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Die weibliche Brust

Synonyme: Brustdrüse, Mamma

weibliche Brust, Brustwarten, Warzenvorhof, Aufbau der weiblichen Brust
Weibliche Brust, Brustwarze, Milchdrüsenläppchen, Milchgänge, Fettgewebe, Brustwand, Grosser Brustmuskel
Lymphatische Abflusswege der Brust, Bildung von Lymphknotenmetasasen bei Brustkrebs

Die weibliche Brust, in der Fachsprache auch Mamma genannt, besteht hauptsächlich aus Fettgewebe. Wenn keine Schwangerschaft besteht, ist der Anteil an funktionellem Brustgewebe, nämlich an Drüsenläppchen und Ausführgängen, gering. Die Anzahl Drüsenläppchen und die Grösse der Brustdrüse nehmen jedoch im Verlauf der Schwangerschaft deutlich zu und schaffen so die Voraussetzungen für das Stillen.

Die Hauptfunktion der Brust ist die Ernährung des Neugeborenen. Daneben hat die Brust auch eine sexuelle Funktion. Einerseits sind die Brüste und besonders die Brustwarzen bei vielen Frauen eine erogene Zone, andererseits wirken sie als Reiz für den Geschlechtspartner.

Vor der Pubertät haben alle Kinder - egal welchen Geschlechts - einen ähnlichen Brustaufbau. Während der Pubertät entwickelt sich bei den Mädchen die Brust unter dem Einfluss der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron zur weiblichen Brust. Diese Hormone werden ab der Pubertät in den Eierstöcken verstärkt produziert und regen das Drüsensystem in der weiblichen Brust zum Wachsen an.

Beim Mann fehlt dieser Reiz, weshalb die Drüsen klein bleiben und sich nicht weiterentwickeln. Männer besitzen also auch Brustdrüsen, sie sind nur weniger entwickelt und nicht gewachsen wie die weiblichen.

Während der Schwangerschaft wachsen die Brüste unter dem Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron, die in sehr grossen Mengen produziert werden. Das bestehende Drüsengewebe wird in dieser Zeit deutlich vermehrt und vergrössert, damit später für das Stillen des Neugeborenen genügend Milch produziert werden kann. Die eigentliche Milchproduktion wird allerdings durch Östrogen und Progesteron noch nicht angeregt, da sie ja erst nach der Geburt notwendig wird.

Wenn das Kind nach der Geburt das erste Mal an die Brust angelegt wird, entsteht ein Reiz, der die Ausschüttung von zwei weiteren Hormonen, Prolaktin und Oxytocin, anregt. Dabei bewirkt das Prolaktin die Milchproduktion in den Drüsenzellen, während das Oxytocin den Milchfluss in den Ausführgängen anregt. Beides sind Hormone aus der Hirnanhangsdrüse, einem wichtigen hormonellen Regulationszentrum im Hirn.

Wenn die Frau abstillt, die Brust also die Milchproduktion einstellen kann, nehmen auch die Menge und Grösse der Milchdrüsen wieder ab, und die Brust wird wieder kleiner.

Auch Erkrankungen der Brust werden durch die weiblichen Geschlechtshormone, insbesondere durch das Östrogen, beeinflusst. Etwa bei jedem zweiten Brustkrebs wird das Tumorwachstum durch den Einfluss von Östrogen massiv beschleunigt. Der Brustkrebs wird dann als "hormonsensibel" bezeichnet. In diesen Fällen kann eine sogenannte Hormontherapie durchgeführt werden, welche der Östrogen-Wirkung entgegenwirkt und so das Tumorwachstum hemmt.

Auch viele gutartige Brusttumoren stehen unter hormonellen Einfluss. Häufig ist ein hormonelles Ungleichgewicht, das heisst eine Überproduktion von einem Hormon, sogar teilweise verantwortlich für ihre Entstehung. Ein gutartiger Brusttumor kann genau gleich wie ein bösartiger Brustkrebs als Knoten in der Brust auffallen. Obwohl ein solcher Knoten sogar sehr häufig durch einen gutartigen Tumor verursacht wird, sollte er in jedem Fall genau abgeklärt werden. Denn wird er durch einen bösartigen Brustkrebs verursacht, besteht vor allem dann eine gute Chance auf eine Heilung, wenn dieser in einem möglichst frühen Entwicklungsstadium entdeckt und behandelt wird.

Autor/in:Urspeter Knecht, Dr. med., Arzt
Editor/in:Thomas Lüthi, Arzt
Keywords:Weibliche Brust, Mamma, Stillen , Brustdrüsen, Mama , Brüste, Busen, Brustwarze
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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