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Menstruationsbeschwerden

Synonyme: Dysmenorrhoe

Allgemeines

Frauen fühlen sich während der Zeit der Regelblutung sehr unterschiedlich. Die meisten haben überhaupt keine Probleme, vielleicht mal ein leichtes Ziepen im Unterleib. Sie gehen sehr positiv durch diese Zeit hindurch mit einem erhöhten Körperbewusstsein und besonderer Wahrnehmung  ihrer Weiblichkeit.

Daneben gibt es aber auch Frauen, die von verschiedenen unangenehmen Symptomen unterschiedlichen Schweregrades begleitet werden. Diese Symptome fasst man unter dem Begriff Menstruationsbeschwerden zusammen. Von einer Dysmenorrhoe spricht man, wenn die Frau regelmässig sehr starke Schmerzen während der Menstruation hat. Hier unterscheidet man die primäre von der sekundären Dysmenorrhoe. Treten diese Beschwerden vor dem Beginn der Menstruation auf, spricht man von prämenstruellen Beschwerden oder auch vom prämenstruellen Syndrom. Ein kleiner Teil der gebärfähigen Frauen sind so stark betroffen, dass sie während der Regelblutung ihrer Arbeit nicht nachgehen können.

Symptome

Die primäre Dysmenorrhoe betrifft überwiegend junge Frauen, die noch keine Kinder haben. Die Schmerzen setzen meistens einige Monate nach der allerersten  Regelblutung, der so genannten Menarche, ein. Denn dann finden auch mit gewisser Regelmässigkeit Eisprünge statt. Die jungen Frauen werden geplagt von starken Krämpfen im Unterleib, die bis in den Rücken ziehen können. Die Krämpfe setzen häufig bereits einige Stunden vor der eigentlichen Blutung ein oder am ersten Tag der Regel. Dann sind sie auch am stärksten. Sie lassen nach circa 10 bis 12 Stunden nach und verschwinden spätestens am letzten Tag der Regel wieder.

Zu den Krämpfen können noch Durchfall, Übelkeit und Erbrechen und auch Kopfschmerzen bis hin zur Migräne  auftreten, so dass das Allgemeinbefinden sehr stark beeinträchtigt wird. Die Beschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Einige sind dabei noch müde, nervös, haben schlechte Laune und reagieren gereizt. Andere bekommen in der Zeit Pickel oder leiden unter Verstopfung. Der primären Dysmenorrhoe liegen keine organischen Störungen zu Grunde im Gegensatz zur sekundären Dysmenorrhoe. Diese tritt erst später auf, meist nach dem 20. Lebensjahr. Sie zeigt aber die gleichen Symptome.

Ursachen

Verschiedene Faktoren spielen bei der Schmerzauslösung eine Rolle. Zum einen werden in der Schleimhaut der Gebärmutter bestimmte Hormone gebildet, die so genannten Prostaglandine. Diese verursachen ein Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter, damit die zuvor aufgebaute Schleimhaut während der Regelblutung wieder abgestossen werden kann. Während dieser Zeit ist die Durchblutung der Gebärmutter vermindert, was den Schmerz auslöst. Aber auch psychische Faktoren tragen zum Schmerzempfinden bei. Eine ablehnende Haltung gegenüber der Menstruation oder zum eigenen weiblichen Körper fördert eine verstärkte Schmerzwahrnehmung. Besonders junge Mädchen müssen sich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, nun eine Frau mit allen Konsequenzen zu werden. Ungünstige Lebensbedingungen, Stress oder ein unerfüllter Kinderwunsch können die Beschwerden noch verschlimmern.

Bei der sekundären Dysmenorrhoe liegen organische Erkrankungen der Gebärmutter, Eierstöcke oder Eileiter zugrunde, welche die Beschwerden auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die man als Endometriose bezeichnet oder gutartige Tumore der Muskulatur in der Gebärmutter, so genannte Myome. Diese können sehr gross werden. Auch Entzündungen oder Zysten sind als weitere Beispiele zu nennen. Mechanische Verhütungsmittel wie die Spirale, die in die Gebärmutter eingesetzt wird, können ebenso zu starken Regelschmerzen führen. Stress und psychische Belastungen verstärken die Beschwerden.

Diagnose

Der Frauenarzt stellt die Diagnose zunächst anhand der typischen Symptome für die Menstruationsbeschwerden. Natürlich müssen besonders bei älteren Frauen organische Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Dazu führt der Arzt eine umfassende gynäkologische Untersuchung durch. Mithilfe einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung sind viele der möglichen auslösenden Krankheitsbilder schon feststellbar.

Therapie

Die primäre Dysmenorrhoe bei jungen Mädchen bessert sich in vielen Fällen nach einer Schwangerschaft.

Sind keine organischen Ursachen für die Beschwerden feststellbar, können bestimmte Präparate die Schmerzen lindern. Dazu zählen die Anti-Baby-Pille und die beiden Wirkstoffe Ibuprofen und Acetylsalicylsäure. Die Wirkung der Präparate beruht darauf, dass die Bildung der Prostaglandine gehemmt wird, die letztendlich den Schmerz verursachen. Wenn die Frau auf Medikamente lieber verzichten möchte, sind ein heisses Bad oder eine Wärmflasche oft wirkungsvolle Schmerzlinderer. Bei einigen Frauen wirken sich Magnesiumpräparate positiv auf die Schmerzen aus. Auch pflanzliche Präparate wie zum Beispiel Mönchspfeffer oder Frauenmantel können die Schmerzen lindern. Leiden die Frauen eher an Stimmungsschwankungen bietet sich die Einnahme von Johanniskraut an, welches es in Kapselform oder als Tee zu kaufen gibt.

Als Alternative zur Einnahme von Medikamenten bieten sich Bewegung und Entspannung an. Sport lindert Menstruationsbeschwerden und beugt auch vor, denn durch die Bewegung wird der Beckenbereich besser durchblutet, Verkrampfungen lösen sich. Besonders gut geeignete Sportarten sind Walking und Fahrradfahren.

Im Falle einer sekundären Dysmenorrhoe, müssen natürlich zunächst die organischen Ursachen behandelt werden. Da verschiedene Krankheitsbilder die Menstruationsbeschwerden auslösen können, muss die Behandlung sich ganz individuell nach der Ursache richten. Die Schmerzen verschwinden dann meist nach erfolgreich durchgeführter Therapie.

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Menstruationsbeschwerden, Dysmenorrhoe, Menstruationsschmerzen, Mens-Beschwerden, Mensbeschwerden, Periodenschmerzen, Perioden-Schmerzen
ICD-10:N94.4-N94.6
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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