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Magnetresonanztomographie (MRI)

Allgemeines

Bei der Magnetresonanztomographie handelt es sich um eine spezielle Untersuchungsmethode in der Radiologie. Der Begriff MRI stammt aus dem Englischen und bedeutet "Magnetic Resonance Imaging". Ähnlich wie bei einer CT wird auch beim MRI der Körper schichtweise dargestellt. Bei der Magnetresonanztomographie wird jedoch nicht mit normalen Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern gearbeitet. Ein MRI ist zwar weniger kostenaufwändig als eine CT, wird aber wegen der besseren Unterscheidung und Darstellung von weichen Gewebeteilen des Körpers häufig zur weiterführenden Abklärung vieler Erkrankungen angewendet.

Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie?

Zu Nutzen ziehen kann man sich diese Untersuchungstechnik deshalb, weil unser Körper zu 90% aus Wasser entsteht. Die im Wasser enthaltenen Wasserstoffmoleküle richten sich in einem magnetischen Feld aus und geben bei Ausschaltung des Magnetfeldes durch ihre Rückbewegung in den Ruhezustand Energie ab, welche zu einem Bild umgerechnet werden kann.

In der Röhre des MRIs befinden sich ein positiv und ein negativ geladener Pol, zwischen denen sich ein magnetisches Feld ausbreitet. Damit die Wasserstoffteilchen des zu untersuchenden menschlichen Körpers Energie abgeben können, wird mindestens ein weiteres Feld mit elektromagnetischen Wellen erzeugt, welches in einem variierbaren Winkel auf das bereits vorhandene Magnetfeld einfällt. Durch einen sehr schnellen Wechsel von Ein- und Ausschalten dieses zusätzlichen Magnetfeldes geben die Wasserstoffteilchen Energie ab. Diese Energie wird von einem speziellen System aufgenommen, umgerechnet und auf einem Bildschirm als Abbild des untersuchten Körperabschnittes wiedergegeben.

Sollen die Kontraste zwischen verschiedenen Körperstrukturen noch verschärft werden, kann dem Patienten zusätzlich Kontrastmittel verabreicht werden, welches energiereiche Signale abgibt und dementsprechend in den MRI-Bildern stark hervorgehoben wird. Gleich wie das Röntgenkontrastmittel, das bei einer CT zur Anwendung kommt, reichert sich auch diese Flüssigkeit in gut durchbluteten Körperbereichen an.

Zusätzlich kann bei einer MRI-Untersuchung vorgegeben werden, welche Körperstrukturen klarer dargestellt, also gewichtet werden sollen. Bei einer T2 Gewichtung wird Flüssigkeit stärker hervorgehoben und bei einer T1-Gewichtung werden fetthaltige Körperstrukturen betont.

Untersuchungshergang

Ähnlich wie bei einer CT muss sich der Patient auch hier in eine Röhre legen. Diese ist aber enger und auch länger und deshalb für Menschen mit Platzangst nicht geeignet.

Da sich der Patient bei der Anfertigung einer MRI in ein starkes Magnetfeld begibt, ist es wichtig, dass er während der Untersuchung keine metallhaltigen Gegenstände, wie beispielsweise Uhren oder Schlüssel, auf sich trägt. Diese würden von der magnetischen Röhre angezogen, darauf zufliegen und dabei die zu untersuchende Person verletzen. Auch Kreditkarten mit einem Magnetstreifen dürfen nicht in dieses Magnetfeld gelangen, da diese kaputt gehen könnten.

Besonders wichtig zu wissen ist auch, dass bei Menschen mit einem Herzschrittmacher oder Metallprothesen kein MRI durchgeführt werden darf. Der Herzschrittmacher wird durch das Magnetfeld massiv in seiner Funktion gestört, was zu verheerenden Rhythmusstörungen führt.

Bei Leuten mit metallhaltigen Prothesen können diese erstens wie die anderen oben erwähnten Gegenstände von der magnetischen Röhre angezogen werden und zweitens gelten sie als Störfaktoren bei der Bildentstehung eines MRI. Ein Schatten überlagert in diesem Fall dann nämlich die abgebildeten Körperstrukturen, wodurch eine genaue Diagnosestellung unmöglich wird.

Die Untersuchung dauert mindestens eine halbe Stunde. Während dieser Zeit muss der Patient bewegungslos in der Röhre liegen. Bewegungen würden auf den Bildern zu unscharfen und verwischt abgebildeten Körperstrukturen führen. Manchmal wird der betroffenen Person deshalb vor der Untersuchung ein einschläferndes Medikament verabreicht.

Der Untersuchungshergang ist sehr laut und durch klopfende, sogar hämmernde Geräusche geprägt. Diese kommen durch den innerhalb von Millisekunden passierenden Auf- und Abbau der verschiedenen elektromagnetischen Ebenen zustande.

Gleich wie bei allen bildgebenden Verfahren, muss auch bei einer MRI von verschiedenen Seiten signalreiche Energie gesammelt werden, damit daraus ein zwei- oder dreidimensionales Bild aufgebaut werden kann.

Die entstehenden Bilder können noch während der Untersuchung auf einem Bildschirm angeschaut werden. Es ist jedoch auch möglich, sie ausgedruckt und auf speziellem Röntgenpapier genauer zu studieren

Das MRI wird prinzipiell in ähnlichen Bereichen eingesetzt wie die Computertomographie. Der ganze Körper kann damit untersucht werden. Im Gegensatz zur CT werden die Weichteile im MRI klarer voneinander unterscheidbar dargestellt. Deswegen wird diese Untersuchungstechnik zum Beispiel sehr häufig zur Diagnosestellung von Kreuzbandrissen im Kniegelenk eingesetzt. Dagegen eignet sich ein MRI zur Untersuchung von Knochen nicht so gut wie ein normales Röntgen oder eine CT. Der Grund dafür liegt in der komplett anderen Technik, die einem MRI zugrunde liegt

Autor/in:Dr med. Franziska Grunder, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:MRI, MRT, Magnetresonanztomographie, Magnetresonanz-Tomographie, Magnetresonanztomografie, Magnetresonanz-Tomografie, Schichtbilder, Magnetresonnanz, Kernspintomographie
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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