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Die Szintigraphie ist eine spezielle radiologische Untersuchungstechnik, die Aussagen über die Stoffwechsellage oder Durchblutung verschiedener Organe zulässt.
Bei dieser diagnostischen Methode werden radioaktiv markierte Stoffe, so genannte Radionuklide, eingesetzt. Die Radioaktivität dieser Substanzen ist jedoch so schwach, dass sie dem Körper nicht schaden können. Diese Stoffe werden den Patienten vor der Untersuchung in flüssiger Form meist direkt in die Blutbahn gespritzt. Via Blutbahn verteilen sich die Radionuklide dann im Körper und reichern sich unter anderem auch im zu untersuchenden Organ an. Da es sich bei diesen Stoffen um unstabile Atomkerne handelt, senden sie bei ihrem Zerfall radioaktive Strahlen aus.
In einem speziellen Messgerät werden diese Strahlen erfasst und in elektrische Impulse umgewandelt. Auf dem Bildschirm präsentiert sich darauf ein farbiges Bild, wobei die Farben je nach Dichte der Strahlen variieren. Zum Beispiel werden Areale mit einer höheren Strahlendichte in Rottönen dargestellt und solche mit nur einer geringen Strahlendichte in Grün-/ Blautönen. Diese Darstellung sagt etwas über den Stoffwechselaktivitätsgrad der betroffenen Organe aus. Je röter beispielsweise das Bild ist, desto höher ist die Aktivität im betroffenen Körpergewebe. Nachfolgend ist die Schilddrüse dargestellt. Hierbei wurde radioaktiv markiertes Jod verwendet, welches hauptsächlich in die Zellen der im Bild rot markierten Zonen aufgenommen worden ist.
Da Tumore oder entzündliche Prozesse eine erhöhte Stoffwechselaktivität aufweisen, können sie mittels dieses Verfahrens gut von normalem Gewebe unterschieden werden. Deshalb kommt der Szintigraphie zum Beispiel bei der Diagnosestellung von einem Schilddrüsenkrebs oder der Suche nach Tumorablegern im knöchernen Skelett eine wichtige Rolle zu.
Auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann durch diese Methode ermittelt werden, obwohl es sich hier nicht um einen Tumor oder einen entzündlichen Prozess handelt. Vielmehr wird hier die massiv erhöhte Aktivität der Schilddrüse dargestellt.
Neben der Darstellung der oben genannten Prozesse wird die Szintigraphie aber auch als diagnostisches Mittel bei einer Lungenembolie, also bei einem Verschluss eines Lungengefässes durch ein Blutgerinnsel, oder auch bei Herzgefässverengungen eingesetzt. In diesen Fällen wird nicht die Stoffwechselaktivität, sondern die Durchblutung der betroffenen Gefässe gemessen. Man spricht hier von einer so genannten Perfusionsszintigraphie.
Bei Gefässverschlüssen, wie es bei einer Lungenembolie der Fall ist, reichern sich die radioaktiv markierten Stoffe im kaum mehr durchbluteten Gewebe nach dem Verschluss deutlich weniger an, weshalb dieses schwächer abgebildet wird.
Ähnlich funktioniert auch die Inhalationsszintigraphie. Diese wird ebenfalls zur Diagnostik einer Lungenembolie eingesetzt. Nur werden hier die radioaktiven Stoffe nicht in die Blutbahn gespritzt, sondern eingeatmet. Auf diese Weise können schlechter belüftete Lungenareale dargestellt werden.
Autor/in: | Dr. med. Franziska Grunder, Ärztin | |
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Editor/in: | Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt | |
Keywords: | Szintigraphie, Szintigrafie, Szintigramm, Szinti, Schilddrüsen-Szintigraphie, Schilddrüsenuntersuchung, Schilddrüse, Lungenembolie | |
Zuletzt geändert: | 06.11.2016 | Zum Seitenanfang |
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