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Endometriumkarzinom

Synonyme: Korpuskarzinom, Carcinoma corporis uteri

Allgemeines

Übersicht Weibliche Geschlechtsorgane, Eierstock, Eileiter, Gebärmutter, Muttermund, Scheide, innere Schamlippe, äussere Schamlippe

Der Krebs der Gebärmutterschleimhaut ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters und tritt häufig bei kinderlosen Frauen auf, welche in guten finanziellen sowie sozialen Verhältnissen leben. Das Endometriumkarzinom ist das zweithäufigste aller Genitalkarzinome.

Meistens wird der Gebärmutterschleimhautkrebs durch weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene, beeinflusst. Diese Krebsart wird durch seine Symptome auch ohne Vorsorgeuntersuchung frühzeitig erkannt. Das Endometriumkarzinom tritt häufig gleichzeitig mit anderen Krebsarten, wie dem Eierstockkrebs oder dem Brustkrebs auf. An einem Endometriumkarzinom erkranken vor allem Frauen, die sich nach den Wechseljahren befinden. Es tritt bevorzugt im Alter zwischen 65 und 75 Jahren auf.

Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines Endometriumkarzinoms haben Diabetikerinnen, übergewichtige Frauen und die, die einen hohen Blutdruck haben. Zudem erkranken häufiger Frauen an einem Endometriumkarzinom, die keine Kinder hatten, lange Östrogene ohne gleichzeitige Einnahme von Gestagenen, den Gelbkörperhormonen, eingenommen haben, sowie Frauen, die spät in die Wechseljahre gekommen sind.

Übersicht Gebärmutter, Gebärmutterhals, Scheide, Eileiter, Muttermund

Etwa 80% der Endometriumkarzinome sind wie oben gesagt durch weibliche Geschlechtshormone beeinflusst. Im Gegensatz dazu gibt es auch Endometriumkarzinome, welche hormonunabhängig entstehen können. Diese Krebsart tritt bei älteren Frauen und in der schwarzen Bevölkerung häufiger auf, und weist keine bestimmten Risikofaktoren auf wie zum Beispiel Fettleibigkeit oder Therapie mit Östrogenen. Die Prognose ist im Vergleich zum hormonabhängigen Typ wesentlich schlechter.

Das Endometriumkarzinom wächst von einer umschriebenen Stelle entweder in die Muskelschicht der Gebärmutter oder in die Gebärmutterhöhle selbst ein. Mit zunehmender Eindringtiefe des Karzinoms finden sich auch häufiger Ableger in den Lymphknoten, sogenannte Lymphknotenmetastasen.

Symptome

Die Blutung nach Eintritt der Wechseljahre stellt das Hauptsymptom des Endometriumkarzinoms dar. Häufig ist die Blutung das einzige Symptom der Erkrankung. Allerdings können auch andere Genitaltumore, wie zum Beispiel der Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs oder ein Vulvakrebs sowie eine Hormonstimulation mit weiblichen Geschlechtshormonen durch eine Hormontherapie oder einen Eierstockkrebs solche Blutungen verursachen. Bei Blutaustritt aus dem Muttermund in den Wechseljahren, muss man jedoch in erster Linie an das Endometriumkarzinom denken. Je grösser der Zeitraum zwischen Blutung und Wechseljahren ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein Endometriumkarzinom.

In seltenen Fällen, vor allem bei Infektionen der Gebärmutterhöhle, kann es vorkommen, dass sich Eiter in der Gebärmutterhöhle ansammelt.

Diagnose

Mit dem Ultraschall durch die Scheide ist es heute möglich die Dicke der Gebärmutterschleimhaut zu messen und so den Verdacht auf das Vorliegen eines Endometriumkarzinoms zu erheben. Ab einer Dicke von 4 Millimetern gilt die Gebärmutterschleimhaut als verdickt und muss auf das Vorliegen eines Endometriumkarzinoms abgeklärt werden. Dies erfolgt durch eine Gebärmutterhöhlenspiegelung (vgl. gelber Kasten), auch Hysteroskopie genannt, gefolgt von einer Auskratzung der Gebärmutterhöhle. Die Hysteroskopie dient zum Ausschluss anderer Blutungsursachen, wie zum Beispiel gutartigen Ausstülpungen der Gebärmutterschleimhaut, sogenannten Polypen. Die Gewinnung von Material aus der Gebärmutter, auch Auskratzung oder Curettage genannt, ist die wichtigste Untersuchung zur Diagnosestellung. Das gewonnene Material wird vom Arzt in ein Pathologie- Labor geschickt, wo es nach einer speziellen Färbung unter dem Mikroskop genau untersucht wird.

Bauchspiegelung (Laparoskopie)

Laparoskopie, Bauchspiegelung zur Therapie von Gebärmuttermyomen, Ausschälen von Gebärmuttermyomen

Bei einer Bauchspiegelung werden über kleine Öffnungen in der Bauchdecke Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt. Für die Untersuchung ist eine Optik, links im Bild zu sehen, welche an einen Bildschirm gekoppelt ist, notwendig. Meistens wird mindestens ein Werkzeug, in der Bildmitte zu sehen, zusätzlich eingeführt. Im Verlauf der Untersuchung werden die Bauch- und Beckenorgane genau inspiziert und anschliessend allenfalls operiert. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass eine genaue Beurteilung der Bauchhöhle mit nur wenigen kleinen Öffnungen der Bauchdecke möglich ist, und eine allfällige Therapie während demselben Eingriff durchgeführt werden kann.

Bei der Gebärmutterspiegelung werden die Instrumente anstatt durch die Bauchdecke in die Bauchhöhle durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle eingeführt. So können in derselben Art Untersuchungen und Eingriffe an der Gebärmutter durchgeführt werden.

Therapie

Die Therapie besteht zu Beginn der Erkrankung aus einer Gebärmutter- und Eierstockentfernung unter Mitentfernung eines kleinen Scheidenstücks. Wenn das Endometriumkarzinom schon tief in die Muskelschicht eingewachsen ist, müssen auch die Beckenlymphknoten und die Lymphknoten entlang der Hauptschlagader entfernt werden. Meistens wird der nach der Operation übrig gebliebene Teil der Scheide, der so genannte Scheidenstumpf, bestrahlt. Bei Patientinnen, welche aufgrund eines weit fortgeschrittenen Tumors nicht mehr operiert werden können, bestrahlt man direkt die Gebärmutterhöhle. Zusätzlich wird in speziellen Fällen noch eine Chemo- und Hormontherapie vorgeschlagen.

Autor/in:Dr. med. Stephanie von Roten, Ärztin, Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Editor/in:Prof. Dr. med. Michel Müller, Facharzt für Gynäkologie
Keywords:Endometriumkarzinom, Endometriumskarzinom, Krebs Gebärmutterschleimhaut, Korpuskarzinom, Carcinoma corporis uteri, Gebärmutterschleimhautkrebs, Gebärmutter, Uterus, Endometrium-Karzinom, Gebärmutterschleimhaut, Endometrium, Endometriumcarcinom, Endometrium-Carcinom, Gebärmutterkrebs
ICD-10:C54.1
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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