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Natürliche Verhütungsmethoden

Synonym: Natürliche Kontrazeption

Alle natürlichen Verhütungsmethoden beruhen auf der Beobachtung vom Zyklus der Frau, um den Termin des Eisprungs zu bestimmen und somit die fruchtbaren Tage zu errechnen. Während der fruchtbaren Tage ist dann sexuelle Enthaltsamkeit geboten. Die gute Kooperation der Partner ist dabei für eine erfolgreiche Verhütung massgebend. Bekannt sind vor allem folgende Methoden:

Kalendermethode

Bei dieser Methode werden der angenommene Zeitpunkt des Eisprungs und die Lebensdauer der Spermien und der Eizelle miteinander verrechnet. Daraus ermittelt man dann die fruchtbaren Tage. Als erstes muss die Frau einen persönlichen Menstruationskalender erstellen ohne in dieser Zeit hormonelle Verhütungsmittel anzuwenden. Dann wird der längste und kürzeste Zyklus gesucht. Vom kürzesten Zyklus werden 18 Tage und vom längsten 11 Tage abgezogen. Das Ergebnis ist dann die Fruchtbare Phase. Beträgt zum Beispiel der längste Zyklus 29 Tage und der kürzeste 24 Tage liegt die fruchtbare Phase zwischen dem 24-18= 8. und dem 29-11= 18. Zyklustag. In der Zeit sollte man auf den Geschlechtsverkehr verzichten.

Temperaturmethode

Die Beobachtung, dass die Körpertemperatur nach dem Eisprung mindestens um 0,2°C höher liegt als in den Tagen zuvor, kann als Verhütungsmethode herangezogen werden. Für Paare, die den täglichen Messaufwand nicht scheuen, ist diese Methode geeignet. Die Frau muss jeden Morgen zur gleichen Zeit die Temperatur im Mund oder im Darmausgang messen. Sie sollte aber bei dem einmal gewählten Messort bleiben und nicht Mund und Darmausgang kombinieren. Sicher unfruchtbar ist sie ab dem 3. Tag der Temperaturerhöhung. Auch in den ersten 6 Tagen des Zyklus - also während der Regelblutung - ist sie nicht fruchtbar. Der Nachteil besteht darin, dass die Temperatur erst nach dem Eisprung ansteigt und somit eine Zeit von ca. 3 Tagen um den Eisprung entsteht, an dem die Frau fruchtbar ist und somit diese Methode versagen kann. Um diese Lücke zu schliessen, kann man einen Kalender führen, in dem die Tage der erhöhten Körpertemperaturen eingetragen werden. Vom kürzesten Zyklus können dann 6 Tage abgezogen und dies als Anfang der fruchtbaren Tage gesehen werden.

Symptothermale Methode

Menstruationszyklus, Dicke und Zustand der Gebärmutterschleimhaut, natürliche Verhütung

Diese Methode macht sich zusätzlich die Tatsache zu Nutzen, dass der vaginale Schleim um den Eisprung die flüssigste Konsistenz hat. Während dieser Zeit ist die Frau also in einer fruchtbaren Phase. Nachdem der flüssige Schleim verschwunden ist, steigt die Körpertemperatur über mehrere Tage an, wie das im Abschnitt Temperaturmethode beschrieben ist. Erst nachdem die Körpertemperatur 3 Tage erhöht ist, kann von der unfruchtbaren Phase ausgegangen werden. Die Lücke vor dem Eisprung besteht allerdings wie bei der Temperaturmethode auch und kann wie dort beschrieben überbrückt werden. Die symptothermale Methode ist die sicherste unter den natürlichen Verhütungsmethoden.

Andere Methoden wie der so genannte Coitus interruptus, bei dem der Penis vor der Ejakulation aus der Vagina gezogen wird, oder die vaginale Spülung nach dem Geschlechtsverkehr, sollten nicht als Verhütungsmethode empfohlen werden, da sie sehr unsicher sind.

Autor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Natürliche Verhütungsmethoden, natürliche Schwangerschaftsverhütung, Kalendermethode, Schwangerschaftsverhütung, Temperaturmethode, Symptothermale Methode, sympto-thermale Methode, Zervixschleim-Methode, Knaus-Ogino-Methode
ICD-10:Z30
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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