durchfall

Unter einer Perianalvenenthrombose versteht man eine Blutgerinnselbildung im Gefässgeflecht rund um den Anus. Das Gefässgeflecht besteht aus Arterien und Venen und ist für die Durchblutung der Analregion verantwortlich. Eine Thrombose kann durch sehr starkes Pressen beim Stuhlgang oder bei der Geburt entstehen. Andere Risikofaktoren sind anhaltende starke Durchfälle sowie langes Sitzen. In manchen Fällen können die Venen durch die starke Druckerhöhung beim Pressen sogar zerreissen.

Symptome

Nach dem Stuhlgang oder der Geburt kommt es zu einem plötzlich einschiessenden Schmerz in der Analregion. Das Blutgerinnsel kann als stark schmerzhafter Knoten neben dem Anus tastbar werden, bei der Betrachtung fällt der Knoten meist durch eine bläuliche Farbe auf.

Diagnose

Die ärztliche Untersuchung beginnt mit dem genauen Erfragen der Symptome sowie der Umstände, bei der die Schmerzen aufgetreten sind. Die Analregion wird daraufhin genau inspiziert, wobei beim Verdacht auf eine Perianalvenenthrombose nach einem tastbaren, bläulichen Knoten am Analrand gesucht wird. Nicht selten ist die Analregion rund um die Thrombose aufgeschwollen und stark schmerzhaft, weshalb meist auf eine Untersuchung des Mastdarms mit dem Finger verzichtet wird.

Therapie

Im Normalfall baut der Körper das Blutgerinnsel im Verlauf von einigen Tagen bis Wochen von selber ab. Eine Behandlung mit abschwellenden Salben und feuchten Umschlägen ist deshalb in den meisten Fällen ausreichend. Um den Stuhlgang zu erleichtern und eine übermässige Dehnung der Analregion zu vermeiden, sollte der Stuhl mit der Einnahme von reichlich Obst, Gemüse sowie Flüssigkeit weich gehalten werden.

Bemerkt man die Thrombose sofort nach deren Auftreten und ist der Knoten sehr gross und schmerzhaft, sollte das Blutgerinnsel in einem kleinen chirurgischen Eingriff aus dem Gefässgeflecht entfernt werden. Hierbei wird die Region rund um den Anus erst lokal unempfindlich gemacht und das entsprechende Gefäss danach mit einem kleinen Stich eröffnet. Das Gerinnsel kann dann durch den Chirurgen leicht entfernt werden.

Der weitere Verlauf einer Perianalvenenthrombose ist meist komplikationslos. In manchen Fällen kommt es allerdings durch die Überdehnung der Haut am Anus zur Ausbildung von bleibenden Hautfalten, welche bis zu 2 Zentimeter lang sein können. An sich sind diese Hautfalten harmloser Natur, können aber die Reinigung der Analregion erschweren und so zu einem unangenehmen Juckreiz führen.

Autor/in:Dr. med. Sibylle Krämer, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Perianalvenenthrombose, Thrombose, Blutgerinnsel, Gerinnsel, Anus, After, Durchfall
ICD-10:I84.3
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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