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Ernährung

Synonyme: Nutrition, Alimentation

Zusammenfassung

Durch die Ernährung wird der menschliche Körper mit Bausteinen und Energie in Form verschiedener Nahrungsbestandteile versorgt. Diese Bausteine und diese Energie benötigt der menschliche Körper, um funktionieren und gesund bleiben zu können. Zu den notwendigen Nahrungsbestandteilen gehören die Kohlenhydrate, die Fette, die Eiweisse (Proteine), die Ballaststoffe (Nahrungsfasern), die Vitamine, die Elektrolyte (Mineralstoffe) und die Spurenelemente. Bei einer gesunden Ernährung sollten die Lebensmittel so ausgewogen zusammengestellt werden, dass der Körper alle Nahrungsbestandteile in ausreichender Menge aufnehmen kann.

Bei dieser Zusammenstellung der Lebensmittel können die Lebensmittelpyramide oder der Ernährungskreis weiterhelfen. Erhält der Körper bei einer aus unterschiedlichen Gründen unausgewogen zusammengestellten Ernährung zu viel oder zu wenig einzelner, mehrerer oder aller Nahrungsbestandteile, können unterschiedliche Beschwerden und Erkrankungen auftreten.

Allgemeines

Der menschliche Körper ist ein kompliziertes System, das aus zahlreichen unterschiedlichen Organen und Geweben mit jeweils verschiedenen Aufgaben besteht. Die Organe und Gewebe selbst sind wiederum aus Millionen von Zellen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben aufgebaut. Damit alle diese Bestandteile optimal zusammen arbeiten und der Körper reibungslos funktionieren und gesund bleiben kann, braucht er eine regelmässige Zufuhr von Bausteinen und Energie.

Diese lebensnotwendigen Bausteine und Energie nimmt der Körper in Form verschiedener Nahrungsbestandteile mit der Nahrung auf. Als Ernährung wird somit die Aufnahme von Bausteinen und Energie in Form verschiedener Nahrungsbestandteile bezeichnet, die der Mensch zum Aufbau seines Körpers, zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen und zum Hervorbringen bestimmter Leistungen in unterschiedlichen Lebenslagen benötigt. Damit ist die Ernährung eine der Voraussetzungen des Lebens.

Nahrungsbestandteile

Die Nahrungsbestandteile, die der Körper benötigt, werden auch Grundnährstoffe genannt. Dazu gehören die Kohlenhydrate, die Fette, die Eiweisse (Proteine), die Ballaststoffe (Nahrungsfasern), die Vitamine, die Elektrolyte (Mineralstoffe) und die Spurenelemente.

Die Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse liefern dem menschlichen Körper die Energie, die er braucht. Sie werden deshalb auch als Energie-liefernde Nahrungsbestandteile, Hauptnährstoffe oder Makronährstoffe bezeichnet. Zudem liefern sie dem Körper lebensnotwendige Bausteine.

Die Vitamine, Elektrolyte (Mineralstoffe, Salze) und Spurenelemente liefern dem menschlichen Körper keine Energie. Sie werden vom Körper zudem nur in geringen Mengen benötigt,weshalb sie Mikronährstoffe genannt werden. Trotzdem sind diese drei Mikronährstoffe als Bausteine und für Abläufe im menschlichen Körper lebensnotwendig, weshalb sie auch die Bezeichnung Vitalstoffe tragen. Denn Vita bedeutet Leben.

Die Ballaststoffe (Nahrungsfasern) nehmen unter den Grundnährstoffen eine Sonderstellung ein. Denn sie liefern dem menschlichen Körper weder Energie noch Bausteine, tragen aber trotzdem zur Gesundheit des menschlichen Körpers bei.

Wie viel Energie und wie viele Bausteine der Körper in Form von Nahrungsbestandteilen benötigt, hängt von Geschlecht, Alter, körperlicher Tätigkeit und allgemeinem Zustand einer Person ab. Diese Faktoren bestimmen, wie gross der Verbrauch und der Verlust an Energie und Bausteinen im menschlichen Körper ist und wie viel Energie und Bausteine wieder in Form der Nahrungsbestandteile mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Angaben zur täglichen Bedarfsmenge der unterschiedlichen Nahrungsbestandteile finden sich in den entsprechenden Texten zu den einzelnen Nahrungsbestandteilen und im Text zu Wissenswertem über die Ernährung. Allgemein wird empfohlen, bei einer vollwertigen Kost den täglichen Energiebedarf zu 50 bis 55 % mit Kohlenhydraten, zu 25 bis 30 % mit Fetten und zu 15 % mit Eiweissen abzudecken.

Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist äusserst wichtig für das Gesundbleiben oder das Gesundwerden und das Funktionieren des menschlichen Körpers. Es gibt aber nicht ein einziges richtiges Rezept für die Zusammenstellung einer gesunden Ernährung. Eine gesunde Ernährung verlangt nicht, dass auf gewisse Lebensmittel verzichtet wird und andere Lebensmittel in übertrieben grossen Mengen zu sich genommen werden. Das einzige, was für eine gesunde Ernährung gilt, ist, dass die Lebensmittel so zusammengestellt werden sollten, dass alle Nahrungsbestandteile in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden. Denn alle Nahrungsbestandteile haben ihre Aufgaben im menschlichen Körper und dürfen deshalb nicht fehlen. So ist eine gesunde Ernährung eigentlich nichts anderes als eine ausgewogene Ernährung, die den Körper mit allen Nahrungsbestandteilen, die er benötigt, im richtigen Mischungsverhältnis versorgt. Der einfachste Weg, die Nahrung ausgewogen zusammenzustellen, besteht darin, die Nahrung abwechslungsreich und vielseitig zu gestalten.

Lebensmittelpyramide

Welche Nahrungsmittel in grösseren und welche in geringeren Mengen vom menschlichen Körper benötigt werden, wird am besten anhand der sogenannten Lebensmittelpyramide ersichtlich (siehe Abbildung 1). Die Lebensmittelpyramide besteht aus sechs Ebenen. Jede Ebene beinhaltet verschiedenen Lebensmittel. Die unterste Ebene ist am grössten, die oberste am kleinsten. Die Grösse der Ebene gibt etwa den Anteil wieder, den die in dieser Ebene enthaltenen Lebensmittel bei der Zusammenstellung einer gesunden und ausgewogenen Nahrung haben sollten.

Die Lebensmittelpyramide gilt aber nur für gesunde Erwachsene. Bei Kindern, älteren Menschen, schwangeren und stillenden Frauen, Leistungssportlern sowie kranken Menschen ist der Energie- und Bausteinbedarf des Körpers verändert, sodass die Lebensmittelpyramide nur noch zum Teil zur Zusammenstellung der Lebensmittel geeignet ist. So haben schwangere und stillende Frauen insbesondere einen höheren Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen und Elektrolyten (Mineralstoffen) und müssen deshalb noch etwas bewusster auf ihre Lebensmittelauswahl achten. Ihren Energiebedarf sollten sie grundsätzlich auch zu 50 bis 55 % mit Kohlenhydraten, zu 25 bis 30 % mit Fetten und zu 15 % mit Eiweissen abdecken. Bei Vegetariern und Veganern gilt die Lebensmittelpyramide ebenfalls nicht. Sie haben zwar den gleichen Energie- und Bausteinbedarf wie alle gesunden Erwachsenen, wegen des teilweisen oder vollständigen Verzichts von tierischen Lebensmitteln entspricht die Lebensmittelzusammenstellung bei ihnen aber nicht derjenigen der Lebensmittelpyramide.

Die unterste und damit grösste Ebene der Lebensmittelpyramide enthält die Getränke. Über den Tag verteilt sollten täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit getrunken werden. Dabei sind ungezuckerte Getränke wie Leitungs- oder Mineralwasser und Früchte- oder Kräutertees zu bevorzugen. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer oder grüner Tee sollten massvoll genossen werden.

Die nächst höhere Ebene enthält die Gemüse und Früchte. Insgesamt sollten täglich fünf Portionen davon in verschiedenen Farben verzehrt werden. Bei einer Portion handelt es sich um etwa 120 Gramm oder bildlich ausgedrückt um eine Handvoll Obst oder Gemüse. Eine Portion pro Tag kann dabei auch durch 2 Deziliter Frucht- oder Gemüsesaft ersetzt werden.

Die dritte Ebene enthält die Getreideprodukte, die Hülsenfrüchte und die Kartoffeln. Sie sollten zu jeder Hauptmahlzeit gehören, sodass täglich drei Portionen gegessen werden. Dabei entspricht eine Portion 75 bis 125 Gramm Brot, 60 bis 100 Gramm Hülsenfrüchten, 180 bis 300 Gramm Kartoffeln oder 45 bis 75 Gramm Flocken, Teigwaren, Mais, Reis beziehungsweise anderen Getreidekörnern. Zwei der drei Portionen sollten möglichst in Form von Vollkornprodukten verzehrt werden.

In der vierten Ebene befinden sich Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier. Es sollten pro Tag abwechslungsweise eine Portion Fleisch, Fisch, Eier, Tofu oder Quorn gegessen werden. Eine Portion entspricht 100 bis 120 Gramm Fleisch respektive Fisch, 2 bis 3 Eiern oder 100 bis 120 Gramm Tofu respektive Quorn. Ausserdem sollten täglich drei Portionen Milch oder Milchprodukte mit der Nahrung aufgenommen werden, wobei fettreduzierte Produkte zu bevorzugen sind. Dabei entspricht eine Portion 2 Deziliter Milch oder 150 bis 180 Gramm Jogurt oder 200 Gramm Quark respektive Hüttenkäse oder 30 bis 60 Gramm Käse.

Auf der fünften Ebene sind die Öle, Fette und Nüsse untergebracht. Sie sollen täglich mit Mass verzehrt werden und es sollten pflanzliche Öle und Fette bevorzugt werden. So können pro Tag 2 bis 3 Teelöffel hochwertiges Pflanzenöl wie Raps- oder Olivenöl für die kalte Küche, beispielsweise für Salatsaucen, verwendet werden. Dies entspricht etwa 10 bis 15 Gramm. Zudem können 2 bis 3 Teelöffel Pflanzenöle für das Erhitzen von Speisen verwendet werden, wobei besonders Olivenöl empfehlenswert ist. Bei Bedarf können noch 2 Esslöffel Butter oder Margarine aus hochwertigen Ölen als Brotaufstrich verwendet werden, was etwa 10 Gramm entspricht. Ausserdem ist der Verzehr von 1 Portion, das heisst 20 bis 30 Gramm, Nüssen pro Tag empfehlenswert.

Und in der sechsten Ebene, in der Spitze und damit der kleinsten Ebene der Pyramide, befinden sich die Süssigkeiten, salzigen Knabbereien und energiereichen Getränke. Süssigkeiten, salzige Knabbereien und gezuckerte Getränke, wie Energy Drinks und Eistee, sollen nur mit Mass genossen werden. Alkoholhaltige Getränke sollten ebenfalls nur massvoll und am besten im Rahmen von Mahlzeiten genossen werden, wobei das Trinken von einem Glas Rotwein pro Tag nachgewiesenermassen einen positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Speisen sollten nur zurückhaltend gesalzt werden. Und es soll mit Jod und Fluor angereichertes Speisesalz verwendet werden, da Jod und Fluor ansonsten oft nicht ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden können, um den Jod- und Fluorbedarf des Körpers zu decken.

Legende: Die Lebensmittelpyramide

Abbildung 1: Lebensmittelpyramide
Lebensmittelpyramide, Schmema, 6 Ebenen von Lebensmitteln

Darstellung der Lebensmittelpyramide. Die Lebensmittelpyramide ist ein Schema, das mit seinen sechs verschieden grossen Ebenen aufzeigt, von welchen Lebensmitteln der Körper mehr und von welchen er weniger benötigt:

1. Getränke: reichlich über den Tag verteilt
2. Gemüse & Früchte: fünf am Tag in verschiedenen Farben
3. Getreideprodukte, Hülsenfrüchte & Kartoffeln: zu jeder Hauptmahlzeit
4. Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch & Eier: täglich genügend
5. Öle, Fette & Nüsse: täglich mit Mass
6. Süssigkeiten, salzige Knabbereien & energiereiche Getränke: massvoll mit Genuss

Ernährungskreis

Neben der Lebensmittelpyramide gibt es den sogenannten Ernährungskreis (siehe Abbildung 2), der in der Schweiz nicht sehr bekannt ist und wegen seiner Angaben zur Zusammenstellung der Lebensmittel auch nur schwierig im Alltag umgesetzt werden kann. Dabei handelt es sich um ein Schema, in dem die verschiedenen Lebensmittelgruppen entsprechend ihrem empfohlenen Anteil an einer gesunden Ernährung im Kreis angeordnet sind. So sollten etwa 30% der täglichen Nahrungszufuhr Getreide, Getreideerzeugnisse und Kartoffeln sein, etwa 26% Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte und etwa 17% Obst. Damit bestehen etwa 75% der täglichen Nahrungszufuhr aus Pflanzen. Etwa 18% der täglichen Nahrung sollten Milch und Milchprodukte sein, etwa 7% Fleisch, Wurst, Fisch und Eier und etwa 2% Fette und Öle. Zusätzlich zur Nahrungsmittelzufuhr muss dem Körper auch täglich genügend Flüssigkeit gegeben werden. Täglich sollte ein erwachsener Mensch mindestens 1,5 Liter trinken, was in der Mitte des Kreises dargestellt wird.

Legende: Der Ernährungskreis

Abbildung 2: Ernährungskreis
Getränke, Getreide, Getreideerzeugnisse, Kartoffeln, Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Fisch , Eier, Fette, Öle

Darstellung des Ernährungskreises. Der Ernährungskreis ist ein Schema, bei dem die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen entsprechend ihrem empfohlenen Anteil an einer gesunden Ernährung im Kreis angeordnet sind. In der Mitte des Kreises befinden sich zudem die Getränke, die einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten.

1. Getränke
2. Getreide, Getreideerzeugnisse & Kartoffeln
3. Gemüse, Salat & Hülsenfrüchte
4. Obst
5. Milch & Milchprodukte
6. Fleisch, Wurst, Fisch & Eier
7. Fette & Öle

Merksätze

Aus diesen zwei Modellen können verschiedene Merksätze für die Zusammenstellung einer gesunden Ernährung aufgestellt werden.

1. Genügend Flüssigkeit
Eine Ernährung gilt nur dann als gesund, wenn Sie dazu genügend trinken. Ohne ausreichende Wasserzufuhr kann Ihr Körper nicht funktionieren, gesund bleiben und überleben. Trinken Sie deshalb jeden Tag mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit. Bevorzugen Sie dabei Wasser und kalorienarme Getränke und konsumieren Sie alkoholische Getränke nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen.

2. Ausgewogene Nahrungszusammenstellung
Eine gesunde Ernährung ist ausgewogen. Um eine ausgewogene Ernährung zu erreichen, stellen Sie die verschiedenen Lebensmittelgruppen wie in der Lebensmittelpyramide aufgezeigt vielseitig und abwechslungsreich zusammen.

3. Reichlich Getreideprodukte, insbesondere Vollkornprodukte, und Kartoffeln

Brot, Teigwaren, Reis, Getreideflocken, insbesondere Vollkornflocken, sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine, Elektrolyte (Mineralstoffe), Spurenelemente und Ballaststoffe (Nahrungsfasern). Aus diesem Grund sollten sie zu jeder Hauptmahlzeit gehören, wobei Sie Vollkornprodukte bevorzugen sollten.

4. Gemüse und Obst: Nimm "5" am Tag
Versuchen Sie täglich fünf Portionen Gemüse und Obst von unterschiedlicher Farbe zu den Hauptmahlzeiten und auch als Zwischenmahlzeiten zu verzehren, da Gemüse und Früchte reichlich lebensnotwendige und Gesundheits-fördernde Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe (Nahrungsfasern) enthalten. Essen Sie dabei möglichst frisches Gemüse und Obst und bereiten Sie es auf möglichst schonende Art und Weise zu, da die wertvollen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe ansonsten vom Körper nicht mehr verwendet werden können. Eine Portion pro Tag können Sie dabei auch in Form von Frucht- oder Gemüsesäften verzehren.

5. Täglich Milch und Milchprodukte
Verzehren Sie jeden Tag Milch und Milchprodukte. Sie liefern wichtige Nahrungsbestandteile wie das Kalzium, das der Körper zur Stärkung des Knochen benötigt. Bevorzugen Sie dabei möglichst fettreduzierte und fettarme Produkte.

6. Nicht mehr als 600 Gramm Fleisch und Fisch pro Woche, kaum Wurst
Fleisch und Fisch liefern dem Körper lebensnotwendige Eiweisse. Deshalb können Sie pro Woche bis zu 600 Gramm Fleisch und Fisch essen. Diese 600 Gramm sollten Sie auf Portionen zu 100 Gramm aufteilen, sodass Sie vier Mal pro Woche etwa 100 Gramm Fleisch und zwei Mal pro Woche Fisch essen. Fisch enthält wertvolle Fettsäuren. Die Eiweisse und Fettsäuren, die das Fleisch und der Fisch dem Körper liefern, können aber auch in Form von pflanzlichen Lebensmitteln aufgenommen werden. Ausserdem sollten Sie nicht mehr als drei Eier pro Woche essen, da Eier viel Cholesterin enthalten.

7. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Fett liefert lebensnotwendige Fettsäuren. Zudem sind fetthaltige Lebensmittel zur Aufnahme der lebensnotwendigen fettlöslichen Vitamine A, D, E und K notwendig. Fett ist aber auch besonders energiereich, sodass der Verzehr von zu viel Nahrungsfetten zu Erkrankungen wie Übergewicht führen kann und das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht. Aus diesen Gründen sollten Sie Fett zwar mit der Nahrung aufnehmen, aber nur in geringen Mengen. Ausserdem wäre es gut, wenn Sie pflanzliche Fette und Öle, wie Raps- und Sojaöl und die daraus hergestellten Streichfette, den tierischen Fetten vorziehen.

8. Wenig Zucker und wenig Salz
Verzehren Sie Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel sowie Getränke genauso wie Salz mit Mass. Verwenden Sie besser andere Gewürze anstelle von Salz. Wenn Sie Salz verwenden, bevorzugen Sie, das Speisesalz, das mit Jod und Fluor angereichert wird.

9. Schmackhaft und schonend zubereiten
Bereiten Sie ihre Mahlzeiten möglichst frisch und möglichst schonend zu, sodass der natürliche Geschmack erhalten bleibt und die enthaltenen Nahrungsbestandteile durch die Zubereitung nicht beschädigt oder gar zerstört werden. Richten Sie ausserdem Ihre Speisen möglichst ansprechend an, da das Auge bekanntlich mitisst.

10. Genügend Zeit und geniessen
Nehmen Sie sich immer genügend Zeit zum Essen und geniessen Sie Ihr Essen im Sitzen. Wenn Sie nämlich bewusst und genussvoll essen, fördert dies Ihre Gesundheit.

11. Bewegung
Ergänzen Sie ihre Ernährung ausserdem durch ausreichend Bewegung, indem Sie versuchen, sich täglich mindestens eine halbe Stunde zu bewegen, am besten im Freien.

12. Verzicht auf Rauchen
Rauchen schadet der Gesundheit. Deshalb sollten Sie gar nicht erst mit Rauchen beginnen oder zumindest so rasch wie möglich mit dem Rauchen aufhören. Das Aufhören des Rauchens fördert in jedem Fall Ihre Gesundheit, egal wie lange Sie schon geraucht haben und egal wie alt Sie sind.

Störungen der Ernährung

Erhält der Körper bei einer aus unterschiedlichen Gründen unausgewogen zusammengestellten Ernährung zu viel oder zu wenig einzelner, mehrerer oder aller Nahrungsbestandteile, hat er einen Überschuss oder einen Mangel an Baustoffen und/oder Energie. Es wird dann von einer Störung der Ernährung oder einer Malnutrition gesprochen. Als Folge einer solchen Malnutrition kann der Körper mit seinen Zellen, Geweben und Organen nicht mehr optimal funktionieren und gesund bleiben und unterschiedliche Beschwerden und Krankheiten können auftreten. Die Beschwerden und Krankheiten bei betroffenen Personen werden durch die Eigenschaften desjenigen Nahrungsbestandteils bestimmt, von dem eine zu grosse oder zu geringe Menge mit der Nahrung aufgenommen wird.

Bei einer mangelnden Zufuhr von Nahrungsbestandteilen kann der Baustein- und Energie-Bedarf des Körpers nicht gedeckt werden, sodass im Körper ein Mangel an Bausteinen und Energie entsteht. Bei dieser Störung der Ernährung wird von einer Mangelernährung gesprochen. Die Mangelernährung wird in eine Unterernährung, eine sogenannte quantitative Mangelernährung, und in eine Fehlernährung, eine sogenannte qualitative Mangelernährung, unterteilt. Spezielle Formen der Mangelernährung sind die Essstörungen. Die bekanntesten Essstörungen sind die Magersucht und die Ess-Brech-Sucht.
Bei einer überschüssigen Zufuhr von Nahrungsbestandteilen erhält der Körper mehr Bausteine und Energie, als er eigentlich für ein optimales Funktionieren benötigt. Den Überschuss an Bausteinen und vor allem an Energie scheidet der Körper aber nicht einfach wieder aus, sondern speichert ihn. Werden diese Speicher grösser, können sie dem Körper mit der Zeit Schaden zufügen, was sich mit dem Auftreten unterschiedlicher Beschwerden und Krankheiten zeigt. Typisch sind Übergewicht bis zur Fettsucht, Adipositas genannt, eine Form der Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus Typ 2 genannt, und das sogenannte metabolische Syndrom.

In den entsprechenden Texten zu den Störungen der Ernährung werden die unterschiedlichen Erkrankungen, die durch eine mangelhafte oder eine übermässige Zufuhr einzelner, mehrerer oder aller Nahrungsbestandteile zustande kommen, im Detail besprochen.

Prävention von Störungen der Ernährung

Obwohl der Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Gesundheit in der schweizerischen Bevölkerung bekannt und das Angebot an Nahrungsmitteln reichhaltig und ausgewogen ist, fällt es den meisten Menschen schwer, Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Nicht zuletzt deswegen, weil der Grundstein bezüglich der Art der Ernährung bereits in der Kindheit gelegt wird. Zudem beeinflussen viele Faktoren das Essverhalten, dazu gehören Bedürfnisse, Gelüste, der Zustand des Körpers und des Gemüts, das Umfeld, das Nahrungsmittelangebot, die Werbung, Schönheitsideale und vieles mehr.

Ausserdem fehlt oft die Bereitschaft zur Investition von Zeit in eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten und eine Umstellung der Ernährung. Ohne diese Bereitschaft können noch so gute Argumente für eine gesunde Ernährung eine Person nicht zu einer Nahrungsumstellung bewegen. Aus diesen Gründen wurden auch breit angelegte Kampagnen zur Bekämpfung von beispielsweise Übergewicht bisher kaum mit Erfolg gekrönt. Somit wäre es am besten, wenn alle Personen aus allen Gesellschaftsschichten bereits in der Kindheit erfahren und sich angewöhnen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung und körperliche Betätigung für die Gesundheit, die Lebensqualität und die Lebenserwartung ist, wie eine gesunde Ernährung zusammengestellt werden kann und dass sowohl eine mangelnde als auch eine übermässige Zufuhr einzelner, mehrerer oder aller Nahrungsbestandteile zu Beschwerden und Krankheiten führen kann.

Ausserdem müssen die Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung für jede Person im Alltag mehr oder weniger problemlos umgesetzt werden können und die Menschen müssen bereit sein, ihre Gewohnheiten zu ändern und Zeit in eine Umstellung der Ernährung zu investieren. Nur so kann verhindert werden, dass Krankheiten, wie das Übergewicht oder die Essstörungen, die wegen einer unausgewogenen Ernährung mit einem Übermass oder einem Mangel an einzelnen, mehreren oder allen Nahrungsbestandteilen auftreten, noch mehr an Zahl zunehmen.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Diana Gulli, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Nutrition, Alimentation, Lebensmittelpyramide, Ernährungskreis, Nahrungsbestandteile, Fette, Eiweisse, Proteine, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Nahrungsfasern, Vitamine, Spurenelemente, Elektrolyte, Störungen der Ernährung, Malnutrition, Mangelernährung, Fehlernährung, Unterernährung, Ernährungsstörungen, Wohlstandskrankheiten, Übergewicht, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Blutzuckerkrankheit, Zuckerkrankheit, metabolisches Syndrom, Magersucht, Anorexia nervosa, Anorexie, Ess-Brech-Sucht, Bulimia nervosa, Bulimie, gesunde Ernährung, ausgewogene Ernährung
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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