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Lymphome

Synonyme: Lymphknotenkrebs, Lymphknotenkarzinom

Allgemeines

Lymphome sind bösartige, so genannt "maligne" Krebs-Erkrankungen eines bestimmten Typs der weissen Blutkörperchen, den Lymphozyten. Das heisst, dass sich diese Lymphozyten so verändern, dass sie beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren, Tumoren zu bilden und sich im Körper zu verbreiten. Diese Erkrankungen verlaufen sehr unterschiedlich, führen jedoch unbehandelt alle zum Tode. Lymphozyten sind Zellen des Immunsystems, dienen also, wie die anderen weissen Blutkörperchen, der Bekämpfung von Krankheitserregern, Tumorzellen oder körperfremden Stoffen.

Die Lymphome werden zunächst in zwei Gruppen eingeteilt: Den Morbus Hodgkin und die non-Hodgkin-Lymphome.

Morbus Hodgkin

Um den Morbus Hodgkin von anderen Lymphomen abzugrenzen, wird von veränderten Lymphozyten befallenes Gewebe unter dem Mikroskop untersucht. Dabei findet man ganz typisch aussehende Zellen, die zur Diagnose führen. Der Morbus Hodgkin ist eine eher langsam verlaufende Krankheit. Ausserdem ist sie in vielen Fällen heilbar. Als erstes und typisches Symptom treten meistens vergrösserte Lymphknoten auf.

Non-Hodgkin-Lymphome

Die non-Hodgkin-Lymphome bilden eine grosse Gruppe verschiedener Krankheiten. Sie werden vom Krankheitsverlauf her in eine niedrigmaligne und eine hochmaligne Untergruppe eingeteilt.

Die hochmalignen non-Hodgkin-Lymphome führen unbehandelt innerhalb weniger Monate zum Tod. Hier handelt es sich um Krebs-Zellen, die sich sehr schnell vermehren und auf Medikamente recht empfindlich sind. Mit Chemotherapie und Bestrahlung gelingt in mindestens der Hälfte der Erkrankungen eine Heilung.

Niedrigmaligne bedeutet, dass sich die bösartigen, malignen Zellen eher langsam vermehren, die Krankheit also mehrere Jahre lang dauern kann, ehe sie zum Tode führt. Diese sich langsam teilenden Zellen sind viel schwieriger zu bekämpfen, die Erkrankungen also selten heilbar. Ihr Fortschreiten kann aber durch Therapien gut aufgehalten werden. Der Tumor im Körper wird sozusagen in Schach gehalten, so dass das Überleben der Patienten verlängert werden kann.

Einige Beispiele von non-Hodgkin-Lymphomen werden hier aufgeführt.

Hochmalige non-Hodgkin-Lymphome

Das diffuse grosszellige B-Zell-Lymphom tritt häufig zu Beginn im Magen-Darm-Trakt, den Knochen, der Haut oder dem Gehirn als einzelne Knoten auf. Recht schnell verbreitet es sich allerdings diffus in allen Organen.

Das Burkitt-Lymphom ist vor allem in Westafrika häufig. In Europa tritt es sehr selten auf, tut dies jedoch häufiger bei einer AIDS-Erkrankung.

Niedrigmaligne non-Hodgkin-Lymphome

Die CLL oder Chronisch lymphatische Leukämie tritt meistens bei Patienten höheren Alters auf. Typisch für die CLL ist, dass die malignen Zellen im Blut zu finden sind, und sie ausserdem häufig das Knochenmark, die Leber und die Milz befallen.

Das Plasmozytom tritt ebenfalls meist spät, das heisst etwa ab dem 40. Lebensjahr auf. Hier sind die Symptome sehr charakteristisch: Die Lymphknoten sind nicht vergrössert wie bei den meisten Lymphomen, es treten jedoch häufig Knochenschmerzen und -brüche auf, da typischerweise Tumorableger in den Knochen und im Knochenmark gebildet werden.

Auch das follikuläre Lymphom betrifft eher ältere Patienten. Es wächst oft über 7-9 Jahre bis es sich tödlich auswirkt. In dieser Zeit verbreitet es sich in den Lymphknoten des ganzen Körpers und befällt ausserdem fast immer das Knochenmark. Dieses Lymphom wird zwar zur Gruppe der niedrigmalignen gezählt, wandelt sich allerdings in fast der Hälfte der Fälle später in eine viel bösartigere Form um.

Eine besondere Verlaufsform der CLL und des Immunozytoms wurde früher als Makroglobulinämie Waldenström bezeichnet. Dabei produzieren die veränderten Lymphozyten in grossen Mengen ein Eiweiss, das die Verklumpung von Blutplättchen und Blutgerinnungsfaktoren verursacht und dadurch das Blut dickflüssiger macht. Dies kann zu Symptomen wie Seh- und Hörstörungen, Bewusstseinstrübung und Kopfschmerzen führen. Gleichzeitig stören diese Eiweisse die Blutgerinnung. Die betroffen Patienten neigen also zu ungewöhnlich häufigen und starken Blutungen.

Seltene Typen des non-Hodgkin-Lymphoms sind die Haarzell-Leukämie, das extranodale Lymphom der Lymphgewebe in der Wand von Magen und Darm sowie die Mycosis fungoides und eine Sonderform davon, das Sézary-Symdrom, welche in erster Linie die Haut betreffen.

Autor/in:Dr. med. Claudia Meier, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Lymphome, Lymphkrebs, Lymphknotenkrebs, Lymphknoten, Knochenmark, Lymphknotenvergrösserung, Milzvergrösserung, Knochenschmerzen, Chemotherapie, Bestrahlung, Strahlentherapie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, diffuses grosszellige B-Zell-Lymphom, T-Zell-Lymphom, Burkitt-Lymphom, chronisch lymphatische Leukämie, Plasmozytom, follikuläre Lymphom, Immunozytoms, Makroglobulinämie Waldenström, Haarzell-Leukämie, extranodales Lymphom, Mycosis fungoides, Sézary Syndrom
ICD-10:C81-C85
Zuletzt geändert:25.03.2016Zum Seitenanfang
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