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Dickdarmpolypen

Synonyme: Rektumpolypen, Polypen des Enddarms

Allgemeines

Polypen des Enddarms, Rektumpolypen, Rektumpolyp, Polyp, kolorektales Karzinom, Dickdarmkrebs, Darmkrebs, familiäre adenomatöse Polyposis, Gardner Syndrom, Peutz-Jeghers-Syndrom

Polypen sind unterschiedlich geformte Auswachsungen der Darmschleimhaut in die Darmöffnung.

Diese Auswachsungen können entweder bäumchenförmig mit einem Stiel wachsen (gestielte, tubuläre Polypen), oder sich in Form mehrerer Finger ausbilden, die jedoch grossflächig mit der Darmschleimhaut verwachsen. Der Grossteil der Polypen wächst als gestielte Polypen, etwa 10% entsprechen Mischformen und nur etwa 1% wachsen rein fingerförmig (villöse Polypen).

Von grosser Bedeutung sind die Polypen vor allem, weil aus ihnen ein Darmkrebs (kolorektales Karzinom) entstehen kann. Dabei geht aus den villösen und gemischten Polypen sehr viel häufiger Darmkrebs hervor als aus den tubulären. Das Risiko für das Entstehen eines bösartigen Tumors erhöht sich ausserdem, wenn die Polypen an Grösse zunehmen.

Es sind mehrere vererbbare Krankheiten bekannt, die mit erhöhtem Risiko, Darmpolypen auszubilden, einhergehen. Diese Polypen sind je nach Sonderform unterschiedlich gefährdet, bösartig zu entarten. Die wichtigsten sind:

  • Familiäre adenomatöse Polypose (FAP): Dies ist in den meisten Fällen eine vererbte Krankheit, die unbedingt schon in der Kindheit erkannt und ab dem 10 Lebensjahr regelmässig zur Vorsorge untersucht werden sollte. Diese Patienten entwickeln in jedem Fall einen Darmkrebs. Bei fast 100% der Patienten geschieht dies bis zum 40. Lebensjahr, gelegentlich sogar schon im Kindesalter. Häufig entwickelt sich bei diesen Patienten noch an einer anderen Stelle, zum Beispiel im Dünndarm, Knochen oder Gehirn, ein bösartiger Krebs.
  • Gardner Syndrom: Auch hier ist das Karzinom-Risiko fast 100%. Diese Patienten fallen ausserdem dadurch auf, dass sie häufig zusätzlich an Knochenkrebs erkranken.
  • Auch die Patienten, die an einem Peutz-Jeghers-Syndrom leiden, erkranken oft bereits jung an einem Darmkrebs.

Symptome

In der Mehrzahl der Fälle verursachen die Polypen keine Symptome. Werden sie aber sehr gross, können sie durch das Einengen der Darmöffnung Beschwerden verursachen. Die grossen villösen Polypen können grosse Mengen an Schleim produzieren und dadurch Durchfälle auslösen.

Diagnose

Da die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Polypen im Enddarm viel grösser ist als im restlichen Dickdarm, sollte im höheren Alter standardmässig bei jeder ärztlichen Untersuchung mit dem Finger der Enddarm untersucht werden. Wird dort ein Polyp getastet, sollte der ganze Dickdarm mit einer Kolonoskopie untersucht werden. Bei der Koloskopie wird eine kleine Kamera über den Darmausgang in den Dickdarm geschoben und die Oberfläche des Darmes nach weiteren Polypen abgesucht. Besteht der Verdacht einer familiären adenomatösen Polyposis, muss mit speziellen Untersuchungen der ganze Dünndarm nach Polypen abgesucht werden.

Therapie

Polypen des Enddarms, Rektumpolypen, Rektumpolyp, Polyp

Polypen, die kleiner als 5cm sind, können während der Koloskopie mit einer kleinen Zange abgetragen werden. Sind sie grösser als 5cm, werden sie mit der Basis, das heisst mitsamt der Stelle, an der sie angewachsen sind, durch eine spezielle Wärmeschlinge beseitigt. Bei sehr grossen Polypen ist dies nicht mehr möglich. Hier erfolgt die Entfernung durch einen chirurgischen Eingriff. (vgl. Bild)

Auch bei Patienten, die an einer familiären adenomatösen Polyposis leiden, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Hier wird der Dickdarm vorbeugend entfernt, damit sich kein Darmkrebs entwickeln kann. Der Darmausgang bleibt dabei erhalten und muss regelmässig nach eventuellen bösartigen Tumoren untersucht werden.

Autor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Dickdarmpolypen, Polypen des Enddarms, Rektumpolypen, Rektumpolyp, Polyp, kolorektales Karzinom, Dickdarmkrebs, Darmkrebs, familiäre adenomatöse Polyposis, Gardner Syndrom, Peutz-Jeghers-Syndrom
ICD-10:K62.1
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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