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Erkrankungen von Herz, Kreislauf und Gefässen

Synonyme: kardiovaskuläre Erkrankungen

Erkrankungen des Herzens und der Blutgefässe gehören in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen. In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über Erkrankungen des Herzens und der Blutgefässe. Ausserdem finden Sie hier Ursachen, Beschwerden, Diagnose-Möglichkeiten und Behandlungen dieser Erkrankungen. Darüber hinaus erfahren Sie in diesem Kapitel, wie man die Blutgefässe des Herzens untersuchen kann.

Die Lehre, die sich mit Erkrankungen und Veränderungen des Herzens beschäftigt, heisst Kardiologie. Einen Spezialisten für das Herz nennt man Kardiologe.

Die Lehre von den Gefässen heisst Angiologie. Der Spezialist für die Gefässe ist der Angiologe.

Kreislauf und Blutgefässe

Die Blutgefässe sorgen dafür, dass alle Bereiche des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Es gibt Arterien und Venen. Arterien leiten in der Regel sauerstoffreiches Blut aus dem Herzen in den Körper. Über die Venen gelangt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper in das Herz zurück.

Das Herz leitet das Blut in die Lunge. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Dann fliesst das Blut zurück zum Herzen. Das Herz pumpt das sauerstoffreiche Blut zurück in den Körper.

Diesen Weg des Blutes im Körper fasst man mit dem Begriff Blut-Kreislauf zusammen.

Aufbau des Herzens

Das Herz ist ein Muskel, der das Blut pumpt. Das Herz besteht im Inneren aus vier abgetrennten Bereichen. Man unterscheidet zwei Herzvorhöfe und zwei Herzkammern. Dabei liegen jeweils ein Herzvorhof und eine Herzkammer rechts im Herzen und ein Herzvorhof und eine Herzkammer links im Herzen. Der rechte Herzvorhof und die rechte Herzkammer sammeln das Blut aus dem Körper. Das Blut gelangt dann in die Lunge. Von dort fliesst es über den linken Herzvorhof und die linke Herzkammer in den Körper.

Zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern liegen die Herzklappen. Sie sorgen dafür, dass das Blut nicht in die falsche Richtung fliesst. Aus den beiden Herzkammern zweigen grosse Blutgefässe ab. Zwischen diesen grossen Blutgefässen und den Herzkammern liegen ebenfalls Herzklappen.

Das Herz muss sich auch selbst mit Blut versorgen. Dazu gibt es kleine Blutgefässe, die um das Herz herum verlaufen. Diese Blutgefässe nennt man Herzkranzgefässe oder Koronararterien.

Bluthochdruck

Bei vielen Menschen ist der Druck in den Schlagadern zu hoch. Das nennt man Bluthochdruck oder arterielle Hypertonie. Die Schlagadern - also die Arterien -  leiten das Blut vom Herzen in den Körper. Wenn der Blutdruck in den Schlagadern über längere Zeit erhöht ist, dann können die Blutgefässe geschädigt werden.

Häufig findet man keine Ursache für den Bluthochdruck in den Schlagadern. Das nennt man essentielle Hypertonie. Man weiss jedoch, dass bestimmte Einflüsse einen Bluthochdruck begünstigen können. Dazu zählen zum Beispiel Stress, das Lebensalter, Rauchen und Bluthochdruck in der Familie.

Manchmal entsteht ein Bluthochdruck durch Veränderungen an den Nieren, durch ein gestörtes Zusammenspiel bestimmter Botenstoffe oder durch Medikamente. Wenn man die genaue Ursache für den Bluthochdruck kennt, dann spricht man von einer sekundären Hypertonie.

Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris und Herzinfarkt

Wenn die Herzkranzgefässe verengt sind, dann nennt man das Koronare Herzkrankheit. Meist verengen sich die Herzkranzgefässe dadurch, dass sich Kalk und Fett in den Blutgefässen ablagert. Das Herz wird dann weniger gut durchblutet. Das kann zum Beispiel zu Brustschmerzen führen. Man nennt solche Brustschmerzen Angina pectoris. Wenn die Blutgefässe sehr eng werden oder sich komplett verschliessen, dann kann das Herzmuskel-Gewebe geschädigt werden. Dazu sagt man auch Herzinfarkt. Meist macht ein Herzinfarkt Beschwerden. Er äussert sich dann zum Beispiel durch Brustschmerzen. Es kann aber auch sein, dass Betroffene den Herzinfarkt nicht bemerken.

Untersuchung der Herzgefässe

Der Arzt kann sich die Herzkranzgefässe bei einer Herzkatheter-Untersuchung genauer ansehen. Man nennt diese Untersuchung auch Koronarangiographie. Bei einer Herzkatheter-Untersuchung kann der Arzt feststellen, ob Blutgefässe verengt oder verschlossen sind. Ausserdem kann er genau sehen, welche Blutgefässe betroffen sind. Der Arzt hat ausserdem die Möglichkeit, die verengten Blutgefässe aufzuweiten.

Für eine Herzkatheter-Untersuchung schiebt man einen Schlauch mit einer Kamera über ein Blutgefäss bis zum Herzen. Dann nimmt man Röntgen-Bilder auf. So kann der Arzt verengte Blutgefässe erkennen. Er hat bei der Untersuchung ausserdem die Möglichkeit, verengte Blutgefässe wieder zu öffnen. Häufig setzt er dazu ein kleines Röhrchen aus Metall oder Kunststoff in das Blutgefäss ein. So ein Röhrchen nennt man Stent.

Herzschwäche

Bei einer Herzschwäche versorgt das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut. Man spricht von einer Herzinsuffizienz.

Es gibt verschiedene Formen der Herzschwäche. Man unterscheidet zum Beispiel eine systolische Herzinsuffizienz und eine diastolische Herzinsuffizienz. Bei einer systolischen Herzinsuffizienz pumpt das Herz das Blut nicht mehr ausreichend. Bei einer diastolischen Herzinsuffizienz füllt sich das Herz nicht mehr richtig mit Blut.

Die Ursache für die Herzschwäche kann zum Beispiel sein, dass das Herz zu wenig durchblutet wird. Auch Erkrankungen der Herzklappen, des Herzmuskel, der Lunge oder ein Bluthochdruck können unter anderem zu einer Herzschwäche führen.

Herzrhythmusstörungen

Von einer Herzrhythmusstörung spricht man, wenn das Herz zu langsam, zu schnell oder unregelmässig schlägt. Manchmal treten auch zusätzliche Herzschläge auf.

Der Herzschlag entsteht in besonderen Zellen im Herzen. Diese Zellen erzeugen einen Stromstoss. Dieser Stromstoss breitet sich dann in einer bestimmten Abfolge auf das ganze Herz auf. So entsteht der Herzschlag.

Man kann die Ströme messen, die am Herzen fliessen. Dazu führt der Arzt ein Elektrokardiogramm (EKG) durch. Das EKG zeichnet die Herzströme in einer Kurve auf. An dieser Kurve kann der Arzt zum Beispiel erkennen, ob das Herz regelmässig schlägt und wie schnell es schlägt.

Herzklappen und Herzmuskel

Zu den häufigen Erkrankungen des Herzens zählen Veränderungen an den Herzklappen. Manchmal öffnen sich die Herzklappen zum Beispiel nicht mehr richtig. Das nennt man Klappenstenose. Das Herz muss dann stärker pumpen, um das Blut durch die verengte Öffnung zu pressen. Wenn die Herzklappen hingegen nicht mehr richtig schliessen, dann spricht man von einer Klappeninsuffizienz. Ein Teil des Blutes fliesst dann in die falsche Richtung.

Zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern liegt eine Trennwand aus Muskeln. Wenn es in dieser Trennwand Löcher gibt, dann fliesst das Blut anders durch das Herz als sonst. Das kann zu Beschwerden führen.

Auch die Wände der Herzvorhöfe und der Herzkammern bestehen aus Muskeln. Verschiedene Erkrankungen können dazu führen, dass diese Muskeln nicht mehr normal arbeiten. Dazu zählen zum Beispiel bestimmte erbliche Erkrankungen der Muskeln oder Entzündungen.

Autor/in:Dr. Luise Beickert, Ärztin
Editor/in:Anja Bittner, Ärztin
Keywords:Basisinformationen zu ausgewählten Krankheiten, Befindlichkeitsstörungen, Beschwerden, Behandlungsmöglichkeiten und Untersuchungsmethoden des Organbereichs Herz, Kreislauf und Gefässe
Zuletzt geändert:17.11.2016Zum Seitenanfang
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