Anzeige

Startseite  ⇒  Herz, Kreislauf, Gefässe ⇒  Herzrythmusstörungen ⇒  Karotis-Sinus-Syndrom

Karotis-Sinus-Syndrom

Synonyme: Carotis-Sinus-Syndrom

Allgemeines

Karotis-Sinus-Syndrom

Damit eine optimale Blutversorgung für den ganzen Körper gewährleistet werden kann, sind an verschiedenen Stellen im Kreislauf Kontrollstellen eingerichtet. Dort wird einerseits die aktuelle Kreislaufsituation gemessen. Anderseits kann gegebenenfalls direkt in die Kreislaufsituation eingegriffen und diese wenn nötig korrigiert werden.

Eine dieser Kontrollstellen ist der Karotis-Sinus. Das Karotis-Sinus-Syndrom tritt dann auf, wenn durch eine starke Verkalkung der Gefässe in diesem Gebiet (Atherosklerose) dieser Kontrollpunkt nicht mehr fehlerfrei funktionieren kann und überempfindlich wird. Schon unwesentliche Drücke von aussen werden fälschlicherweise einen Bluthochdruck vortäuschen und lösen einen starken Blutdruckabfall oder eine extreme Verlangsamung des Herzrhythmus aus. Bei vielen Patienten treten die beiden genannten Regulationsstörungen auch gleichzeitig auf.

Symptome

Typischerweise treten wenn der Kopf zur Seite gedreht wird oder beim Rasieren plötzlich Schwindel oder eine für wenige Sekunden andauernde Bewusstseinsstörung auf. Dieselben Symptome können auch durch das Tragen von Kleidungsstücken mit einem engen Kragen oder durch den Sicherheitsgurt im Auto ausgelöst werden.

Diagnose

Der wichtigste Aspekt bei der Diagnose des Karotis-Sinus-Syndroms ist die typische Krankengeschichte, welche die oben beschriebenen Beschwerden aufweist. Um die Diagnose bei diesen Symptomen sicherstellen zu können, kann vom Arzt der so genannte Karotis-Sinus-Druckversuch durchgeführt werden. Dabei wird über der Halsschlagader auf einer Seite des Halses diese Stelle massiert, was bei vorliegender Erkrankung einen starken Blutdruckabfall oder ein kurzzeitiges Aussetzen des Herzschlags zur Folge hat. Um dies zu dokumentieren, sollte während des Versuches ein Elektrokardiogramm (EKG) aufgezeichnet werden. Dabei werden die Herzströme, welche bei der Herzaktivität entstehen, durch Elektroden (entsprechen in der Abbildung rechts den blauen Punkten), die an der Brustwand aufgeklebt werden, abgeleitet. Diese Signale werden in Form einer Kurve auf einem Papierstreifen aufgezeichnet und liefern wertvolle Informationen über die Herztätigkeit.

Therapie

Das Karotis-Sinus-Syndrom wird nur dann therapiert, wenn die Beschwerden bei spontanen Kopfbewegungen ausgelöst werden. Wurde bei den abklärenden Untersuchungen ein langsamer Herzrhythmus dokumentiert, ist die Einpflanzung eines Herzschrittmachers die Behandlungsmöglichkeit der Wahl (Herzschrittmachertherapie). Daneben sollten auch alle Medikamente, die eine Verlangsamung des Herzrhythmus verursachen können, abgesetzt werden.

Autor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Karotis-Sinus-Syndrom, Karotissinus-Syndrom, Karotissinussyndrom, Carotis-Sinus-Syndrom, Carotissinus-Syndrom, Arteriosklerose, Atherosklerose, Arterienverkalkung, Gefässverkalkung
ICD-10:G90.0
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
Anzeige
Anzeige

© 2005 – 2017 eesom AG – Alle Rechte vorbehalten www.eesom.com

Anzeige