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Kobalt

Synonyme: Co, Cobalt

Zusammenfassung

Kobalt ist ein Spurenelement, das im menschlichen Körper als Bestandteil des Vitamin B12 für die Herstellung der Erbsubstanz, für das Funktionieren der Nerven und für die Aktivierung der Folsäure benötigt wird. Der Mensch kann seinen täglichen Kobaltbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken.

Wird der Kobaltbedarf des Körpers nicht gedeckt, entsteht ein Kobaltmangel. Verschiedene Ursachen können zu einem Kobaltmangel führen. Betroffene eines Kobaltmangels leiden an den Beschwerden eines Vitamin B12-Mangels. Die Diagnose eines Kobaltmangels wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung und Blutuntersuchungen gestellt. Die Behandlung des Kobaltmangels hängt von seiner Ursache ab, wobei dem Körper wieder ausreichend Kobalt zugeführt werden muss.

Erhält der Körper zu viel Kobalt entsteht ein Kobaltüberschuss, auch Kobaltvergiftung genannt. Solch ein Kobaltüberschuss tritt vor allem bei gewissen Berufsgruppen auf, wobei zwischen einer akuten und einer chronischen Kobaltvergiftung mit verschiedenen Beschwerden unterschieden wird. Die Behandlung der Kobaltvergiftung hängt von ihren Beschwerden ab, wobei eine weitere Kobaltzufuhr vermieden werden muss. Neben der Kobaltvergiftung können bei einzelnen Personen nach Kontakt mit Kobalt als Bestandteil von Glas oder Zement juckende Veränderungen der Haut, ein sogenanntes Kontaktekzem, auftreten, die bei Vermeidung eines Kobaltkontakts wieder verschwinden.

Allgemeines

Spurenelemente sind Substanzen, die der menschliche Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Da sie trotz ihrer Wichtigkeit aber nur in sehr geringer Menge, sozusagen nur in Spuren, im menschlichen Körper vorkommen, erhielten die Spurenelemente ihren Namen. Spurenelemente kann der menschliche Körper aber nicht selbst herstellen, sondern muss sie regelmässig mit der Nahrung, mit dem Trinkwasser und über die Atemluft aufnehmen.

Eines der Spurenelemente, die der Körper benötigt, ist das Kobalt, in der Fachsprache Cobalt geschrieben. Kobalt wird mit den Buchstaben Co abgekürzt. Im Körper eines erwachsenen Menschen werden etwa ein bis zwei Milligramm Kobalt gespeichert. Der grösste Teil davon wird als Bestandteil von Vitamin B12 in Leber, Knochenmark, Bauchspeicheldrüse, Milz und Nieren gelagert

Funktion

Kobalt ist Bestandteil mehrerer Substanzen. Insbesondere ist Kobalt ein wichtiger Bestandteil des Vitamin B12 und als solcher für den Menschen lebensnotwendig. Als Bestandteil des Vitamin B12 ist Kobalt bei verschiedenen Abläufen im Stoffwechsel beteiligt. So ist es gemeinsam mit Vitamin B12 absolut notwendig für die Herstellung der Erbsubstanz, die sogenannte DNS oder DNA. Bei jeder Zellvermehrung und Zellerneuerung muss für die neuen Zellen neue Erbsubstanz hergestellt werden.

Vitamin B12 und Kobalt werden deshalb in allen Zellen des Körpers in ausreichender Menge benötigt, wobei ein Fehlen von Vitamin B12 und Kobalt sich zuerst in den Zellen des Körpers bemerkbar macht, die wie die Blutzellen und die Zellen der Schleimhäute sehr oft erneuert werden müssen. Daneben werden Vitamin B12 und damit Kobalt für das Funktionieren der Nerven und die Aktivierung der Folsäure benötigt, welche ein anderes lebensnotwendiges Vitamin ist.

Bedarf & Vorkommen

Damit der Körper genügend Kobalt zur Verfügung hat, muss täglich Kobalt mit der Nahrung aufgenommen werden. Kobalt ist in der Nahrung hauptsächlich als Bestandteil von Vitamin B12 enthalten. So muss der Körper ausreichend Vitamin B12 aufnehmen, um seinen Bedarf an Kobalt decken zu können. Der tägliche Kobaltbedarf des Körpers beträgt weniger als 0,001 Milligramm Kobalt. Dies ist zwar eine sehr geringe Menge, aber in der Nahrung ist auch nur sehr wenig Kobalt enthalten.

In der Nahrung ist Kobalt in allen Lebensmitteln enthalten, die auch Vitamin B12 enthalten, da Kobalt in der Nahrung ein Bestandteil von Vitamin B12 ist. Vitamin B12 ist fast nur in tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Fisch, Innereien, Eiern, Milch und Milchprodukten, enthalten. In sehr geringen Mengen enthalten auch gewisse pflanzliche Lebensmittel, insbesondere Sauerkraut, Vitamin B12. Mit einer rein pflanzlichen Ernährung, einer sogenannten veganen Ernährung, ist es deshalb nicht möglich, den täglichen Bedarf an Vitamin B12 und an Kobalt zu decken. Daneben kann die Einnahme von Eisen in Tablettenform die Aufnahme von Kobalt aus der Nahrung in den Körper verschlechtern.

Kobaltmangel

Allgemeines

Kann der Körper nicht genügend Kobalt in Form von Vitamin B12 mit der Nahrung aufnehmen, um seinen Kobalt-Bedarf zu decken, entsteht ein Kobaltmangel mit einem Mangel an Vitamin B12. In Industrieländern ist ein Kobaltmangel mit einem Vitamin B12-Mangel eher selten.

Ursachen

Ursachen für einen Kobaltmangel sind eine Mangelernährung oder eine mangelhafte Aufnahme des Kobalts in Form von Vitamin B12 aus der Nahrung in den Körper. In Industrieländern ist ein Kobaltmangel wegen einer Mangelernährung aber äusserst selten. Bis nämlich ein ernährungsbedingter Kobaltmangel mit Beschwerden auftritt, dürfte die Nahrung während Jahren bis Jahrzehnten kein Kobalt in Form von Vitamin B12 enthalten, da der Körper ausreichend Vitamin 12-Reserven hat.

Eine Mangelernährung kann entweder eine Unterernährung oder eine Fehlernährung sein. Bei einer Unterernährung besteht ein Mangel an allen Nährstoffen, sodass der Bedarf des Körpers mit der Nahrung nicht gedeckt werden kann. Bei einer Fehlernährung ist das Nahrungsangebot eigentlich ausreichend, aber durch eine falsche Zusammensetzung der Nahrung mit einem zu geringen Anteil an Vitaminen und Spurenelementen wird dem Körper trotzdem zu wenig Kobalt in Form von Vitamin B12 mit der Nahrung zugeführt und ein Kobaltmangel mit einem Vitamin B12-Mangel entsteht. Vor allem beim völligen Verzicht auf tierische Lebensmittel, wie es bei der veganen Ernährung der Fall ist, ist es unmöglich, den täglichen Kobalt- und Vitamin B12-Bedarf zu decken. Mangelernährung ist insbesondere in Entwicklungsländern weit verbreitet.

Aber auch in Industrieländern kann eine Fehlernährung oder eine Unterernährung insbesondere in Alters- und Pflegeheimen, in Spitälern, bei Essstörungen, bei Alkoholsucht, bei Obdachlosen und bei Menschen unter grossem Termin- und Zeitdruck vorkommen. Dabei ist in Alters- und Pflegeheimen sowie in Spitälern in der Regel nicht allein eine falsche Nahrungszusammenstellung für die mangelhafte Zufuhr von Nahrungsbestandteilen verantwortlich, sondern die Personen in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern können oder wollen wegen Veränderungen des Alters, unterschiedlichen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder während und nach verschiedenen Behandlungen wie Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen nicht ausreichend von einzelnen, mehreren oder allen Nahrungsbestandteilen zu sich nehmen. Ausserdem hat der Körper dieser Personen wegen des Alters, Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder verschiedenen Behandlungen oft auch andere Bedürfnisse.

Häufiger als eine Mangelernährung führt eine mangelhafte Aufnahme des Kobalts in Form von Vitamin B12 aus der Nahrung zu einem Kobalt- und Vitamin B12-Mangel. Bei einer mangelhaften Aufnahme des Kobalts in Form von Vitamin B12 aus der Nahrung in den Körper erhält der Körper eigentlich genügend Kobalt und Vitamin B12 mit der Nahrung, um seinen Bedarf zu decken. Wegen unterschiedlichen Störungen im Körper kann der Körper aber nicht genügend von diesem Kobalt und Vitamin B12 in den Körper aufnehmen und es entsteht ein Vitamin B12-Mangel mit einem Kobaltmangel, der von einem Mangel weiterer Nährstoffe begleitet sein kann.

Meist ist eine Störung oder eine operative Entfernung des Endstücks des Dünndarms für eine solche mangelhafte Vitamin B12- und Kobaltaufnahme verantwortlich. Denn das Endstück des Dünndarms ist der Ort des Körpers, an dem das Vitamin B12 und damit das Kobalt aus der Nahrung in den Körper aufgenommen werden. Diese Aufnahme von Vitamin B12 und Kobalt aus der Nahrung in den Körper ist aber nur möglich, wenn die Schleimhaut des Magens zuvor den sogenannten Intrinsic Factor hergestellt hat. Ohne diesen Intrinsic Factor kann der Körper kaum Vitamin B12 und damit Kobalt aus der Nahrung in den Körper aufnehmen. Sehr selten ist die Störung der Produktion des Intrinsic Factors in der Schleimhaut des Magens angeboren.

Symptome

Abbildung 1: Vermehrte Blutungsneigung mit punktförmigen Blutungen in der Haut & einem Bluterguss
Blutungsneigung mit punktförmigen Blutungen in der Haut & einem Bluterguss, Symptome bei Kobaltmangel, Beschwerden bei Kobaltmangel

Ein Mangel an Kobalt zeigt sich mit den Beschwerden eines Vitamin B12-Mangels. Beim Vitamin B12-Mangel ist die Produktion der Blutzellen gestört. Betroffene leiden daher an einer Blutarmut mit einem Mangel an roten Blutkörperchen, Blutplättchen und weissen Blutkörperchen. In der Fachsprache wird von der Vitamin-B12-Mangelanämie, der perniziösen Anämie oder der Perniziosa gesprochen. Ein Mangel an roten Blutkörperchen führt bei Betroffenen zu Blässe, Leistungseinbussen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Atembeschwerden. Ein Mangel an Blutplättchen verursacht eine vermehrte Blutungsneigung mit Schleimhautblutungen, punktförmigen Blutungen in der Haut und Blutergüssen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 2: Entzündete, glatte, gerötete Zunge
Entzündete, glatte, gerötete Zunge, Symptome bei Kobaltmangel, Beschwerden bei Kobaltmangel, Glossitis

Ein Mangel an weissen Blutkörperchen führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte. Eine gestörte Teilung der Zellen der Schleimhäute führt zu einer Rückbildung der Schleimhäute von Zunge, Mund und Darm. Diese Veränderungen gehen mit Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Durchfällen, Verstopfung, Bauchschmerzen und einer entzündeten, glatten, geröteten Zunge (siehe Abbildung 2) einher. Schädigungen im Rückenmark, die wegen dem fehlenden Vitamin B12 entstehen, führen zu Fühlstörungen wie Kribbeln oder dem Verlust des Fühlens an Händen und Füssen, Bewegungsstörungen, Lähmungen und teilweise psychischen Beschwerden wie mangelhafte Merkfähigkeit, Depression, Verwirrtheit oder Wahnideen. Ausserdem nimmt bei einem Mangel an Vitamin B12 und Kobalt im Blut wahrscheinlich die Menge an einer gewissen Substanz, dem sogenannten Homocystein zu. Eine Zunahme des Homocysteins im Blut führt zu einem erhöhten Risiko für eine Verkalkung der Gefässe, eine sogenannte Arteriosklerose, und einen Verschluss der Venen, sogenannte Thrombosen.

Treten der Kobalt- und der Vitamin B12-Mangel gemeinsam mit einem Mangel eines oder mehrerer anderer Nährstoffe auf, können weitere Beschwerden zu denjenigen des Kobalt- und Vitamin B12-Mangels hinzutreten. Diese Beschwerden werden in den entsprechenden Texten aufgeführt.

Diagnose

Treten bei einer Person Beschwerden eines Kobalt- und Vitamin B12-Mangels auf, sollte sie einen Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufsuchen. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen Kobalt- und Vitamin B12-Mangel geben. Weiter wird er sich nach Nahrungsgewohnheiten und Krankheiten erkundigen, die einen Vitamin B12-Mangel und damit einen Kobaltmangel verursachen können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs und der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf einen Kobalt- und Vitamin B12-Mangel, kann er diesen Verdacht mithilfe einer Blutentnahme mit Messung der Menge an Vitamin B12 im Blut bestätigen. Eine Verminderung der Menge an Vitamin B12 im Blut bestätigt den Verdacht auf einen Mangel an Kobalt und Vitamin B12. Zudem kann im Blut eine für den Vitamin B12-Mangel typische Abnahme der roten Blutkörperchen, der Blutplättchen und der weissen Blutkörperchen nachgewiesen werden.

Mit weiteren Untersuchungen muss die Ursache für den Kobalt- und Vitamin B12-Mangel gesucht werden, wenn sie nicht bereits bekannt ist. Dabei können auch eine Magen- oder/und eine Darmspiegelung notwendig werden. Daneben wird der Arzt überprüfen, ob die betroffene Person neben dem Mangel an Kobalt und Vitamin B12 noch an einem Mangel eines anderen Nährstoffs leidet.

Therapie

Die Behandlung des Kobalt- und des Vitamin B12-Mangels hängt von ihrer Ursache ab. Es sollte immer die Ursache bekämpft werden, wenn dies möglich ist. Ist eine zu geringe Zufuhr von Kobalt in Form von Vitamin B12 wegen einer Unter- oder Fehlernährung für den Kobalt- und Vitamin B12-Mangel verantwortlich, muss versucht werden, die Nahrung so umzustellen oder mit Vitaminpräparaten zu ergänzen, dass der Körper wieder ausreichend Kobalt in Form von Vitamin B12 erhält, wobei je nach Beschwerdebild am Anfang der Behandlung die Vitamin B12-Speicher des Betroffenen mit Vitamin B12 in Form von Spritzen wieder aufgefüllt werden.

Entsteht ein Vitamin B12-Mangel und damit ein Kobaltmangel wegen einer mangelhaften Vitamin B12-Aufnahme aus der Nahrung im Rahmen von Krankheiten oder operativen Entfernungen des Magens oder des Endstücks des Dünndarms, müssen diese Krankheiten, wenn dies möglich ist, behandelt werden. Es muss bis zur erfolgreichen Behandlung oder nach operativen Entfernungen von Magen oder Dünndarm oder, wenn die Krankheiten nicht behandelt werden können, auf Dauer dafür gesorgt werden, dass der Kobaltbedarf des Körpers des Betroffenen gedeckt wird. Dabei muss den Betroffenen das Kobalt in Form von Vitamin B12 direkt in den Muskel gespritzt werden. Denn der Körper kann wegen den Krankheiten des Magen oder des Endstücks des Dünndarms, wie oben beschrieben, nicht genügend Kobalt in Form von Vitamin B12 aus der Nahrung aufnehmen. Das Kobalt in Form von Vitamin B12 könnte den Betroffenen bei einer mangelnden Aufnahme des Vitamin B12 aus der Nahrung auch zusammen mit dem Intrinsic Factor zum Schlucken gegeben werden, wenn das Endstück des Dünndarms gesund ist. Heutzutage wird aber die Gabe von Kobalt in Form von Vitamin B12 als Spritze in den Muskel bevorzugt.

Leidet die betroffene Person neben dem Kobalt- und dem Vitamin B12-Mangel noch an einem Mangel weiterer Nährstoffe, muss auch dieser behandelt werden.

Kobaltüberschuss

Erhält der Körper zu viel Kobalt, tritt ein Kobaltüberschuss auf, der auch Kobaltvergiftung genannt wird. Ein solcher Kobaltüberschuss ist wie der Kobaltmangel selten. Ein Kobaltüberschuss tritt vor allem bei Arbeitern auf, die beispielsweise in der Glas-, Email- und Keramik-Industrie mit Kobalt hantieren müssen.

Ursachen für einen Kobaltüberschuss können das Einatmen von sehr viel Kobaltstaub oder das Verschlucken grosser Mengen Kobalt-haltiger Substanzen sein.

Wird innert kurzer Zeit deutlich zu viel Kobalt aufgenommen, entsteht eine sogenannten akute Kobaltvergiftung. Betroffene einer solchen akuten Kobaltvergiftung leiden an Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen oder, wenn zu viel Kobaltstaub eingeatmet wurde, an Atembeschwerden mit Atemnot.

Abbildung 3: Kontaktekzem an der Hand nach Hautkontakt mit Kobalt
Kontaktekzem an der Hand nach Hautkontakt mit Kobalt, Kobaltüberschuss Symptome, Folgen von Hautkontakt mit Kobalt

Wird über einen längeren Zeitraum immer etwas zu viel Kobalt aufgenommen, entsteht eine chronische Kobaltvergiftung. Eine chronische Kobaltvergiftung äussert sich bei Betroffenen insbesondere durch eine Unterfunktion der Schilddrüse mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen, eine Erkrankung des Herzmuskels, Schädigungen der Lunge und eine vermehrte Bildung von Blutplättchen sowie roten und weissen Blutzellen, was in der Medizin Polycythämie genannt wird.

Die vermehrte Menge an Blutplättchen sowie roten und weissen Blutzellen im Blut verschlechtert den Blutfluss im Körper. Teilweise blockieren sie den Blutfluss in kleinen Blutgefässen sogar ganz. Als Folge treten unterschiedlichste Beschwerden wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Sehstörungen, Schwindel, Fühlstörungen, Atembeschwerden und Schmerzen in Armen und Beinen auf. Zudem werden veränderte Stimmungslagen, rotblaue Verfärbung von Haut und Schleimhaut, Vergrösserung von Leber und Milz, Bluthochdruck, ein gehäuftes Auftreten von Blutungen im Verdauungstrakt, von Geschwüren im Magen oder im Zwölffingerdarm und von Gefässverschlüssen durch das Gerinnen des Blutes in Blutgefässen, sogenannten Thrombosen, beschrieben.

Abbildung 4: Kontaktekzem am Unterarm nach Hautkontakt mit Kobalt
Kontaktekzem am Unterarm nach Hautkontakt mit Kobalt, Folgen von Hautkontakt mit Kobalt, juckende Veränderung der Haut

Neben der akuten und der chronischen Kobaltvergiftung können bei einzelnen Personen nach Hautkontakt mit Kobalt als Bestandteil von Glas oder Zement juckende Veränderungen der Haut, ein sogenanntes Kontaktekzem (siehe Abbildung 3 & Abbildung 4), auftreten.

Die Behandlung eines Kobaltüberschusses hängt davon ab, ob es sich um eine akute Kobaltvergiftung, um eine chronische Kobaltvergiftung oder um ein Kontaktekzem handelt. Bei Auftreten einer akuten Kobaltvergiftung wegen einer zu grossen Kobaltzufuhr soll unverzüglich ein Arzt oder ein Spital aufgesucht werden. Dort wird eine Magenspülung vorgenommen, um zu verhindern, dass der Körper noch mehr Kobalt aus der Nahrung aufnimmt. Zudem werden dem Betroffenen spezielle Medikamente gegeben, die das Kobalt im Körper einfangen und es unschädlich machen. Daneben besteht die Behandlung sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Kobaltvergiftung darin, eine weitere zu grosse Kobaltzufuhr zu vermeiden und zu versuchen, dem Betroffenen aufgetretene Beschwerden zu nehmen oder zumindest zu lindern.

Bei Auftreten eines Kontaktekzems, das heisst von Veränderungen an der Haut nach Kontakt mit Kobalt, können Medikamente zur Beschwerdelinderung verwendet werden. Die Hautveränderungen verschwinden nach einer gewissen Zeit jedoch von alleine wieder. Hauptsächlich sollte deshalb bei der Behandlung eines Kontaktekzems nach Hautkontakt mit Kobalt darauf geachtet werden, dass ein weiterer Hautkontakt mit Kobalt verhindert wird, beispielsweise durch das Tragen von Handschuhen.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Andrea Meppiel, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Kobalt, Co, Cobalt, Kobalt-Mangel, Mangel an Kobalt, Kobaltmangel, Kobalt-Überschuss, Kobalt-Intoxikation, Spurenelemente, Kobaltüberschuss, Überschuss an Kobalt, Kobaltvergiftung, Kobalt-Vergiftung, akute Kobaltintoxikation, chronische Kobaltintoxikation, Kobaltintoxikation, akute Kobaltvergiftung, chronische Kobaltvergiftung, Cobalt-Mangel, Mangel an Cobalt, Cobaltmangel, Cobalt-Überschuss, Cobalt-Intoxikation, Spurenelemente, Cobaltüberschuss, Cobaltvergiftung, Cobalt-Vergiftung, akute Cobaltintoxikation, chronische Cobaltintoxikation, Cobaltintoxikation, akute Cobaltvergiftung, chronische Cobaltvergiftung, Vitamin B12-Mangelanämie, Vitamin B12-Mangel-Anämie, perniziöse Anämie, Perniziosa, perniciöse Anämie, Anaemia perniciosa, Perniciosa
ICD-10:E61.8, R79.0
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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