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TRH-Überschuss

Synonyme: Überschuss an Thyreotropin Releasing Hormon, Überschuss an Thyroliberin, Überschuss an Protirelin, tertiäre Hyperthyreose, tertiäre Schilddrüsenüberfunktion, tertiärer Schilddrüsenhormonüberschuss

Zusammenfassung

Beim TRH-Überschuss hat es im Blut eine zu grosse Menge an Thyreotropin Releasing Hormon (TRH). Ein TRH-Überschuss führt zu einem Überschuss an thyreoideastimulierendem Hormon und an Prolaktin. Der Überschuss an thyreoideastimulierendem Hormon hat wiederum einen Schilddrüsenhormonüberschuss, eine sogenannte Hyperthyreose, zur Folge. Ein TRH-Überschuss kann durch eine Veränderung des Hypothalamus oder durch einen bösartigen Tumor anderer Organe im Körper verursacht werden. Betroffene eines TRH-Überschusses leiden hauptsächlich an der immer grösser werdenden Schilddrüse, an den Beschwerden durch den Schilddrüsenhormonüberschuss und an den Beschwerden durch den Prolaktinüberschuss. Die Diagnose eines TRH-Überschusses wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung, Blutuntersuchungen, einer Magnetresonanztomographie MRI und/oder einer Computertomographie CT gestellt. Die Behandlung des TRH-Überschusses hängt von seiner Ursache ab.

Allgemeines

Beim TRH-Überschuss hat es im Blut eine zu grosse Menge an Thyreotropin Releasing Hormon (TRH). Das Thyreotropin Releasing Hormon wird auch Thyroliberin, Protirelin oder TRH genannt. Das TRH ist ein lebenswichtiges Hormon, das im Hypothalamus, einem bestimmten Hirnareal, gebildet wird. Hormone sind Botenstoffe, die die Anweisungen des Körpers seinen einzelnen Organen mitteilen und Meldungen von den Organen an den Körper zurückgeben. Mit dem Thyreotropin Releasing Hormon regt der Hypothalamus im Hypophysenvorderlappen die Produktion und Ausschüttung des thyreoideastimulierenden Hormons ins Blut an. Mit dem Blut gelangt das thyreoideastimulierende Hormon in die Schilddrüse und regt die Schilddrüse zum Wachstum, zur Jodaufnahme und zur Produktion sowie Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen an. Zudem regt der Hypothalamus mit dem Thyreotropin Releasing Hormon im Hypophysenvorderlappen eine vermehrte Produktion von Prolaktin an. Prolaktin ermöglicht in der Brust die Produktion von Muttermilch bei stillenden Frauen und beeinflusst die Fruchtbarkeit von Männern und von nicht-stillenden und nicht-schwangeren Frauen.
Besteht ein TRH-Überschuss, befiehlt die zu grosse Menge an TRH dem Hypophysenvorderlappen ständig, noch mehr thyreoideastimulierendes Hormon und noch mehr Prolaktin herzustellen. Der Überschuss an thyreoideastimulierendem Hormon bewirkt dann, dass die Schilddrüse immer noch mehr wächst, noch mehr Jod aufnimmt und noch mehr Schilddrüsenhormone produziert. Ein Schilddrüsenhormonüberschuss und ein Prolaktinüberschuss sind die Folge eines TRH-Überschusses.
Da bei einem TRH-Überschuss ein Überschuss an Schilddrüsenhormonen die Folge ist, wird beim TRH-Überschuss auch von einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer Hyperthyreose gesprochen. Von einer tertiären Schilddrüsenüberfunktion (tertiären Hyperthyreose) wird gesprochen, wenn der TRH-Überschuss durch eine Veränderung im Hypothalamus selbst zustande kommt.

Der Hypothalamus

Abbildung: Hypothalamus
Hypothalamus, Hirnanhangdrüse, Grosshirn, Kleinhirn, Sella turcica, Schädelknochen

Der Hypothalamus ist ein kleiner lebenswichtiger Teil des Zwischenhirns, der unten am Gehirn, etwa in der Mitte des Schädels und auf Höhe der Augenbrauen sitzt (siehe Abbildung).

Der Hypothalamus ist das wichtigste Steuerzentrum eines Teils des Nervensystems und die oberste Steuerzentrale des Systems der Hormone. Dadurch hält er das Gleichgewicht im Körper aufrecht und beeinflusst unter anderem die Körpertemperatur, den Blutdruck, die Atmung, die Nahrungs- und die Flüssigkeitsaufnahme, das Bewusstsein, den Wach-Schlaf-Rhythmus, den Schlaf, das Sexual- und das Fortpflanzungsverhalten.

Der Hypothalamus stellt acht lebenswichtige Hormone her, mit denen er auf verschiedene Vorgänge im Körper einwirkt. Mit dem Thyreotropin Releasing Hormon (TRH) regt der Hypothalamus in der Hirnanhangsdrüse die Produktion von thyreoideastimulierendem Hormon und Prolaktin an. Das thyreoideastimulierende Hormon regt in der Schilddrüse das Wachstum, die Jodaufnahme und die Schilddrüsenhormonproduktion an. Das Prolaktin ermöglicht in der Brust die Produktion von Muttermilch. Mit dem Corticotropin Releasing Hormon (CRH) nimmt der Hypothalamus Einfluss auf die Produktion von adrenocorticotropem Hormon in der Hirnanhangsdrüse. Das adrenocorticotrope Hormon steuert die Hormonproduktion in der Nebennierenrinde und ermöglicht es dadurch dem Körper, optimal auf Stresssituationen zu reagieren. Mit dem Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) regelt der Hypothalamus in der Hirnanhangsdrüse die Produktion der Gonadotropine LH und FSH. Die Gonadotropine LH und FSH nehmen Einfluss auf das Wachstum und die Sexualhormonproduktion der Hoden beim Mann und der Eierstöcke bei der Frau. Mit dem Growth Hormon Releasing Hormon (GHRH) reguliert der Hypothalamus die Produktion von Wachstumshormon in der Hirnanhangsdrüse. Das Wachstumshormon beeinflusst eine Reihe von Stoffwechselprozessen im Körper und regt den Körper mit seinen Organen zum Wachstum an. Mit dem Dopamin verhindert der Hypothalamus in der Hirnanhangsdrüse eine Überproduktion von Prolaktin und mit dem Somatostatin eine Überproduktion von thyreoideastimulierendem Hormon und Wachstumshormon. Mit dem Vasopressin (ADH) reguliert der Hypothalamus den Wasserhaushalt im Körper und befiehlt dabei den Nieren, nicht zu viel Flüssigkeit mit dem Urin aus dem Körper auszuscheiden. Und mit dem Oxytozin erlaubt der Hypothalamus der Brust, die gebildete Muttermilch nach aussen abzugeben.

Die Produktion und die Ausschüttung des Thyreotropin Releasing Hormons, des Corticotropin Releasing Hormons, des Gonadotropin Releasing Hormons, des Growth Hormon Releasing Hormons, des Dopamins, des Somatostatins, des Vasopressins und des Oxytozins regelt der Hypothalamus selbst, indem er andauernd den Zustand des Körpers mithilfe von Messungen der Hormonmengen im Blut und mithilfe von über den ganzen Körper verteilten Nerven überwacht.

Ursachen

Ein TRH-Überschuss kann durch eine Veränderung des Hypothalamus oder durch einen bösartigen Tumor anderer Organe im Körper verursacht werden. Es können aus bisher nicht bekanntem Grund Veränderungen im Hypothalamus auftreten, sodass der Hypothalamus zu viel TRH herstellt. Eine Veränderung der Erbinformation kann ebenfalls zu einem TRH-Überschuss führen. Diese Veränderung der Erbinformation führt nämlich dazu, dass der Hypothalamus die Menge an Schilddrüsenhormonen im Blut nicht mehr messen kann. Der Hypothalamus bemerkt aber nicht, dass bei ihm ein Fehler vorliegt, sondern nimmt einfach an, dass es zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut hat. Als Reaktion darauf stellt der Hypothalamus immer weiter TRH her, um über die Hirnanhangsdrüse der Schilddrüse zu befehlen, noch schneller zu wachsen, noch mehr Jod aufzunehmen und noch mehr Schilddrüsenhormone zu produzieren. Warum es bei einzelnen Personen zu einer derartigen Veränderung der Erbinformation kommt, ist bisher nicht bekannt.

Ein TRH-Überschuss kann aber auch durch bösartige Tumoren anderer Organe im Körper zustande kommen. In diesen Fällen ist das Gewebe des Hypothalamus vollkommen normal. Der TRH-Überschuss entsteht in diesen Fällen dadurch, dass diese bösartigen Tumoren anderer Organe des Körpers selbst TRH bilden können. Die bösartigen Tumoren stellen so viel TRH her, wie sie möchten. Es interessiert sie nicht, ob es schon genügend TRH im Körper hat. Dadurch kommt es im Körper zu einem TRH-Überschuss. In der Fachsprache wird von einem sogenannten paraneoplastischen Syndrom gesprochen, wenn ein bösartiger Tumor Substanzen herstellt, die zu Veränderungen im Körper führen.

Häufigkeit

Insgesamt ist ein TRH-Überschuss mit einer Überfunktion der Schilddrüse sehr selten. Eine Überfunktion der Schilddrüse wird meist durch eine Veränderung der Schilddrüse selbst und nicht durch eine Störung der TRH-Produktion im Hypothalamus verursacht. Ebenso ist meist eine andere Veränderung im Körper als ein TRH-Überschuss für einen Prolaktinüberschuss verantwortlich.

Symptome

Bei einem TRH-Überschuss hat es im Blut eine zu grosse Menge an Thyreotropin Releasing Hormon. Mit dem Thyreotropin Releasing Hormon regt der Hypothalamus im Hypophysenvorderlappen die Produktion und Ausschüttung des Prolaktins und des thyreoideastimulierenden Hormons ins Blut an. Mit dem Blut gelangt das thyreoideastimulierende Hormon dann in die Schilddrüse und regt die Schilddrüse zum Wachstum, zur Jodaufnahme und zur Produktion sowie Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen an.
Besteht ein TRH-Überschuss, befiehlt die zu grosse Menge an TRH der Hirnanhangsdrüse ständig noch mehr thyreoideastimulierendes Hormon und noch mehr Prolaktin herzustellen. Der Überschuss an thyreoideastimulierendem Hormon bewirkt wiederum dass die Schilddrüse immer noch mehr wächst, noch mehr Jod aufnimmt und noch mehr Schilddrüsenhormone produziert. Ein Schilddrüsenhormonüberschuss, eine sogenannte Hyperthyreose, und ein Prolaktinüberschuss, eine sogenannte Hyperprolaktinämie, sind die Folge eines TRH-Überschusses. Betroffene eines TRH-Überschusses leiden hauptsächlich an der immer grösser werdenden Schilddrüse und an den Beschwerden durch den Schilddrüsenhormonüberschuss und durch den Prolaktinüberschuss.

Abbildung 1: Beschwerden bei einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen
Beschwerden bei einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen

Der Schilddrüsenhormonüberschuss kann unabhängig von der Ursache beim Betroffenen zu einer breiten Palette an Beschwerden führen (siehe Abbildung 1), da die Schilddrüsenhormone in beinahe jeder Zelle des Körpers den Kreislauf anregen und beschleunigen.

Häufig auftretende Symptome sind ein anhaltender Unruhezustand mit Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Depression oder vermindertem Antrieb. Die Betroffenen berichten teils über einen unerklärlichen Gewichtsverlust trotz Heisshunger. Durchfall, Haarausfall, Muskelschwäche sowie ein feines Zittern der ausgestreckten Finger sind möglich. Die Körpertemperatur steigt an, der Betroffene wird überempfindlich gegenüber Wärme mit vermehrtem Schwitzen trotz normaler Aussentemperatur. Die Haut ist warm und feucht. Durch die Anregung des Kreislaufs steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz an. Insbesondere bei älteren Patienten kann es dadurch zur Herzschwäche mit Herzvergrösserung und Herzrhythmusstörungen bis zum Herzinfarkt kommen. Bei Betroffenen mit einem Diabetes mellitus ist eine Verschlechterung des Blutzuckers mit Zunahme der Zuckermenge im Blut möglich. Vor allem ältere Menschen können bei der Schilddrüsenüberfunktion nur sehr wenige Beschwerden aufweisen.

Der Prolaktinüberschuss kann bei nicht-schwangeren und nicht-stillenden Frauen zu einer milchigen Absonderung aus der Brust, einer sogenannten Galaktorrhoe, und Störungen des Menstruationszyklus mit ausbleibendem Eisprung und Unfruchtbarkeit führen. Der Grund für die Störungen des Menstruationszyklus liegt darin, dass das vermehrte Prolaktin im Hypophysenvorderlappen die Produktion der zwei Gonadotropine luteinisierendes Hormon LH und follikelstimulierendes Hormon FSH hemmt. Die Gonadotropine beeinflussen bei der Frau normalerweise das Wachstum, die Funktion und die Sexualhormonproduktion der Eierstöcke. Das luteinisierende Hormon regt in den Eierstöcken die Produktion von Östrogen, dem wichtigsten weiblichen Sexualhormon, und Progesteron an. Östrogen und Progesteron regulieren zusammen den Menstruationszyklus. Das luteinisierende Hormon ermöglicht zudem eine Schwangerschaft, indem es bei der Frau zum Eisprung führt und nach dem Eisprung die Umwandlung des Follikels in den Gelbkörper bewirkt. Das follikelstimulierende Hormon ermöglicht bei der Frau die Ausreifung der Eizellen und regt gemeinsam mit dem luteinisierenden Hormon in den Eierstöcken die Produktion von Östrogen an. Wird durch den Prolaktinüberschuss die Menge an luteinisierendem Hormon und an follikelstimulierendem Hormon im Blut gesenkt, kommt es bei der Frau deshalb zu Störungen des Menstruationszyklus mit unregelmässigen oder ausbleibenden Monatsblutungen und fehlendem Eisprung, sodass Betroffene nicht schwanger werden können und unfruchtbar sind.
Die Hauptbeschwerden beim Mann mit einem Prolaktinüberschuss sind Störungen der Potenz, eine Abnahme des sexuellen Verlangens und eine Unfruchtbarkeit. Der Grund für diese Störungen liegt darin, dass das vermehrte Prolaktin im Hypophysenvorderlappen die Produktion der zwei Gonadotropine luteinisierendes Hormon LH und follikelstimulierendes Hormon FSH hemmt. Die Gonadotropine beeinflussen beim Mann normalerweise das Wachstum, die Funktion und die Sexualhormonproduktion der Hoden. Das luteinisierende Hormon bewirkt normalerweise in den Hoden die Produktion von Testosteron, dem wichtigsten männlichen Sexualhormon. Das Testosteron ermöglicht dann gemeinsam mit dem follikelstimulierenden Hormon die Ausreifung der Spermien. Wird durch den Prolaktinüberschuss die Menge an luteinisierendem Hormon und an follikelstimulierendem Hormon im Blut gesenkt, kommt es beim Mann deshalb zu einem Testosteronmangel mit Störung der Potenz, Abnahme des sexuellen Verlangens und nicht ausgereiften Spermien, sodass die Spermien eine weibliche Eizelle nicht befruchten können und die betroffenen Männer deshalb unfruchtbar sind. Eine Absonderung von milchiger Flüssigkeit aus der Brust, eine sogenannte Galaktorrhoe, tritt bei Männern mit einem Prolaktinüberschuss nur selten auf. Bei  schwangeren oder stillenden Frauen ist eine vermehrte Menge an Prolaktin im Blut normal.

Wird der TRH-Überschuss durch einen bösartigen Tumor anderer Organe im Körper verursacht, können Betroffene zudem an Beschwerden durch diese bösartigen Tumoren leiden.

Diagnose

Treten bei einer Person anhaltende Beschwerden im Sinne eines Überschusses an Schilddrüsenhormonen und/oder an Prolaktin wegen einem TRH-Überschuss auf, sollte ein Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufgesucht werden. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen TRH-Überschuss geben. Weiter wird er sich nach durchgemachten oder noch anhaltenden Erkrankungen und Therapien erkundigen, die einen TRH-Überschuss zur Folge haben können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund der Ergebnisse des Gesprächs und der Untersuchung den Verdacht auf einen TRH-Überschuss, wird er zur Bestätigung des Verdachts die Menge an Thyreotropin Releasing Hormon im Blut bestimmen. Bei einem TRH-Überschuss ist die Menge an Thyreotropin Releasing Hormon im Blut zu gross. Um diese Messung zu bestätigen, kann die Menge an Prolaktin, an thyreoideastimulierendem Hormon und an Schilddrüsenhormonen im Blut bestimmt werden. Bei einem TRH-Überschuss ist die Menge an Prolaktin, an thyreoideastimulierendem Hormon und an Schilddrüsenhormonen im Blut ebenfalls vergrössert.

Mit Hilfe von bildgebenden Untersuchungen wie der Computertomographie CT oder der Magnetresonanztomographie MRI können Veränderungen des Hypothalamus und bösartige Tumoren anderer Organe im Körper dargestellt werden.

Therapie

Die Behandlung eines TRH-Überschusses hängt von seiner Ursache ab. Es sollte immer die Ursache behandelt werden, wenn dies möglich ist. Bewirken bösartige Tumoren anderer Organe im Körper den TRH-Überschuss, indem sie Thyreotropin Releasing Hormon herstellen, müssen die Betroffenen von den verantwortlichen Tumoren, wenn möglich, mit einer Operation, einer Bestrahlung oder einer Chemotherapie geheilt werden. Wenn die bösartigen Tumoren gar nicht oder nicht vollständig entfernt werden können oder bereits Ableger gebildet haben, muss die Hirnanhangsdrüse an der Produktion von zu viel thyreoideastimulierendem Hormon und zu viel Prolaktin gehindert werden. Dazu werden bestimmte Medikamente verwendet. Diese Medikamente sehen gleich aus und wirken wie Somatostatin und Dopamin. Somatostatin und Dopamin sind diejenigen Botenstoffe, mit denen der Hypothalamus normalerweise den Hypophysenvorderlappen an einer Überproduktion von thyreoideastimulierendem Hormon und Prolaktin hindert. Gibt man einem Betroffenen eines TRH-Überschusses diese Dopamin- und Somatostatin-ähnlichen Medikamente, können diese Medikamente teilweise die Produktion von Prolaktin und TSH und damit auch die Produktion von Schilddrüsenhormonen vermindern.

Teilweise kann die Ursache des TRH-Überschusses aber gar nicht behandelt werden oder aber der TRH-Überschuss mit dem Überschuss an Schilddrüsenhormonen und an Prolaktin bleibt trotz erfolgreicher Behandlung der Ursache bestehen. In diesen Fällen sollte versucht werden, den Betroffenen die Beschwerden, die durch den Überschuss an Schilddrüsenhormonen und Prolaktin zustande kommen, wie oben beschrieben mit Somatostatin- oder Dopamin-ähnlichen Medikamenten zu nehmen oder wenigstens zu lindern.

Prognose

Die Prognose eines Betroffenen mit einem TRH-Überschuss hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Kann die Ursache des TRH-Überschusses gut behandelt werden, ist die Prognose gut.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin
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ICD-10:E05.8
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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