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Laktasemangel

Synonyme: Laktose-Intoleranz, Milchzucker-Unverträglichkeit, Laktose-Malabsorption

Allgemeines

Die Laktase ist dasjenige Enzym, das den Darm befähigt, den Milchzucker (Laktose) aufzuspalten und in einen für unseren Körper verwertbaren Zucker abzubauen. Deshalb sind Menschen, die an einem Laktasemangel leiden, nicht fähig, den in der Milch enthaltenen Milchzucker im Dünndarm zu verwerten. Die Laktose gelangt in der Folge, ohne dass sie vom Körper aufgenommen werden kann, in den Dickdarm und wird dort von den Darmbakterien abgebaut. Diese Form von Milchunverträglichkeit tritt häufig auf. In Europa leiden etwa 10% aller Leute, in den USA bis zu 95% der schwarzen Bevölkerung daran.

Neben dieser häufigen angeborenen Form ist auch eine Form bekannt, die man im Verlauf des Lebens entwickeln kann. Diese Art kommt zum Beispiel bei Patienten vor, die an Zöliakie oder anderen Dünndarmerkrankungen leiden.

Symptome

Wird Milch konsumiert, so entstehen wegen der Aufspaltung des Milchzuckers durch Darmbakterien im Dickdarm Milchsäure und Gase. Dies äussert sich in Blähungen, einem verstärkten Windabgang, Bauchkrämpfen und Durchfall.

Diagnose

Hinweise auf einen Laktasemangel ergeben sich daraus, dass die oben beschriebenen Symptome auftreten, wenn Milch konsumiert wird, jedoch verschwinden, wenn der Milchkonsum eingestellt wird.
Die durch die Zersetzung der Laktose im Darm entstehenden Gase treten teilweise ins Blut über, werden über die Lunge ausgeschieden und können dadurch in der Atemluft nachgewiesen werden, was ein weiterer Hinweis auf die Erkrankung ist.

Beim selben Gärprozess durch die Darmbakterien entsteht auch Milchsäure, die den Stuhl sauer macht und bei der Untersuchung einer Stuhlprobe gefunden werden kann.

Soll die Erkrankung direkt bewiesen werden, muss das Fehlen der Laktase, also des Enzyms, das den Darm befähigt den Milchzucker aufzuspalten, in der Dünndarmwand nachgewiesen werden. Dazu wird mit Hilfe der Endoskopie, bei der eine kleine Kamera sowie kleine Werkzeuge durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen in den Dünndarm vorgeschoben werden, eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm entnommen. In diesem Gewebe kann die Aktivität der Laktase durch spezielle Tests beurteilt werden.

Therapie

Die einfachste Therapie besteht im Einhalten einer milchfreien Diät. Ist die Erkrankung jedoch nur leichtgradig ausgeprägt, werden geringe Milchmengen meist gut vertragen, oder die Speisen können mit einer laktosearmen Milch zubereitet werden. Joghurt beispielsweise enthält nur noch wenig Laktose und verursacht dadurch selten Probleme.

Autor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Laktase-Mangel, Lactase-Mangel, Laktasemangel, Lactasemangel, Laktasemangelsyndrom, Milchzuckerunverträglichkeit, Laktose-Intoleranz, Laktoseintoloreranz, Laktose-Unverträglichkeit, Laktose-Malabsorption, Alaktasie, Lactose, Laktose, Zöliakie, Durchfall
ICD-10:E73.0, E73.1
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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