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Cervixkarzinom

Synonyme: Zervixkarzinom, Kollumkarzinom, Gebärmutterhalskrebs

Allgemeines

Zervixkarzinom, Kollumkarzinom, Gebärmutterhalskrebs

Als Cervixkarzinom wird der bösartige Tumor des Gebärmutterhalses bezeichnet. Dieser Tumor stellt mit einem Anteil von etwa 40-50% den häufigsten aller Tumore des weiblichen Genitales dar. Das Cervixkarzinom kommt einerseits im Alter zwischen 35 und 45 Jahren sowie zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr besonders häufig vor. Als Folge einer erfolgreichen Krebsvorsorge wurde das Cervixkarzinom immer mehr zur Krebserkrankung der älteren Frau.

Das Cervixkarzinom tritt häufiger und auch früher bei Frauen, welche früh sexuell aktiv geworden sind, bei häufigem Partnerwechsel sowie bei Raucherinnen auf. Auch nach durchgemachten sexuell übertragbaren Krankheiten tritt diese Erkrankung häufiger auf. Das Cervixkarzinom entsteht stufenweise. Am Anfang der Entwicklung steht eine Beschädigung von Zellen des Gebärmutterhalses, welche dadurch in einem zweiten Schritt bösartig entarten können. Der bekannteste Auslöser einer derartigen Zellschädigung ist eine Infektion mit dem so genannten Humanen Papilloma Virus, kurz HPV genannt. Das Virus wird vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen und ist zweifelsohne ein wesentlicher, jedoch sicher nicht der alleinige Auslöser einer bösartigen Veränderung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses.

Man unterscheidet zwei Wachstumsformen des Gebärmutterhalskrebses. Entweder wächst der Krebs blumenkohlartig in die Scheide vor oder der Krebs wächst in die Wand des Gebärmutterhalses ein und treibt so den Gebärmutterhals auf.

Zu Beginn ist der Krebs auf den Gebärmutterhals beschränkt. Im weiteren Verlauf breitet er sich weiter auf die Scheidenwand, den Aufhängeapparat der Gebärmutter und in die Gebärmutterhöhle aus. Später wächst der Krebs in die Blase und den Mastdarm ein. Schon bei alleiniger Lokalisation des Krebses im Gebärmutterhals muss man in 20% der Fälle mit Ablegern in den Lymphknoten, so genannten Lymphknotenmetastasen rechnen. Selten und spät breiten sich die Metastasen via Blut auf die Lunge, Leber, Knochen und das Gehirn aus.

Symptome

Frühsymptome des Gebärmutterhalskrebses sind vermehrter Ausfluss sowie Blutungen, welche unabhängig von den Monatsblutungen auftreten. Auch Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder bei hartem Stuhlgang können auf ein Cervixkarzinom hinweisen. Da der Gebärmutterhalskrebs in einem frühen Stadium keine Symptome verursacht, sind auch diese so genannten Frühsymptome Zeichen eines bereits fortgeschrittenen Tumors. Die Spätsymptome eines Cervixkarzinoms treten dann auf, wenn der Tumor wichtige Strukturen in der Umgebung zusammendrückt und so zum Beispiel den Harnleiter sowie auch die Gefässe, welche die Beine versorgen, verschliessen kann. Wächst das Cervixkarzinom in die umliegenden Nerven ein, können starke Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins und des Beckens entstehen.

Diagnose

Die Diagnose stellt man unter anderem durch die frauenärztliche Untersuchung. Dank dem Krebsabstrich der bei der Vorsorgeuntersuchung entnommen wird, werden die Vorstufen eines Cervixkarzinomes meistens schon entdeckt.

Zeigt der Krebsabstrich Auffälligkeiten oder wird bei der frauenärztlichen Untersuchung ein Verdächtiger Befund am Muttermund nachgewiesen, so wird ein Stück Gewebe, eine so genannte Biopsie, vom Gebärmutterhals entnommen, welche in ein Labor geschickt und unter einem Mikroskop genau untersucht wird.

Therapie

Konisation, Chirurgische Therapie Cervixkarzinom, Enfernung eines kegelförmigen Gewebestücks, Entfernung von Gewebe aus dem Muttermund

Die Therapie ist vom Stadium der Krebserkrankung abhängig. Im besten Fall muss man ein Stück des Gebärmutterhalses, auch Konisation genannt, entfernen, und die Patientin ist geheilt. Bei der Konisation wird ein kegelförmiges Gewebestück rund um den Muttermund entfernt. Bei fortgeschrittener Erkrankung muss die Gebärmutter entfernt werden und allenfalls angrenzende Strukturen, wie Teile der Scheide, der Aufhängeapparat der Gebärmutter und/oder die Lymphknoten. Die Eierstöcke werden in Abhängigkeit des Alters entfernt oder belassen. Bei Tumoren, die zu weit fortgeschritten sind, erfolgt eine Bestrahlung. Die Gebärmutterhöhle wird direkt an Ort bestrahlt.

Dank wirksamer und gut verträglicher Impfstoffe besteht heute die Möglichkeit eines Impfschutzes gegen die Viren HPV 16 und 18, die mehr als 70% aller Gebärmutterhalskrebs- Erkrankungen verursachen, sowie gegen die Viren HPV 6 und 11, die für über 90% aller Genitalwarzen verantwortlich sind. Die Impfung wird bei Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren durchgeführt.

Prognose

Die Prognose des Cervixkarzinoms hängt wesentlich vom Krankheitsstadium ab. Nimmt man alle Krankheitsstadien zusammen, so beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die von einem Cervixkarzinom betroffenen Frauen die nächsten fünf Jahre überleben, etwa 60%.

Deshalb kommt der Früherkennung eine entscheidende Rolle zu. Jede Frau sollte sich aus diesem Grund regelmässig einer genauen frauenärztlichen Untersuchung unterziehen. Um ein Cervixkarzinom früh zu erkennen, muss man den Muttermund genau untersuchen. Der Arzt führt für diese Untersuchung ein Spekulum in die Scheide ein. Somit kann er den Muttermund betrachten. Anschliessend werden mit einem kleinen Bürstchen Zellen vom Muttermund entnommen. Diese Zellen werden gefärbt und unter dem Mikroskop betrachtet und beurteilt. Sind diese Zellen verändert, muss eine entsprechende Therapie, wie im obigen Text beschrieben, durchgeführt werden.

Autor/in:Dr. med. Stephanie von Roten, Ärztin, Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Editor/in:Prof. Dr. Michel Müller, Facharzt für Gynäkologie
Keywords:Cervixkarzinom, Gebärmutterhalskrebs, Cervix-Karzinom, Gebärmutterhals, Cervix uteri, Cervixcarcinom, Cervix-Carcinom, Zervixkarzinom, Zervix-Karzinom, Kollumkarzinom, Gebärmutterhals-Krebs, Cervix-Krebs
ICD-10:C53
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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