Anzeige

Startseite  ⇒  Frauenheilkunde ⇒  Menstruation ⇒  Schwangerschaftstest

Schwangerschaftstest

Allgemeines

Wenn bei einer Frau, die sonst einen normalen, regelmässigem Menstruationszyklus hat, die erwartete Menstruation mehr als eine Woche ausbleibt, ist eine Schwangerschaft wahrscheinlich. Es kann dafür aber auch andere Gründe geben wie extreme Stresssituationen oder Auslandaufenthalte mit Klimawechsel, siehe Kapitel unregelmässiger Menstruationszyklus. Weitere, unsichere Schwangerschaftszeichen sind beispielsweise das morgendliche Erbrechen oder ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Um herauszufinden, ob sie wirklich schwanger ist, kann die Frau einen Schwangerschaftstest machen. Die beiden wichtigsten Methoden zum Beweis einer Schwangerschaft, der Urin-Stäbchentest und der Bluttest, beruhen auf dem Nachweis des Hormons HCG (siehe Kasten unten), welches nur während der Schwangerschaft produziert wird.

Bereits etwa 9 Tage nach der Befruchtung ist die HCG-Konzentration im Blut so hoch, dass das Hormon dort nachweisbar ist. Diese Konzentration steigt in den ersten Schwangerschaftswochen von Tag zu Tag. Aus dem Blut gelangt das HCG dann auch in den Urin, wo es etwa ab dem 14. Tag nach der Befruchtung in einer genug hohen Konzentration vorhanden ist, dass ein Urin-Stäbchentest positiv ausfällt.

Das Hormon HCG

Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle und wandert gleichzeitig durch den Eileiter in die Gebärmutter. Etwa 5 Tage nach der Befruchtung beginnt sie, ein spezielles Hormon zu produzieren, das humane Choriongonadotropin (HCG). Dieses Hormon kommt nur während der Schwangerschaft vor und spielt dort eine wesentliche Rolle: Dank dem HCG produziert der Gelbkörper im Eierstock weiterhin Progesteron, was notwendig ist, damit es nicht zu einer Menstruation kommt, bei der die Gebärmutterschleimhaut abgebaut würde. Auch nach der Einnistung in der Gebärmutter produziert die Eizelle weiterhin HCG; später übernimmt der Mutterkuchen (die Plazenta) diese Aufgabe.

Urin-Stäbchentest

Schwangerschaftstests von verschiedenen Anbietern sind in jeder Apotheke und oft sogar im Supermarkt erhältlich. Damit kann die Frau schnell und diskret selbst kontrollieren, ob sie schwanger ist.

Die  HCG-Konzentration im Urin ist etwa ab dem 14. Tag nach der Befruchtung genug hoch für den Nachweis, also etwa ab dem Zeitpunkt, wo normalerweise die Menstruationsblutung einsetzen würde.

Da der Morgenurin am konzentriertesten ist, wird der Urin-Stäbchentest am besten gleich mit dem ersten Urin nach dem Aufstehen durchgeführt. Je nach Anleitung wird das Teststäbchen in den Urinstrahl gehalten oder kurz in einen Becher mit Urin getaucht. Nach wenigen Minuten ist das Resultat sichtbar. Wenn der Test korrekt durchgeführt wurde, ist das Kontrollfeld angefärbt, und somit ein gefärbter Stich sichtbar. Wenn ausserdem eine Schwangerschaft vorliegt und eine genügend hohe HCG-Konzentration im Urin vorhanden ist, dann wird auch noch das eigentliche Testfeld angefärbt. Wenn es also zwei gefärbte Striche auf dem Stäbchen hat, nämlich das Kontroll- und das Testfeld, dann ist das Testergebnis "positiv" und die Frau höchstwahrscheinlich schwanger. Die Zuverlässigkeit des Urintests beträgt etwa 97 %.

Fällt dieser Test positiv aus, sollte sobald wie möglich ein Besuch beim Frauenarzt erfolgen, um die Schwangerschaft mit einem weiteren Urin- oder Bluttest oder mit einer Ultraschalluntersuchung zu bestätigen und die Vorsorge-Untersuchungen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf zu planen.

In manchen Fällen kann der Test trotz einer bestehenden Schwangerschaft "negativ" ausfallen, insbesondere, wenn ganz früh in der Schwangerschaft getestest wird und die HCG-Konzentration im Urin noch ungenügend hoch ist. In dem Fall sollte der Test nach einigen Tagen wiederholt werden.

Bluttest

Der Arzt entnimmt eine Blutprobe, und darin werden das Vorkommen und die Konzentration von HCG gemessen. Diese Konzentration ist schon etwa 9 Tage nach der Befruchtung genug hoch für einen Nachweis, also bereits bevor die erwartete Menstruation einsetzen sollte. Das Resultat liegt nach etwa 24 Stunden vor.

Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen kann es sein, dass die HCG-Konzentration im Blut bereits hoch genug ist für einen Nachweis, im Urin aber noch nicht. In dem Fall ist der Bluttest aussagekräftiger als der Urin-Stäbchentest.

Ultraschall

Etwa ab der 4. Schwangerschaftswoche (SSW) kann mit der Ultraschall-Untersuchung die sogenannte Fruchtblase in der Gebärmutterschleimhaut nachgewiesen werden. Etwa ab der 5. SSW ist der Embryo selbst sichtbar, und bereits etwa eine Woche später kann die Herzaktion festgestellt werden. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden regelmässig Ultraschall-Untersuchungen gemacht, um die Entwicklung des werdenden Kindes zu kontrollieren.

Autor/in:Thomas Lüthi, Arzt
Keywords:Schwangerschaftstest, Schwangerschafts-Test, Schwangerschafttest, Urintest, Urin-Stäbchen, Bluttest, Ultraschall, Schwangerschaft
ICD-10:Z32
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
Anzeige
Anzeige

© 2005 – 2017 eesom AG – Alle Rechte vorbehalten www.eesom.com

Anzeige