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Wir Menschen sind nicht die einzigen, die sich am diesjährigen Sommer erfreuen: Auch für Wespen sind die heissen Temperaturen günstig - sie vermehren sich dieses Jahr besonders stark. Bei Freizeitaktivitäten und in der Badi ist demnach noch mehr Vorsicht geboten: Insektenstiche können starke und gefährliche allergische Reaktionen auslösen. Durch das Beachten von Vorsichtsmassnahmen wird der Umgang mit Wespen, Bienen und Co. sicherer. Kommt es dann trotz aller Vorsicht zum Stich, hilft eine gut ausgerüstete Notfallapotheke. Für Allergiker bietet sich zudem die sogenannte Hyposensibilisierung als eine empfehlenswerte Massnahme an.
Viele Menschen reagieren panisch, wenn ihnen im Sommer Wespen und Bienen begegnen. Panik ist jedoch der falsche Weg. Besser ist es, Ruhe zu bewahren, um einen Stich zu vermeiden. Respekt vor den Tieren ist jedoch durchaus angebracht: Ihr Gift ist ein starker Allergieauslöser und kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. "Knapp 5% der Schweizer Bevölkerung, das heisst rund 300'000 Personen leiden hierzulande an einer Insektengiftallergie. Bereits ein einziger Stich kann eine solche Allergie auslösen", sagt Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation des UniversitätsSpital Zürich.
Folgende acht Punkte zeigen das richtige Verhalten auf, um Insektenstiche zu vermeiden:
Zugegeben, Insekten können unangenehm sein und die Angst vor Stichen ist berechtigt. Bewahren Sie trotzdem Ruhe, wenn Sie von Wespen umschwirrt werden - hektische Bewegungen oder Anpusten machen die fliegenden Störenfriede nur aggressiver.
Im Freibad, im eigenen Garten oder auf einer Wiese ist es schnell passiert: Man ist unachtsam, tritt auf eine Biene oder Wespe und wird gestochen. Besonders Bienen halten sich häufig in Bodennähe auf, da sie dort in den Blüten Nektar sammeln. Tragen Sie also lieber geschlossene Schuhe.
Bunte Kleidung zieht Insekten an - tragen Sie besser helle Farbtöne. In eng anliegenden Kleidern verfangen sich Insekten nicht so leicht.
Insekten werden von intensiven Düften angezogen. Verzichten Sie deswegen im Sommer lieber auf intensive Parfums, Cremes und Haarsprays.
Insbesondere Wespen werden stark von zuckerhaltigen Getränken angezogen und setzen sich gerne in Trinkgläser und unverschlossene Flaschen. Gefährlich wird es, wenn man versehentlich eine Wespe verschluckt und in Mund oder Hals gestochen wird. Deswegen gilt: Trinkgefässe verschliessen und immer einen Strohhalm benutzen.
Bei Picknick und Grillabenden im Freien besonders vorsichtig sein. Decken Sie Speisen ab und blicken Sie zusätzlich vor jedem Bissen auf Ihr Besteck.
Wespen halten sich gerne in der Nähe von Abfallkübeln auf, da sie dort Nahrung im Überfluss finden. Meiden Sie daher Abfallkübel wenn immer möglich.
Reifes Obst ist besonders zuckerhaltig und lockt somit umso mehr Insekten an. Achten Sie darauf, Obstbäume und Beerensträucher rechtzeitig und regelmässig abzuernten, sonst haben Sie schnell mehr fliegende Besucher, als Sie sich wünschen.
Trotz aller Vorsichtsmassnahmen, kann es zum Stich kommen. Für diesen Fall empfiehlt sich eine gut ausgerüstete Notfallapotheke: Jedes Jahr sterben mindestens 3-4 Personen in der Schweiz an einem anaphylaktischen Schock, nach einem Wespen- oder Bienenstich. Um im Notfall entsprechend zu reagieren, sind die richtigen Utensilien unentbehrlich. In eine Notfallapotheke gehören:
Spezielle Salben und Gels lassen Stiche schneller abschwellen. Lassen Sie sich im Vorfeld in der Apotheke beraten.
Wurde bei Ihnen eine Allergie gegen Wespen- oder Bienengift festgestellt, lassen Sie sich von Ihrem Arzt einen Allergiepass ausstellen und am besten ins Englische übersetzen (fürs Ausland). Tragen Sie den Pass immer bei sich.
Wurde bei Ihnen bereits eine Allergie ärztlich diagnostiziert, dürfen Medikamente nicht fehlen. Sie können Ihnen unter Umständen das Leben retten. Packen Sie unbedingt ein Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin zur Selbstanwendung ein. Es wird vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse bezahlt.
Bei Symptomen eines allergischen Schocks wie Kurzatmigkeit, Hautausschlag oder Übelkeit muss umgehend ein Notarzt gerufen werden. Prof. Dr. med. Schmid-Grendelmeier rät, durch eine Insektengiftimmuntherapie langfristig vorzubeugen und damit das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) - Hyposensibilisierung genannt - wird die Insektengiftallergie an der Ursache bekämpft. Sie wird von der WHO ausdrücklich empfohlen: Rund 90% der Patienten zeigen nach vollendeter Hyposensibilisierung - nach drei bis fünf Jahren - keine allgemeinen Symptome auf Stiche von Bienen oder Wespen mehr. Ein Problem sieht Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier vor allem darin, dass nicht alle Menschen um ihre Allergie wissen und sich entsprechend nicht behandeln. Er warnt: "Jeder Mensch, der schon einmal gestochen wurde, kann eine Allergie auf das Gift von Wespen und Bienen entwickeln. Juckende Hautausschläge am ganzen Körper, Schwellungen weit abseits der Einstichstelle sowie in schweren Fällen Atemnot oder Schwindel bis hin zum Kollaps zählen zu den Anzeichen." Er rät, sich dann unbedingt von einem Arzt allergologisch beraten zu lassen, falls nach einem Stich schon einmal solche Symptome festgestellt wurden. Wird eine Allergie diagnostiziert, übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Therapie.
Autor/in: | Medienmitteilung Alk Abelló AG | |
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Editor/in: | Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation des Unive | |
Keywords: | Insektenstiche, Notfallapotheke, Wespen, Bienen, Stiche, tödliche Folgen, Ruhe bewahren, nicht barfuss laufen, helle Kleidung, kein Parfum, trinken mit Strohalm, Distanz zu Abfallkübeln, reifes Obst, Salbe gegen Stiche, Allergiepass, Allergie-Imfung | |
Zuletzt geändert: | 25.03.2016 | Zum Seitenanfang |
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