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Akute Bronchitis

Synonyme: Akute Atemwegsentzündung

Allgemeines

Als Bronchitis wird eine Entzündung der Schleimhaut der Bronchien bezeichnet. Aufgrund bedeutsamer Unterschiede hinsichtlich Ursache und Krankheitsbild erfolgt eine Einteilung in akute Bronchitis und chronische Bronchitis. Die akute Bronchitis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die hauptsächlich in den Wintermonaten auftritt. Ausgelöst wird eine akute Bronchitis in den meisten Fällen durch eine Entzündung mit Viren, seltener mit Bakterien oder Pilzen, oder sie tritt als Folge einer Reizung der Atemwege durch eingeatmete Stäube oder Gase auf. Raucher und Menschen, die an einer chronische Lungenerkrankung leiden, sind besonders anfällig für eine akute Bronchitis.

Wie funktioniert die Lunge?

Übersicht: Atemwege und Lunge

Mit jedem Atemzug strömt Luft durch die Nase und durch den Mund in die Luftröhre und von dort weiter in die Lungen. Die Trachea, wie die Luftröhre medizinisch genannt wird, ist bei Erwachsenen ein 10-12 Zentimeter langes Rohr. Dieses Rohr gabelt sich dann in zwei kleinere, dünnere Rohre, die jeweils in die rechte und linke Lunge führen. Diese beiden Rohre sind die Bronchien. Die Bronchien wiederum verzweigen sich etwa 15 - 25 mal zu einem immer kleiner werdenden Luftröhrensystem, den Bronchioli. Diese kleinsten Röhrchen enden schliesslich in dünnen Bläschen, den so genannten Alveolen. Hier findet der Gasaustausch statt: Der Sauerstoff aus der Atemluft tritt durch die dünne Alveolenwand in das Blut über, das hier durch feinste Blutgefässe - Kapillaren werden diese genannt - fliesst.

Die Alveolenwand wird gitterartig von diesen Kapillaren umsponnen. Mit dem Blutstrom wird der Sauerstoff im gesamten Körper verteilt. Gleichzeitig tritt Kohlendioxid (CO2) als Abfallprodukt aus dem Blut der Kapillaren in die Alveolen über und wird abgeatmet.

Von Innen sieht die Lunge mit ihren feinen Luftröhrchen und den Luftbläschen wie ein grosser Schwamm aus.

Symptome

Eine akute Bronchitis beginnt meistens wie eine Erkältung. Die Betroffenen fühlen sich schlapp und haben Kopf- und Gliederschmerzen. Ebenso beklagen sie sich häufig über eine laufende Nase sowie über Halsschmerzen und einen anfänglich meist trockenen Reizhusten. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung beginnen die Betroffenen zäh- oder dünnflüssigen Schleim abzuhusten. Je nach dem die Bronchitis auslösenden Krankheitserreger ist der Schleim klar bis gräulich oder aber gelb-grünlich gefärbt. Brustschmerzen sind häufig und erschweren das Abhusten besonders bei zähem Schleim. Manchmal können röchelnde und pfeifende Geräusche das Atmen begleiten. Begleitend tritt Fieber auf, welches jedoch selten 39°C übersteigt.

Diagnose

Nach der Erhebung der Krankengeschichte und nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung, bei der die Lunge abgeklopft und mit dem Stethoskop abgehört wird, kann meistens schon die Diagnose einer akuten Bronchitis gestellt werden.

Beim Abhören der Lunge sind typische brummende und giemende Atemnebengeräusche zu hören. Eine Probe des abgehusteten Schleims sollte untersucht werden um Rückschlüsse auf den Erreger der Bronchitis zu erhalten. Liegen schwere Krankheitszeichen vor, sollte anhand einer Röntgenaufnahme der Lungen eine Lungenentzündung ausgeschlossen werden. Ein solches Röntgenbild der Lungen sollte auch angefertigt werden, wenn der Husten trotz Therapie länger als zwei Monate bestehen bleibt, um andere Lungenerkrankungen, beispielsweise einen Lungenkrebs, auszuschliessen.

Therapie

Die akute Bronchitis heilt meist ohne Behandlung nach mehreren Tagen oder manchmal Wochen, in der Regel ohne Komplikationen ab. Der Husten kann manchmal längere Zeit bestehen bleiben. Die mögliche Therapie ist darauf ausgerichtet die Krankheitszeichen zu lindern, da eine akute Bronchitis meist durch Viren verursacht wird und Antibiotika gegen Viren nicht wirksam sind.

Antibiotika werden nur bei bakteriellen akuten Bronchitiden verabreicht, die allerdings selten sind.
Schleimlösende Medikamente erleichtern das Abhusten des Sekrets und damit die Reinigung der Atemwege. Hustenstillende Medikamente können bei quälendem trockenem Reizhusten Linderung verschaffen, sollten jedoch nur mit Bedacht angewendet werden, da sie das Abhusten des Schleims verhindern. Bei hohem Fieber können fiebersenkende Mittel eingenommen sowie auch Wadenwickel angewendet werden.

Sehr wichtig sind ausserdem die die Genesung unterstützenden Allgemeinmassnahmen wie Bettruhe und körperliche Schonung. Viel Flüssigkeit trinken ist wichtig um den Flüssigkeitsverlust durch das Fieber auszugleichen und eine Schleimlösung zu verbessern. Inhalationen können ebenfalls zur besseren Schleimlösung beitragen.

Autor/in:Dr. med. Patricia Christoph, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Bronchitis, Atemwegsentzündung, akute Bronchitis, chronische Bronchitis, Bronchien, Entzündung, Bronchienentzündung, Entzündung der bronchialen Schleimhaut, Husten
ICD-10:J20
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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