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Chronischer Schnupfen

Synonyme: Chronische Rhinitis

Allgemeines

Geschwollene Nasenmuscheln, Chronischer Schnupfen
Nasennebenhöhlen, Siebbeinhöhlen, Stirnhöhle, Kiefernhöhlen

Als chronische Rhinitis bezeichnet man einen andauernden Irritations- beziehungsweise Entzündungszustand der Nasenschleimhaut. Die Nasenschleimhaut reagiert hier mit einer Verdickung beziehungsweise Volumenzunahme besonders im Bereich der Nasenmuscheln. Die Ursachen für einen chronischen Schnupfen sind vielfältig. Ständige Entzündungen der Nase durch Viren oder Bakterien kommen hier in Frage.

Aber auch Allergien gegen Blütenpollen, Tierhaare und andere Allergene sind mögliche Auslöser. Reizstoffe wie Staub, extrem hohe oder niedrige Temperaturen, Zigarettenrauch, chemische Dämpfe, und sogar Gewürze können eine chronische Rhinitis verursachen.

Eine "verstopfte Nase" kann auch durch gutartige Geschwülste der Nasenschleimhaut, die man als Nasenpolypen bezeichnet, hervorgerufen werden. Tumoren in der Nase oder eine schiefe Nasenscheidewand sind ebenfalls Gründe für eine verstopfte Nase. Manche Arzneien, besonders Bluthochdruckmittel, lassen als Nebenwirkung die Nasenschleimhäute anschwellen.

Wissenswertes über Nase und Rachen

Die Nase reinigt durch ihre Haare die eingeatmete Luft von Staubteilchen und kleineren Insekten. Sie erwärmt die Luft und feuchtet sie durch Abgabe von Schleim und dünnflüssigem Sekret an. Sie spielt ausserdem eine Rolle bei der Stimmbildung und enthält natürlich das Riechorgan. An die Nasen- und Mundhöhle schliesst sich der Rachen (Pharynx) an. Dieser gliedert sich in drei übereinander liegende Etagen.

Nase und Rachen sind ausgekleidet mit einer besonderen Schleimhaut, die man auch in allen anderen Bereichen der Atemwege vorfindet. Diese Schleimhaut ist hoch spezialisiert und schützt unsere Atemorgane vor schädlichen Stoffen, die über die Atemluft in unseren Körper gelangen können. Diese Aufgabe wird erfüllt durch das Zusammenspiel verschiedener Zellen. Die eine Zellart besitzt winzige Härchen, so genannte Flimmerhärchen, die sich wellenartig in Richtung Rachen bewegen. Daneben gibt es Zellen, die einen dünnen Schleim herstellen (=Becherzellen) und damit die Flimmerhärchen überziehen. So können Fremdkörper wie Staubteilchen und Krankheitserreger auf dieser Schleimschicht zum Rachen transportiert und entweder über einen Hustenstoss ins Freie befördert oder in den Magen verschluckt werden.

Symptome

Die Atmung durch die Nase ist behindert durch die Schleimhautschwellung und fällt schwer. Aus der Nase fliesst schleimiges Sekret. Die Betroffenen empfinden den Zwang, sich ständig räuspern zu müssen, da das Nasensekret auch den Rachen hinunterläuft. Ist die Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen ebenfalls betroffen, kann dies zu Kopfschmerzen führen.

Diagnose

Der Arzt wird die Patienten zunächst gezielt befragen, um der Ursache für den chronischen Schnupfen auf den Grund zu gehen. Er untersucht den Nasenrachenraum und hört die Lunge ab, um Krankheiten, wie zum Beispiel eine Entzündung der Rachenmandeln oder der Bronchien, auszuschliessen.

Nasenendoskopie, Rhinoskopie

Mit einer Nasenspiegelung, die in der Fachsprache als Rhinoskopie bezeichnet wird, ist ein genauer Blick in den Nasenrachenraum möglich. Hierbei wird mit Hilfe einer starren oder flexiblen Röhre mit eingebauter Lichtquelle und Kamera - genannt Nasenendoskop - das Naseninnere und die Beschaffenheit der Nasenschleimhaut beurteilt.

Einige Krankheitsursachen wie die oben bereits erwähnten Nasenpolypen, Tumoren oder eine schiefe Nasenscheidewand, lassen sich so erkennen.

Um festzustellen, ob Bakterien für die chronische Rhinitis verantwortlich sind, wird ein Abstrich von der Nasenschleimhaut gemacht. Dieser Abstrich wird im Labor auf eventuell vorhandene Bakterien untersucht. Eventuell müssen bei Allergieverdacht nach dem Abklingen der akuten Symptome Allergietests gemacht werden.

Therapie

Die Therapie besteht in erster Linie in der Beseitigung der Ursache, welche die chronische Rhinitis unterhält. Bei Allergien bedeutet dies, den Allergie auslösenden Stoff zu meiden und die Allergie selbst mit geeigneten Medikamenten zu behandeln. Manchmal ist eine Nasenoperation nötig, wenn die verstopfte Nase durch eine schiefe Nasenscheidewand oder durch einen Polypen hervorgerufen wird.
Zur Linderung der Beschwerden und um die angeschlagene Nasenschleimhaut zu unterstützen, sind Salzwasserspülungen das einfachste und billigste Mittel. Diese machen das schleimige Sekret dünnflüssiger. Das dünnflüssige Sekret kann über die Flimmerhärchen leichter abtransportiert und Schadstoffe können weggewaschen werden.

Warme, nicht zu heisse Dampfbäder zum Beispiel mit Kamillenblüten wirken schleimlösend und entzündungshemmend. Falls die Atumung durch die Nase kaum mehr möglich ist, kann man vor dem Dampfbad abschwellende Nasensprays benutzen, damit der heilsame Dampf überall wirken kann.

Abschwellende Medikamente - als Sprays, Tropfen oder Gels erhältlich - sind in der akuten Phase empfehlenswert, weil sie die Schleimhäute abschwellen, den Schleim abfliessen lassen und die Nasennebenhöhlen belüften. Das Atmen wird dadurch erheblich erleichtert. Geschieht das nicht, sammelt sich der Schleim in den Nebenhöhlen. Darin können sich Bakterien hervorragend vermehren und ebenfalls zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen führen!

Achtung: Die abschwellenden Medikamente sollten nicht zu lange angewendet werden, da ihre Wirkstoffe auf Dauer die Nasenschleimhaut austrocknen. Als Gegenreaktion schwillt die Schleimhaut wieder an, und irgendwann wird es unmöglich, durch die Nase zu atmen. Die Patienten greifen dann immer häufiger zu den Nasensprays, um die Nase freizubekommen. Das Ergebnis ist eine trockene Nase mit bleibender Schädigung der Nasenschleimhaut!

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:chronische Rhinitis, chronischer Schnupfen, chronische Entzündung der Nasenschleimhaut, Allergien, Nasenpolypen, verkrümmte Nasenscheidewand, Nasenscheidewandverkrümmung, Septumdeviation, Nasenseptumdeviationie
ICD-10:J31.0
Zuletzt geändert:23.11.2016Zum Seitenanfang
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