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Schleimzyste

Synonyme: Mukozele

Allgemeines

Als Mukozele wird eine lange andauernde Ansammlung von Schleim in einer Nasennebenhöhle bezeichnet. Sie entsteht durch einen Verschluss des Ausführungsganges einer Nebenhöhle. Durch den anhaltenden Druck auf die knöcherne Nebenhöhlenwand kann der Knochen immer dünner werden und sich verformen. Am häufigsten bildet sich eine Mukozele in der Stirnhöhle (=Sinus frontalis) aus. Sie kann so gross werden, dass es aus Platzmangel zu einem Einbruch in die Augenhöhle kommt. Dadurch wird der Augapfel nach vorne unten verdrängt.

Wissenswertes über die Nase und die Nasennebenhöhlen

Die Nase reinigt durch ihre Haare die eingeatmete Luft von Staubteilchen und kleineren Insekten. Sie erwärmt die Luft und feuchtet sie durch Abgabe von Schleim und dünnflüssigem Sekret an. Sie spielt ausserdem eine Rolle bei der Stimmbildung (Nasallaute) und enthält natürlich das Riechorgan.

Flimmerhärchen in der Nase, Beförderung von Schleim

Nase und Nasennebenhöhlen sind ausgekleidet mit einer besonderen Schleimhaut, die man auch in allen anderen Bereichen der Atemwege vorfindet. Diese Schleimhaut ist hoch spezialisiert und schützt unsere Atemorgane vor schädlichen Stoffen, die über die Atemluft in unseren Körper gelangen können. Diese Aufgabe wird erfüllt durch das Zusammenspiel verschiedener Zellen. Die eine Zellart besitzt winzige Härchen, so genannte Flimmerhärchen, die sich wellenartig in Richtung Rachen bewegen. Daneben gibt es Zellen, die einen dünnen Schleim herstellen (=Becherzellen) und damit die Flimmerhärchen überziehen. So können Fremdkörper wie Staubteilchen und Krankheitserreger auf dieser Schleimschicht zum Rachen transportiert und entweder über einen Hustenstoss ins Freie befördert oder in den Magen verschluckt werden.

Übersicht: Nasennebenhöhlen

Die an die Nasenhöhle angrenzenden Knochen enthalten lufthaltige Hohlräume, die Nasennebenhöhlen. Sie stehen mit der Nasenhöhle durch kleine Öffnungen in Verbindung. Die Nasennebenhöhlen sind unterschiedlich gross und oft asymmetrisch angelegt. Sie sind beim Neugeborenen zwar schon angelegt, bilden sich aber erst so richtig nach der Geburt während der Kindheit und im Teenageralter aus. Die Nasennebenhöhlen dienen vor allem der Erweiterung der Nasenhöhlen.

Dadurch kann mehr Atemluft angewärmt werden und ausserdem wird der Resonanzraum für die Stimme vergrössert. Zu den Nasennebenhöhlen gehören die Stirnhöhle, die Keilbeinhöhle, die Siebbeinhöhle und die Kieferhöhle.

Symptome

Die Patienten verspüren meist einen zunächst geringen Kopfdruck, so als ob der "Kopf zu" ist. Im fortgeschrittenen Stadium wird der Augapfel nach vorne unten verdrängt. Die Betroffenen sehen Doppelbilder und das Sehvermögen verschlechtert sich.

Diagnose

Rhinoskopie, Nasenendoskopie, Untersuchung der Nase

Wie bei allen Erkrankungen steht das Arzt-Patienten-Gespräch im Vordergrund. Vielleicht sind schon öfter Entzündungen der Nebenhöhlen aufgetreten, die wegweisend sind für das Krankheitsbild.

Bei der Ultraschalluntersuchung lassen sich die schleimgefüllten Hohlräume nachweisen. Im Röntgenbild erscheint die Mukozele in der betroffenen Nebenhöhle weisslich und grenzt sich so von der Luft ab, die schwarz erscheint. Eine Computertomographie (CT) liefert noch aufschlussreichere Bilder. Der Arzt kann hier das ganze Ausmass der Erkrankung sehr gut erkennen.

Um eine Verletzung im Nasen-/ Nebenhöhlenbereich auszuschliessen, ist eine Nasenspiegelung (Rhinoskopie) sinnvoll. Hierbei wird mit einem Nasenspreizer oder mit Hilfe einer starren oder flexiblen Röhre mit eingebauter Lichtquelle und Kamera (Nasenendoskop) das Naseninnere und die Beschaffenheit der Nasenschleimhaut beurteilt.

Komplikationen

Dadurch, dass Teile der Gesichtsknochen in Mitleidenschaft gezogen werden, ist eine Ausbreitung der Mukozele über die knöcherne Begrenzung hinaus möglich. So kann der Augapfel in eine andere Position verdrängt werden, woraus ein Sehverlust resultieren kann. Im schlimmeren Fall kann es zu einer Eiteransammlung im Gehirn kommen, was in der Fachsprache Hirnabszess genannt wird. In die Mukozele selbst können Bakterien oder Pilze einwandern und eine Entzündung auslösen.

Therapie

Die einzige Therapie ist hier eine Operation, bei der die Mukozele entfernt wird.

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Mukozele, Schleimzyste, chronische Sinusitis, chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen, chronische Nasennebenhöhlenentzündung
ICD-10:J34.1
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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