Anzeige

Startseite  ⇒  Ernährung & Stoffwechsel ⇒  Ernährung ⇒  Nahrungsbestandteile ⇒  Spurenelemente ⇒  Kupfer

Kupfer

Synonyme: Cu

Zusammenfassung

Kupfer ist ein Spurenelement, das im menschlichen Körper für die Herstellung der Pigmente und der roten Blutkörperchen, für die Stärkung des Abwehrsystems, für die Wundheilung, für die Eisenaufnahme und für den Aufbau verschiedener Gewebe benötigt wird. Der Mensch kann seinen täglichen Kupferbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken.

Wird der Kupferbedarf des Körpers nicht gedeckt, entsteht ein Kupfermangel. Verschiedene Ursachen können zu einem Kupfermangel führen. Betroffene eines Kupfermangels leiden an unterschiedlichen Beschwerden. Die Diagnose eines Kupfermangels wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung und Blutuntersuchungen gestellt. Die Behandlung des Kupfermangels hängt von seiner Ursache ab, wobei dem Körper wieder ausreichend Kupfer zugeführt werden muss. Eine Spezialform des Kupfermangels ist das angeborene Menkes-Syndrom.

Erhält der Körper zu viel Kupfer, entsteht ein Kupferüberschuss, auch Kupfervergiftung genannt. Solch ein Kupferüberschuss wird aber kaum mit einer ausgeglichenen Ernährung erreicht. Jedoch kann die Einnahme von Kupfertabletten zu einem Kupferüberschuss mit verschiedenen, teils lebensbedrohlichen Beschwerden führen. Die Behandlung des Kupferüberschusses hängt von seinen Beschwerden ab, wobei eine weitere Kupferzufuhr vermieden werden muss. Eine Spezialform des Kupferüberschusses ist die angeborene Wilson-Krankheit.

Allgemeines

Spurenelemente sind Substanzen, die der menschliche Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Da sie trotz ihrer Wichtigkeit aber nur in sehr geringer Menge, sozusagen nur in Spuren, im menschlichen Körper vorkommen, erhielten die Spurenelemente ihren Namen. Spurenelemente kann der menschliche Körper aber nicht selbst herstellen, sondern muss sie regelmässig mit der Nahrung, mit dem Trinkwasser und über die Atemluft aufnehmen.

Eines der Spurenelemente, die der Körper benötigt, ist das Kupfer. Kupfer wird mit den Buchstaben Cu abgekürzt Im Körper eines erwachsenen Menschen sind etwa 100 Milligramm Kupfer gespeichert. Der grösste Teil von diesem Kupfer wird im Skelett gelagert, der Rest in Muskeln, inneren Organen und Gehirn

Funktion

Kupfer wird für die Herstellung der Farbstoffe des Körpers, der sogenannten Pigmente, und der roten Blutkörperchen im Blut benötigt. Die roten Blutkörperchen sind für die Sauerstoffaufnahme aus der Atemluft und die Verteilung des Sauerstoffs über den Körper mit Belieferung aller Zellen des Körpers verantwortlich. Nur mit einer ausreichenden Menge an Sauerstoff können die Zellen im Körper ihre Aufgaben erledigen, sodass alle Prozesse im Körper reibungslos ablaufen.

Daneben stärkt Kupfer das Abwehrsystem des Körpers, das sogenannte Immunsystem. Dadurch verbessert Kupfer die Abwehr von schädlichen Stoffen und Krankheitserregern, wie beispielsweise Bakterien. Zudem fördert Kupfer die Wundheilung, erleichtert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung in den Körper, ist am Aufbau von Knochen, Haut und Haar beteiligt und ermöglicht dem Körper die Bildung von Nervenfasern für das Nervensystem.

Bedarf & Vorkommen

Damit der Körper genügend Kupfer zur Verfügung hat, muss täglich Kupfer mit der Nahrung aufgenommen werden. Der tägliche Kupferbedarf des Körpers ist vom Zustand abhängig.  Jugendliche und Erwachsene benötigen täglich 1 bis 1,5 Milligramm Kupfer. Mit einer ausgewogenen Ernährung kann dieser Tagesbedarf im Normalfall gedeckt werden.

In der Nahrung ist Kupfer vor allem in Nüssen, Samen, Innereien wie Leber, Fisch, Schalentieren, Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, einigen grünen Gemüsen, Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade enthalten.

Kupfermangel

Allgemeines

Kann der Körper nicht genügend Kupfer mit der Nahrung aufnehmen, um seinen Bedarf an Kupfer zu decken, entsteht ein Kupfermangel. Ein Kupfermangel ist relativ selten.

Ursachen

Ursachen für einen Kupfermangel sind eine Mangelernährung, eine mangelhafte Aufnahme des Kupfers aus der Nahrung in den Körper, eine längerfristige Einnahme von Zinkpräparaten und ein erhöhter Kupferbedarf des Körpers.

Eine Mangelernährung kann entweder eine Unterernährung oder eine Fehlernährung sein. Bei einer Unterernährung besteht ein Mangel an allen Nährstoffen, sodass der Bedarf des Körpers mit der Nahrung nicht gedeckt werden kann. Bei einer Fehlernährung ist das Nahrungsangebot eigentlich ausreichend, aber durch eine falsche Zusammensetzung der Nahrung mit einem zu geringen Anteil an Spurenelementen wird dem Körper trotzdem zu wenig Kupfer mit der Nahrung zugeführt und ein Kupfermangel entsteht. Mangelernährung ist insbesondere in Entwicklungsländern weit verbreitet.

Aber auch in Industrieländern kann eine Fehlernährung oder eine Unterernährung vor allem in Alters- und Pflegeheimen, in Spitälern, bei Essstörungen, bei krankhaftem Übergewicht, bei Alkoholsucht, bei Obdachlosen und bei Menschen unter grossem Termin- und Zeitdruck vorkommen. Dabei ist in Alters- und Pflegeheimen sowie in Spitälern in der Regel nicht allein eine falsche Nahrungszusammenstellung für die mangelhafte Zufuhr von Nahrungsbestandteilen verantwortlich, sondern die Personen in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern können oder wollen wegen Veränderungen des Alters, unterschiedlichen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder während und nach verschiedenen Behandlungen wie Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen nicht ausreichend von einzelnen, mehreren oder allen Nahrungsbestandteilen zu sich nehmen. Ausserdem hat der Körper dieser Personen wegen des Alters, Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder verschiedenen Behandlungen oft auch andere Bedürfnisse.

Bei einer mangelhaften Aufnahme der Kupfers aus der Nahrung erhält der Körper eigentlich genügend Kupfer mit der Nahrung, um seinen Bedarf zu decken. Wegen unterschiedlichen Krankheiten im Magen-Darm-Trakt wie einer Zöliakie kann der Körper aber nicht mehr genügend von diesem Kupfer aus der Nahrung aufnehmen, um seinen Bedarf zu decken. Es entsteht somit ein Kupfermangel, der von einem Mangel weiterer Nährstoffe begleitet sein kann.

Zink stört die Aufnahme von Kupfer aus der Nahrung in den Körper. Nimmt eine Person somit über einen längeren Zeitraum eine grössere Menge Zink zusätzlich zur Nahrung ein, kann dadurch ein Kupfermangel entstehen.

Verschiedene Umstände können zudem den Kupferbedarf des Körpers erhöhen. Dazu gehören ein grösserer Blutverlust, Verbrennungen, Krankheiten beispielsweise der Nieren und bestimmte Medikamente, wie Steroide. Bei einem Blutverlust wird der Bedarf an Kupfer erhöht, da der Körper mit dem Blut rote Blutkörperchen verliert. Um die verlorenen Blutkörperchen zu ersetzen, braucht der Körper Kupfer, sodass der Kupferbedarf des Körpers den normalen täglichen Kupferbedarf überschreitet. Nimmt eine Person unter diesen Umständen nicht mehr Kupfer mit der Nahrung oder in Form von Medikamenten auf als normalerweise, entsteht ein Kupfermangel.

Symptome

Ist im Körper zu wenig Kupfer vorhanden, wird die Bildung der Farbstoffe, der sogenannten Pigmente, und die Bildung der roten Blutkörperchen gestört. Die Bildung der roten Blutkörperchen wird zusätzlich durch die verminderte Aufnahme von Eisen aus der Nahrung in den Körper verschlechtert. Denn Kupfer erleichtert normalerweise die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung in den Körper. Ist folglich zu wenig Kupfer im Körper vorhanden, wird die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung in den Körper vermindert.

Eisen ist ein weiteres Spurenelement, welches für die Herstellung der roten Blutkörperchen benötigt wird. Ein Mangel an Farbstoffen und eine Blutarmut, eine sogenannte Anämie, sind die Folge des Kupfer- und Eisenmangels. Der Mangel an Farbstoffen äussert sich bei Betroffenen mit Störungen der Farbstoffverteilung der Haut und frühem Ergrauen der Haare. Die Blutarmut führt zu Blässe, Leistungseinbusse, Müdigkeit, Schwäche, Konzentrationsschwäche und Atembeschwerden. Das Abwehrsystem verliert durch den Kupfermangel an Stärke mit häufigerem Auftreten von Infekten und Hauterkrankungen als Folge.

Auch das Nervensystem wird in seiner Funktion gestört. Daneben werden weitere Beschwerden wie Haarausfall, Depressionen, Durchfall, erhöhte Brüchigkeit der Knochen, Störungen der Fruchtbarkeit und des Wachstums beim Kupfermangel beschrieben.

Tritt der Kupfermangel gemeinsam mit einem Mangel eines oder mehrerer anderer Nährstoffe auf, können weitere Beschwerden zu denjenigen des Kupfermangels hinzutreten. Diese Beschwerden werden in den entsprechenden Texten aufgeführt.

Diagnose

Treten bei einer Person Beschwerden eines Kupfermangels auf, sollte sie einen Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufsuchen. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen Kupfermangel geben. Weiter wird er sich nach Nahrungsgewohnheiten, Krankheiten und Behandlungen erkundigen, die einen Kupfermangel verursachen können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs und der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf einen Kupfermangel, kann er diesen Verdacht mithilfe einer Blutentnahme, bei der die Menge an Kupfer im Blut gemessen wird, bestätigen.

Mit weiteren Untersuchungen muss die Ursache für den Kupfermangel gesucht werden, wenn sie nicht bereits bekannt ist. Zudem wird der Arzt überprüfen, ob die betroffene Person neben dem Mangel an Kupfer noch an einem Mangel eines anderen Nährstoffs leidet.

Therapie

Die Behandlung des Kupfermangels hängt von seiner Ursache ab. Es sollte immer die Ursache bekämpft werden, wenn dies möglich ist. Wird ein Kupfermangel durch eine zu geringe Zufuhr von Kupfer im Rahmen einer Unter- oder einer Fehlernährung verursacht oder ist ein gesteigerter Kupferbedarf des Körpers für den Kupfermangel verantwortlich, muss versucht werden, die Nahrung so umzustellen oder mit Spurenelementen zu ergänzen, dass der Körper wieder ausreichend Kupfer erhält.

Wird ein Kupfermangel durch Magen-Darm-Krankheiten, wie beispielsweise eine Zöliakie, verursacht, die zu einer verminderten Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung führen, dann müssen diese Krankheiten, wenn dies möglich ist, mit beispielsweise Medikamenten oder einer speziellen Diät behandelt werden. Zudem sollten die Betroffenen bis zur Heilung der Krankheit oder, wenn die Krankheit nicht geheilt werden kann, auf Dauer täglich ausreichend Kupfer mit der Nahrung oder in Form von Tabletten zu sich nehmen.

Leidet die betroffene Person neben dem Kupfermangel noch an einem Mangel weiterer Nährstoffe, soll auch dieser behandelt werden.

Menkes-Syndrom

Das Menkes-Syndrom, welches auch Trichopoliodystrophie oder im englischen Sprachraum Menkes Kinky Hair Syndrome genannt wird, ist eine Spezialform eines Kupfermangels. Beim Menkes-Syndrom besteht nämlich eine angeborene Veränderung der Erbinformation, die die Aufnahme des Kupfers aus der Nahrung stark verschlechtert und damit zu einem Kupfermangel führt.

Die Veränderung der Erbinformation kann von Müttern an ihre Kinder weitervererbt werden, wobei dann aber nur die Knaben erkranken. Mädchen, denen die Veränderung der Erbinformation von ihren Müttern vererbt wurde, sind nicht krank. Sie können die Veränderung aber wiederum an ihre Kinder weitervererben, wobei die Knaben dann wieder erkranken.

Abbildung 1: Säugling mit einer Cutis laxa
Säugling mit einer Cutis laxa, Folgen von Cutis laxa für ein Kleinkind

Knaben mit einem Menkes-Syndrom leiden bereits während der Schwangerschaft an einem Kupfermangel mit einer Rückbildung der Nervenzellen im Gehirn, sodass der Schädel betroffener Knaben nach der Geburt klein ist. Durch die Veränderungen des Gehirns sind Krampfanfälle möglich und die Entwicklung des Bewegunsverhaltens ist gestört. Zudem zeigt sich nach der Geburt typischerweise eine sogenannte Cutis laxa. Eine Cutis laxa ist eine Haut, die wegen einer Abnahme und einer Veränderung ihrer elastischen Fasern abnorme Falten bildet und vermehrt dehnbar ist (siehe Abbildung 1). Zudem enthalten die Haare Betroffener nur wenig Farbstoffe und sind brüchig, ihre Wangen sind rund und betroffene Kinder sind kleinwüchsig.

Das Menkes-Syndrom kann nicht geheilt werden, da es zur Zeit noch nicht möglich ist, die Veränderung der Erbinformation rückgängig zu machen. Zur Bekämpfung der Beschwerden wird den Kindern ausreichend Kupfer gegeben, um den Kupferbedarf des Körpers zu decken.

Trotz dieser Behandlung sterben die betroffenen Knaben aber meist vor dem dritten Lebensjahr, da die Veränderungen des Gehirns, die bereits vor der Geburt aufgetreten sind, nach der Geburt nicht rückgängig gemacht werden können.

Kupferüberschuss

Erhält der Körper zu viel Kupfer, entsteht ein Kupferüberschuss, der auch Kupfervergiftung genannt wird. Ein Kupferüberschuss ist selten und wird kaum mit einer ausgeglichenen Ernährung erreicht. Hingegen kann ein Kupferüberschuss durch die Einnahme von mehr als zehn Gramm Kupfer in Tablettenform auftreten.

Beschwerden einer solchen Kupfervergiftung sind Brechreiz, starkes Erbrechen, Durchfall, Schädigungen der Schleimhaut des Magens oder des Dünndarms mit blutigem Erbrechen und/oder blutigem Stuhl, Schädigungen des Lebergewebes, Schädigung und Zerstörung roter Blutkörperchen, Nierenversagen, Krämpfe und Koma. Ohne rechtzeitige und richtige Behandlung kann ein Schock mit Kreislaufversagen auftreten und die Betroffenen können sterben. Eine solche Kupfervergiftung ist bei Erwachsenen sehr selten. Häufiger ist sie bei Kindern, da diese weniger Kupfer aufnehmen müssen, um an einer Kupfervergiftung zu erkranken. Es wurden Fälle beschrieben, in denen der Verzehr von Milch, die in Kupferkesseln gelagert wurde, oder von Wasser, das lange in Kupferrohren gestanden ist, bei Kindern zu einer Kupfervergiftung mit schwerwiegender Schädigung des Lebergewebes bis zum Ausfall der Leberfunktion und Sterben der betroffenen Kinder geführt hat.

Nach einer übermässigen Kupfereinnahme sollen Betroffene unverzüglich einen Arzt oder ein Spital aufsuchen. Der Magen kann dann mit einer bestimmten Substanz gespült werden, die den Körper an einer Aufnahme von Kupfer hindern soll. Zudem müssen Flüssigkeitsverluste durch das Erbrechen und den Durchfall mit Infusionen ersetzt und das Auftreten eines Schocks mit nachfolgendem Kreislaufversagen bekämpft werden.

Wilson-Krankheit

Eine Spezialform des Kupferüberschusses ist die Wilson-Krankheit, die auch Morbus Wilson, hepatolentikuläre Degeneration oder Pseudosklerose Westphal-Strümpell genannt wird. Der Morbus Wilson ist eine Krankheit, bei der die Erbinformation verändert ist und die so von einer Generation an die nächste weitervererbt werden kann. Die Veränderung in der Erbinformation führt dazu, dass der Körper das Kupfer, das er aus der Nahrung aufnimmt, nicht mehr in genügender Menge aus dem Körper ausscheiden kann. Dadurch entsteht ein Kupferüberschuss im Körper. Das überschüssige Kupfer führt zur Zellschädigung in Leber, Nervensystem, Augen, Nieren, roten Blutkörperchen und Knochen.

Abbildung 2: Kayser-Fleischer-Kornealring
Kayser-Fleischer-Kornealring, Symptome bei Wilson-Krankheit, Beschwerden bei Wilson-Krankheit

Betroffene Kinder leiden an den Beschwerden einer Lebererkrankung mit Funktionsverlust der Leber. Nach dem zwölften Lebensjahr sind zudem Beschwerden des Nervensystems mit Bewegungsstörungen, speziellen Muskelzuckungen, Störungen des Gefühls- und Gemütslebens, Gedächtnisstörungen, psychischen Störungen und teilweise Demenz möglich.

Eine Demenz ist eine Veränderung, die sich mit zunehmender Störung des Gedächtnisses, des Denkens, der Urteilsfähigkeit, der Intelligenz und der Orientierung zeigt. Häufig führt eine Demenz bei dem Betroffenen zudem zu einer Veränderung der Persönlichkeit und einer Beeinträchtigung im sozialen und beruflichen Umfeld. Daneben können die Niere, das Skelett und das Herz durch den Kupferüberschuss geschädigt werden. Die Nierenschädigung zeigt sich mit Nierenverkalkungen, Nierensteinen und einem Funktionsverlust der Niere, einer sogenannten Niereninsuffizienz. Typischerweise kann bei Betroffenen eines Morbus Wilson ein sogenannter Kayser-Fleischer-Kornealring beobachtet werden, das heisst ein dünner olivgrüner bis bräunlicher Ring am Rand der Hornhaut des Auges (siehe Abbildung 2).

Der Morbus Wilson kann nicht geheilt werden, da es zur Zeit noch nicht möglich ist, die Veränderung der Erbinformation rückgängig zu machen. Zur Bekämpfung der Beschwerden wird mithilfe bestimmter Medikamente versucht, einen Kupferüberschuss im Körper zu verhindern oder zumindest zu verkleinern.

Ohne Behandlung führt ein Morbus Wilson durch die Störung im Nervensystem zu schwerer geistiger und körperlicher Behinderung und durch den Funktionsverlust insbesondere der Leber über Jahre zum Tode Betroffener. Bei frühzeitigem Beginn der Behandlung werden die Lebensqualität und die Lebenserwartung Betroffener kaum eingeschränkt.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Andrea Meppiel, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Kupfer, Cu, Kupfer-Mangel, Mangel an Kupfer, Kupfermangel, Kupfer-Überschuss, Überschuss an Kupfer, Kupfer-Intoxikation, Spurenelemente, Kupfervergiftung, Kupferüberschuss, akute Kupfervergiftung, chronische Kupfervergiftung, Menkes-Syndrom, Trichopoliodystrophie, Menkes Kinky Hair Syndrome, Cutis laxa, Morbus Wilson, Wilson-Krankheit, hepatolentikuläre Degeneration, Pseudosklerose Westphal-Strümpell, Kayser-Fleischer-Kornealring
ICD-10:D53.8, E61.0, E83.0, R79.0, T56.4
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
Anzeige
Anzeige

© 2005 – 2017 eesom AG – Alle Rechte vorbehalten www.eesom.com

Anzeige