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Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein etwa kastaniengroßes, männliches Sexualorgan, das sich unterhalb der Harnblase befindet. Ihre Aufgabe ist die Produktion eines Sekrets für den Samenerguss. Die Prostata umschließt die Harnröhre, weshalb Erkrankungen der Drüse häufig mit Problemen beim Wasserlassen einhergehen. Typische Symptome einer Prostatitis, wie eine Entzündung der Prostata bezeichnet wird, sind Brennen beim Urinieren sowie ziehende Schmerzen in der Leistengegend.
Für eine Prostatitis kann es viele verschiedene Ursachen geben. Auch Geschlechtskrankheiten gehören dazu, wenn beim Sex übertragene Bakterien bis in die Prostata vordringen. Bei einem Verdacht auf Prostatitis führt der Arzt deshalb unter anderem eine Harnuntersuchung durch, um einen Befall mit Chlamydien oder anderen Bakterien nachzuweisen oder auszuschließen. Eine Entzündung der Prostata muss jedoch nicht immer aufgrund von Bakterien vorliegen. Auch Stress und eine ungesunde Lebensweise (zum Beispiel der Konsum von Alkohol und Nikotin) sind weitere Themen rund um die Prostatitis, wobei die Zusammenhänge hier noch nicht vollständig geklärt sind.
Egal, ob Darmbakterien – der häufigste Fall – oder Chlamydien die Prostata reizen: Sobald die Diagnose gestellt ist, lässt sich die bakterielle Prostatitis meist gut mithilfe von Antibiotika behandeln. Dauer und Erfolg der Behandlung hängen allerdings davon ab, wie frühzeitig die Krankheit erkannt wird. Je länger Betroffene warten, desto höher ist das Risiko, dass sich die Bakterien weiter ausbreiten. Möglicherweise sind daraufhin auch andere Organe befallen oder eine chronische Prostatitis entsteht. Dann gestaltet sich die Behandlung meist komplizierter, von den gegebenenfalls langfristigen negativen Folgen wie Unfruchtbarkeit mal ganz abgesehen.
Bei Geschlechtskrankheiten kommt noch etwas anderes hinzu: Neben den Beschwerden der Prostata besteht auch ein hohes Ansteckungsrisiko für die Partnerin oder den Partner. Sexuell übertragbare Krankheiten gefährden beide Geschlechter gleichermaßen. In aller Regel werden die Partner zugleich behandelt, um zu vermeiden, dass die Bakterien immer wieder aufs Neue untereinander weitergegeben werden.
Für die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten gibt es nur wenige aussagekräftige Statistiken. Die Weltgesundheitsorganisation beziffert Neuinfektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten mit knapp 400 Millionen jährlich. Bei Syphilis, die wie Chlamydien eine bakterielle Geschlechtskrankheit darstellt und seit 2001 in Deutschland meldepflichtig ist, hat das Robert-Koch-Institut seit 2010 einen kontinuierlichen Anstieg der Neuerkrankungen festgestellt. Seit das Thema AIDS außerhalb des Welt-AIDS-Tages nicht mehr die Schlagzeilen dominiert, ist auch die Bedrohung durch andere Geschlechtskrankheiten aus dem Fokus gerückt. Die Menschen werden wieder leichtsinniger und greifen seltener zum Kondom, das noch immer den besten Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet. Hinzu kommt, dass immer mehr Bakterien resistent gegen Antibiotika werden. Nicht nur für die Gesundheit der Prostata sollte deshalb jeder für die hohe Ansteckungsgefahr sensibilisiert sein.
1 World Health Organisation: Sexual and reproductive health.
2 Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin.
Autor/in: | Bianca Rosenfeld | |
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Keywords: | Geschlechtskrankheiten, Prostataentzündung, Prostatitis, Chlamydien, Bakterien, chronische Prostatitis | |
Zuletzt geändert: | 25.04.2019 | Zum Seitenanfang |
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