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Potenzpillen: Wann und wie?

Millionen von Männern auf der ganzen Welt haben mit Erektionsstörungen zu kämpfen, und viele kaufen Potenzpillen, auch ohne Rezept. Diese Pillen helfen jedoch nicht immer, die Erektion zu stimulieren (und sind möglicherweise nicht einmal rezeptfrei erhältlich).

Im Folgenden wollen wir uns ansehen, wann und wie Potenzpillen bei ED helfen können.

Was sind Potenzpillen?

Wenn wir von Potenzpillen oder Potenzmitteln sprechen, meinen wir in erster Linie orale Medikamente wie PDE5-Hemmer, da deren Funktionsweise und Wirkung wissenschaftlich untersucht sind. PDE5-Hemmer helfen, den Blutfluss zum Penis zu fördern. Wenn ein Mann aufgrund einer schlechten Durchblutung Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen, können einige Medikamente dabei helfen, die Gefäßdurchlässigkeit zu erhöhen.

Einige PDE5-Hemmer können auch die Signale zwischen dem Gehirn und dem Penis stimulieren und so zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung von Erektionen beitragen. Dies kann durch die Erhöhung von Stickstoffmonoxid geschehen, was die Arterien entspannt.

Allerdings müssen alle Männer, die Potenzmittel einnehmen, grundsätzlich sexuell erregt sein, damit sie wirken können.

Zu den heute vermarkteten und beliebten PDE5-Hemmern gehören:

  • Tadalafil (besser bekannt als Cialis)
  • Sildenafil (besser bekannt als Viagra)
  • Avanafil (vermarktet unter dem Markennamen Spedra)
  • Vardenafil (vermarktet unter dem Markennamen Levitra)

Diese Pillen können sich in Bezug auf ihre Wirkstoffe unterscheiden. Daher können Ärzte vorschlagen, einen anderen PDE5-Hemmer auszuprobieren, wenn sich einer als unwirksam erweist.

Potenzpillen haben, entgegen mancher Meinung, keine aphrodisierende Wirkung. Sie erleichtern es bloß dem Blut, in den Penis zu gelangen, wenn eine Erektion ansteht.

Studien zufolge können einige Potenzpillen auch Männer mit peripherer Neuropathie und arteriellem Bluthochdruck unterstützen. [1] Allerdings werden noch Tests und die Zulassung für eine derartige  Verwendung erwartet.

Können Potenzpillen allen Menschen mit erektiler Dysfunktion helfen?

Potenzmittel wie Viagra können Männern mit ED helfen, die trotz sexueller Erregung keine Erektion aufbauen können. Da der Wirkmechanismus von PDE5-Hemmern eine Entspannung der Blutgefäße und eine Verbesserung der Durchblutung des Penis vorsieht, scheinen Männer ohne Grunderkrankungen, aber mit beeinträchtigter Durchblutung des Penis, am meisten davon zu profitieren. Aus diesem Grund sind ältere Männer die Hauptgruppe der Anwender von PDE5-Hemmern. Bei jungen Männern ist die Durchblutung selten ein Problem, wenn keine anderen Krankheiten oder ein belastender Lebensstil vorliegen. 

Außerdem sind PDE5-Hemmer kein Allheilmittel. Bei Menschen, die aufgrund einer Prostataoperation, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes Schäden an den Blutgefäßen oder Nerven des Penis erlitten haben, können sie nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Erektile Dysfunktion ist eine komplexe Erkrankung, die durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Manche Männer haben zum Beispiel Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen, weil sie Angst, Stress oder ein geringes Selbstwertgefühl haben. In anderen Fällen kann ein niedriger Testosteronspiegel die Fähigkeit eines Mannes, eine Erektion zu bekommen und zu halten, beeinträchtigen.

Bei psychologischen und/oder hormonellen Problemen, die wahrscheinlich eine ED verursachen, lohnen sich Potenzpillen nur selten. Medikamente wie Tadalafil und Sildenafil fördern bloß die Durchblutung, was bedeutet, dass hier andere Behandlungsquellen erforderlich sein können.

Psychologische ED kann durch Therapiesitzungen und offene Gespräche mit der Sexualpartnerin behandelt werden. Die Rolle des Arztes wird in diesem Fall darin bestehen, herauszufinden, welche Therapieform zu einer vorhersehbaren Erektion führen kann.

Ärzte können oft Änderungen des Lebensstils vorschlagen, bevor sie eine medikamentöse Behandlung der ED versuchen. Wenn ein ED-Patient zum Beispiel übergewichtig ist, können Ärzte eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung empfehlen.

ED-Patienten, die von Drogen oder Alkohol abhängig sind, können von einem dauerhaften Verzicht auf solche Substanzen profitieren. Wenn diese Faktoren das Potenzial für eine schlechte Durchblutung zu überlagern scheinen, werden Ärzte sie eher vorschlagen.

In einigen Fällen können Potenzpillen ähnlich wie alternative (Nahrungs-)Ergänzungsmittel dazu beitragen, Erektionen zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Diesbezügliche Studien laufen noch, und die Entscheidung über eine Verschreibung liegt letztlich beim behandelnden Arzt.

 

Überlegungen zur Verwendung von Potenzpillen

Männer sollten Potenzpillen nur auf Rezept von einem zugelassenen Arzt einnehmen. Es ist zwar möglich, Medikamente wie Viagra in einigen Gegenden rezeptfrei zu kaufen, aber das lohnt sich nicht immer. In der Regel sind ED-Medikamente in der EU verschreibungspflichtig, und man kann mit einem Rezept Potenzpillen kaufen – entweder über eine reguläre Apotheke oder eine zertifizierte Online-Apotheke.

Wie bereits erwähnt, sprechen manche Arten von ED möglicherweise nicht auf die Behandlung mit PDE5-Hemmern an.

Ärzte können geeignete Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Patienten eine angemessene ED-Behandlung erhalten. Sie befragen die Patienten normalerweise zu ihrer sexuellen Vorgeschichte und messen die Herzgesundheit, bevor sie ihnen Tabletten empfehlen.

In einigen Fällen können Ärzte Bluttests verlangen, bevor sie Medikamente verschreiben. Bluttests können etwa zeigen, dass ein hormonelles Ungleichgewicht die Ursache für eine schlechte Erektion ist. Wenn dies der Fall ist, können Spezialisten eine TRT (Testosteronersatztherapie) verschreiben. Studien über die Wirksamkeit von TRT bei ED sind jedoch noch nicht abgeschlossen.[2]

Ärzte können Patienten an Endokrinologen überweisen, um einen niedrigen Hormonspiegel zu behandeln. Unter diesen Umständen können Potenzpillen nur wirken, wenn die Patienten neben einem niedrigen Testosteronspiegel auch eine schlechte Durchblutung haben. 

Die bloße Einnahme von Potenzpillen sollte niemals zur Behebung von ED eingesetzt werden. Viele Ärzte empfehlen die folgenden Schritte als gesunde Herangehensweise an die Erkrankung, bevor Medikamente eingenommen werden:

  • Ernährung und Bewegung ändern
  • Offen über Probleme mit Sexualpartnern sprechen
  • Grunderkrankungen wie Diabetes berücksichtigen
  • Ein Trauma des Penis (oder Erkrankungen wie die Peyronie-Krankheit) erwägen

Da alle Männer unterschiedlich sind und ED viele verschiedene Auslöser hat, sollten sich Männer nicht ausschließlich auf PDE5-Hemmer verlassen.

Sind Potenziellen sicher?

Potenzpillen, die auf Rezept erhältlich sind, sind je nach Analyse des Arztes sicher in der Anwendung. Einige blaue Potenzpillen, wie Viagra, können bei bestimmten Männern Nebenwirkungen hervorrufen. 

So können sie beispielsweise Probleme bei ED-Patienten mit Herzerkrankungen oder Schlaganfallrisiko verursachen. Die Studien über kardiovaskuläre Auslöser und PDE5-Hemmer sind jedoch noch nicht abgeschlossen. [3]

Das ist ein weiterer Grund, warum Männer mit ED immer einen Arzt konsultieren sollten, bevor sie ED-Medikamente einnehmen. Vor der Einnahme von Potenzpillen kann man so relativ einfach feststellen, ob eine Grunderkrankung vorliegt, von der man vielleicht nichts weiß. Wenn ein Patient ansonsten gesund ist, kann die Einnahme von Potenzpillen zur Behandlung von ED unbedenklich sein.

Die Einnahme ist zwar sicher, aber Studien zum Vergleich relativer Sicherheit und Wirksamkeit verschiedener PDE5-Hemmer sind nicht immer völlig schlüssig. [4] Daher kann man davon ausgehen, dass keine Pille sicherer (oder nützlicher) ist als eine andere.

Eine Ausnahme von dieser Regel ist Kamagra. Kamagra ist eine ED-Behandlung ohne Regulierung in Europa, die in Indien weithin rezeptfrei verkauft wird. Diese Markenpille gilt derzeit als unsicher und ohne Regulierung.

Kamagra-Händler verstoßen zwar nicht prinzipiell gegen bestimmte Gesetze, aber es ist unklug, das Medikament ohne ärztlichen Rat auszuprobieren.

 

Ein kurzer Führer für Potenzpillen - wann und wie?

Wann:

  • Wenn eine Potenzpille von einem Arzt aufgrund einer ärztlichen Untersuchung verschrieben und eine erektile Dysfunktion diagnostiziert wurde.
  • Wenn keine Gegenanzeigen vorliegen (Gegenanzeigen wie die gleichzeitige Verabreichung von Nitratmedikamenten, schwere Herz- oder Lebererkrankungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt und andere sollten bei der medizinischen Beratung gründlich besprochen werden).

Wie?

  • Man sollte sich strikt an das perönliche Rezept halten: Die verschriebene Dosis soll so eingenommen werden, wie es empfohlen wird (zu einem bestimmten Zeitpunkt vor dem Sex, nicht auf vollen Magen, unter Vermeidung von Alkohol usw.) Der Arzt oder Apotheker soll konsultiert werden, wenn man Zweifel hat.
  • Nicht eine wichtige Voraussetzung vergessen: Potenzpillen wirken nur bei sexuell stimulierten Männern.
  • Allgemein auf die Gesundheit achten: Gesunde Ernährung, Schlaf und eine stressfreie Umgebung wären eine gute Ergänzung zu allen ED-Medikamenten, wenn sie nicht bereits von sich aus heilen.

ED-Medikamente - kurz und bündig

Alle ED-Medikamente wie Viagra können helfen, Erektionen zu stimulieren, aber sie sind nicht bei allen Betroffenen wirksam. Potenzpillen haben das Potenzial, den größten Nutzen zu bringen, wenn sie auf umsichtige Weise eingenommen werden.

Quellen

[1] Dhaliwal A, Gupta M. PDE5-Hemmer. [Aktualisiert 2022 Mai 20]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK549843/ Zugriff: 6. Januar 2023.

[2] Onyeji, I.C., Clavijo, R.I. Testosteron-Ersatztherapie und erektile Dysfunktion. Int J Impot Res 34, 698-703 (2022). doi.org/10.1038/s41443-021-00512-w. Verfügbar unter: https://www.nature.com/articles/s41443-021-00512-w Zugriff: 6. Januar 2023.

[3] Roy, S., Kloner, R.A., Salloum, F.N. et al. Kardiale Wirkungen von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren: Wirksamkeit und Sicherheit (Cardiac Effects of Phosphodiesterase-5 Inhibitors: Efficacy and Safety). Cardiovasc Drugs Ther (2021). doi.org/10.1007/s10557-021-07275-y. Verfügbar unter: link.springer.com/article/10.1007/s10557-021-07275-y Zugriff: 6. Januar 2023.

[4] Pyrgidis, N. et al. Die Wirkung von Phosphodiesterase-Typ-5-Inhibitoren auf die Erektionsfähigkeit: Ein Überblick über systematische Übersichten. SYSTEMATISCHER ÜBERSICHTSARTIKEL  (The Effect of Phosphodiesterase-type 5 Inhibitors on Erectile Function: An Overview of Systematic Reviews. SYSTEMATIC REVIEW-article) Front. Pharmacol., 07 September 2021. Sec. Drugs Outcomes Research and Policies. https://doi.org/10.3389/fphar.2021.735708 Verfügbar unter:  https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphar.2021.735708/full Zugriff: 6. Januar 2023.

 

Autor/in:Herbert Vonlanthen
Keywords:Wann sollte man Medikamente gegen erektile Dysfunktion einnehmen? Kann man Potenzpillen ohne Rezept kaufen? In diesem Leitfaden lernt man Potenzmittel zur Behandlung von Erektionsproblemen kennen.
Zuletzt geändert:28.02.2023Zum Seitenanfang
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