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Lithium

Synonyme: Li

Zusammenfassung

Lithium ist ein Spurenelement, das Einfluss auf die Nervenzellen und das Nervensystem des menschlichen Körpers hat. Der Mensch kann seinen täglichen Lithiumbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken.
Wird der Lithiumbedarf des Körpers nicht gedeckt, entsteht ein Lithiummangel. Die genauen Auswirkungen und die Beschwerden eines Lithiummangels sind bisher nicht vollständig aufgeklärt.

Erhält der Körper zu viel Lithium entsteht ein Lithiumüberschuss, auch Lithiumvergiftung genannt. Eine Lithiumvergiftung kann zu verschiedenen, teilweise lebensbedrohlichen Beschwerden führen. Die Behandlung der Lithiumvergiftung hängt von den Beschwerden Betroffener ab, wobei eine weitere Lithiumzufuhr verhindert werden muss.

Allgemeines

Spurenelemente sind Substanzen, die der menschliche Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Da sie trotz ihrer Wichtigkeit aber nur in sehr geringer Menge, sozusagen nur in Spuren, im menschlichen Körper vorkommen, erhielten die Spurenelemente ihren Namen. Spurenelemente kann der menschliche Körper aber nicht selbst herstellen, sondern muss sie regelmässig mit der Nahrung, mit dem Trinkwasser und über die Atemluft aufnehmen.

Eines der Spurenelemente, die der Körper benötigt, ist das Lithium. Lithium wird mit den Buchstaben Li abgekürzt. Im Körper eines erwachsenen Menschen werden etwa sieben Milligramm Lithium gespeichert.

Funktion

Die genauen Funktionen von Lithium im menschlichen Körper sind bisher nicht vollständig aufgeklärt. Lithium hat einen Einfluss auf die Nervenzellen und das Nervensystem. Dies ist bekannt, da Lithium erfolgreich in der Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen eingesetzt wird. Die genaue Wirkung von Lithium in Nervenzellen und Nervensystem ist aber nicht bekannt. Daneben ist Lithium wahrscheinlich an der Bildung der Blutzellen beteiligt.

Bedarf & Vorkommen

Damit der Körper genügend Lithium zur Verfügung hat, muss täglich Lithium mit der Nahrung aufgenommen werden. Der tägliche Lithiumbedarf des Körpers eines erwachsenen Menschen beträgt etwa 0.1 Milligramm Lithium.

In der Nahrung ist nur wenig Lithium enthalten. Noch am meisten Lithium gibt es in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, einzelnen Gemüsesorten und Getreideprodukten. Zudem ist im Trinkwasser Lithium enthalten.

Lithiummangel

Bisher sind die genauen Auswirkungen und die Beschwerden eines Lithiummangels nicht vollständig aufgeklärt. Da Lithium aber erfolgreich in der Behandlung gewisser psychischer Erkrankungen eingesetzt wird, wird vermutet, dass ein Mangel an Lithium psychische Beschwerden wie eine vermehrte Erregbarkeit, Hektik, übertriebene Heiterkeit und extreme Stimmungsschwankungen auslöst.

Lithiumüberschuss

Bei einem Lithiumüberschuss enthält der Körper zu viel Lithium. Es wird auch von einer Lithiumvergiftung gesprochen. Solch eine Lithiumvergiftung wird kaum durch eine ausgeglichene Ernährung verursacht. Jedoch kann eine Lithiumvergiftung entstehen, wenn eine Person zu viel Lithium in Form von Medikamenten zur Behandlung einer psychischen Erkrankung einnimmt.

Eine Lithiumvergiftung löst bei Betroffenen Übelkeit, Zittern, Erbrechen, Sehstörungen, Teilnahmslosigkeit und Krämpfe aus. Zudem können die Nieren beschädigt werden und nicht mehr richtig funktionieren, was unter anderem zu vermehrtem Harndrang und vermehrtem Durst führen kann. Betroffene können in ein Koma fallen und ohne Behandlung sterben.

Treten Beschwerden einer Lithiumvergiftung auf, sollte unverzüglich ein Arzt oder ein Spital aufgesucht werden. Die Behandlung einer Lithiumvergiftung besteht darin, zu verhindern, dass der Körper noch mehr Lithium aufnimmt, und dafür zu sorgen, dass der Körper das aufgenommene Lithium so schnell wie möglich ausscheidet. So wird bei einer Lithiumvergiftung der Magen Betroffener gespült, damit der Körper nicht noch mehr Lithium aufnimmt, und mit Medikamenten wird die Urinausscheidung und damit die Lithiumausscheidung gefördert. Teilweise ist sogar eine Blutwäsche, eine sogenannte Hämodialyse, notwendig, um das Lithium aus dem Körper zu entfernen. Daneben wird versucht, den Betroffenen Beschwerden zu nehmen oder zumindest zu lindern.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Andrea Meppiel, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Lithium, Li, Lithium-Mangel, Mangel an Lithium, Lithiummangel, Lithium-Überschuss, Lithium-Intoxikation, Spurenelemente, Lithiumüberschuss, Überschuss an Lithium, Lithiumvergiftung, Lithium-Vergiftung, akute Lithiumvergiftung, akute Lithium-Vergiftung, akute Lithiumintoxikation, akute Lithium-Intoxikation
ICD-10:E61.8, R78.8
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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