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Zink

Synonyme: Zn

Zusammenfassung

Zink ist ein Spurenelement, das im menschlichen Körper über 200 Eiweisse aktiviert. Der Mensch kann seinen täglichen Zinkbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken.

Wird der Zinkbedarf des Körpers nicht gedeckt, entsteht ein Zinkmangel. Verschiedene Ursachen können zu einem Zinkmangel führen. Betroffene eines Zinkmangels leiden an unterschiedlichen Beschwerden. Die Diagnose eines Zinkmangels wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung und Blutuntersuchungen gestellt. Die Behandlung des Zinkmangels hängt von seiner Ursache ab, wobei dem Körper wieder ausreichend Zink zugeführt werden muss.

Erhält der Körper zu viel Zink entsteht ein Zinküberschuss, auch Zinkvergiftung genannt. Solch ein Zinküberschuss wird aber kaum mit einer ausgeglichenen Ernährung erreicht. Jedoch sind gewisse Berufsgruppen für einen Zinküberschuss gefährdet und auch die Einnahme von Zinktabletten kann zu einem Zinküberschuss führen. Es wird zwischen einer akuten und einer chronischen Zinkvergiftung mit verschiedenen Beschwerden unterschieden. Die Behandlung des Zinküberschusses hängt von seinen Beschwerden ab, wobei eine weitere Zinkzufuhr vermieden werden muss.

Allgemeines

Spurenelemente sind Substanzen, die der menschliche Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Da sie trotz ihrer Wichtigkeit aber nur in sehr geringer Menge, sozusagen nur in Spuren, im menschlichen Körper vorkommen, erhielten die Spurenelemente ihren Namen. Spurenelemente kann der menschliche Körper aber nicht selbst herstellen, sondern muss sie regelmässig mit der Nahrung, mit dem Trinkwasser und über die Atemluft aufnehmen.

Eines der Spurenelemente, die der Körper benötigt, ist das Zink. Zink wird mit den Buchstaben Zn abgekürzt. Zink ist das zweithäufigste Spurenelement im Körper, Eisen das häufigste. Im Körper eines erwachsenen Menschen sind etwa zwei Gramm Zink gespeichert. Davon werden etwa 70% in Skelett, Haut und Haaren gelagert.

Funktion

Zink aktiviert im Körper über 200 Eiweisse, damit diese Eiweisse ihre Aufgaben als Hormone und Enzyme erledigen können. Zu diesen Hormonen zählen das Insulin der Bauchspeicheldrüse, die Schilddrüsenhormone, die Sexualhormone und das Wachstumshormon. Zudem sind die von Zink unterstützen Eiweisse am Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fetten beteiligt. Sie helfen beim Aufbau und Erhalt der Erbsubstanz sowie beim Zellwachstum. Sie schützen vor Stoffen, die dem Körper Schaden zufügen könnten. Sie stärken das Abwehrsystem des Körpers, das sogenannte Immunsystem. Und sie fördern die Wundheilung. Des Weiteren wird Zink im Körper für die Geschmackswahrnehmung benötigt.

Bedarf & Vorkommen

Damit der Körper genügend Zink zur Verfügung hat, muss täglich Zink mit der Nahrung aufgenommen werden. Der tägliche Zinkbedarf des Körpers ist vom Geschlecht und vom körperlichen Zustand abhängig. Mit einer ausgewogenen Ernährung kann dieser Tagesbedarf im Normalfall gedeckt werden. Frauen benötigen täglich etwa sieben Milligramm Zink, Männer etwa zehn Milligramm Zink. Schwangere und stillende Frauen haben einen grösseren täglichen Zinkbedarf, da sie nicht nur für sich allein essen. Sie benötigen etwa zehn bis elf Milligramm Zink.

In der Nahrung ist Zink in tierischer und in pflanzlicher Nahrung enthalten. Dabei hat das Zink in tierischer Nahrung eine andere Form als in pflanzlicher. Deshalb kann der Körper Zink aus tierischer Nahrung besser aufnehmen als Zink aus pflanzlicher Nahrung. So müssen Menschen, die sich ausschliesslich von pflanzlicher Nahrung ernähren, deutlich grössere Mengen an Zink mit der Nahrung aufnehmen. Gute Zinkquellen sind Fleisch, Innereien, Eier, Nüsse, einzelne Käsesorten und Vollkornprodukte.

Zinkmangel

Allgemeines

Kann der Körper nicht genügend Zink mit der Nahrung aufnehmen, um seinen Bedarf an Zink zu decken, entsteht ein Zinkmangel. Aufgrund von falschen Ernährungsgewohnheiten ist der Zinkmangel auch in Industrieländern nicht selten. Er kann insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auftreten, die für das Wachstum besonders viel Zink benötigen.

Ursachen

Ursachen für einen Zinkmangel sind eine Mangelernährung, eine mangelhafte Aufnahme des Zinks aus der Nahrung in den Körper und ein erhöhter Zinkbedarf des Körpers.

Eine Mangelernährung kann entweder eine Unterernährung oder eine Fehlernährung sein. Bei einer Unterernährung besteht ein Mangel an allen Nährstoffen, sodass der Bedarf des Körpers mit der Nahrung nicht gedeckt werden kann. Bei einer Fehlernährung ist das Nahrungsangebot eigentlich ausreichend, aber durch eine falsche Zusammensetzung der Nahrung mit einem zu geringen Anteil an Spurenelementen wird dem Körper trotzdem zu wenig Zink mit der Nahrung zugeführt und ein Zinkmangel entsteht. Mangelernährung ist insbesondere in Entwicklungsländern weit verbreitet. Aber auch in Industrieländern kann eine Fehlernährung oder eine Unterernährung vor allem in Alters- und Pflegeheimen, in Spitälern, bei Essstörungen, bei krankhaftem Übergewicht, bei Alkoholsucht, bei Obdachlosen und bei Menschen unter grossem Termin- und Zeitdruck vorkommen.

Dabei ist in Alters- und Pflegeheimen sowie in Spitälern in der Regel nicht allein eine falsche Nahrungszusammenstellung für die mangelhafte Zufuhr von Nahrungsbestandteilen verantwortlich, sondern die Personen in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern können oder wollen wegen Veränderungen des Alters, unterschiedlichen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder während und nach verschiedenen Behandlungen wie Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen nicht ausreichend von einzelnen, mehreren oder allen Nahrungsbestandteilen zu sich nehmen. Ausserdem hat der Körper dieser Personen wegen des Alters, Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder verschiedenen Behandlungen oft auch andere Bedürfnisse.

Bei einer mangelhaften Aufnahme der Zinks aus der Nahrung erhält der Körper eigentlich genügend Zink mit der Nahrung, um seinen Bedarf zu decken. Wegen unterschiedlichen Krankheiten des Magen-Darm-Trakts kann der Körper aber nicht mehr genügend von diesem Zink aus der Nahrung aufnehmen, um seinen Bedarf zu decken. Es entsteht somit ein Zinkmangel, der von einem Mangel weiterer Nährstoffe begleitet sein kann.

Verschiedene Umstände können zudem den Zinkbedarf des Körpers erhöhen. Dazu gehören Schwangerschaft, Stillen, Wachstum bei Kindern und Jugendlichen, Sport, gewisse Krankheiten und bestimmte Medikamente. Mögliche Krankheiten, die den Zinkbedarf des Körpers erhöhen können, sind das Abwehrsystem schwächende Krankheiten, Lebererkrankungen, Tumore und Infektionen. Möglich Medikamente sind einige Antibiotika und die Antazida zur Hemmung der Säureproduktion im Magen. Nimmt eine Person unter diesen Umständen nicht mehr Zink mit der Nahrung auf als normalerweise, entsteht ein Zinkmangel.

Symptome

Abbildung 1: Fingernägel mit weissen Flecken
Fingernägel mit weissen Flecken, Symptome bei Zinkmangel, Folgen von Zinkmangel, Beschwerden bei Zinkmangel

Ein Mangel an Zink zeigt sich mit allgemeinen Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Nachtblindheit, Müdigkeit, Antriebsmangel, Konzentrationsstörungen, Lernschwäche, Vergesslichkeit, Gedächtnislücken, Depressionen und Reizbarkeit. Ausserdem wird bei älteren kranken Menschen oft ein Sterbewunsch beobachtet, der nach ausreichender Gabe von Zink verschwindet. An Haut, Haaren und Nägeln fallen bei einem Zinkmangel ein Ausdünnen der Haare bis zum Haarausfall, brüchige Nägel mit weissen Flecken (siehe Abbildung 1), Akne, eine verzögerte Wundheilung und vermehrtes Auftreten von Hauterkrankungen auf.

Das Abwehrsystem des Körpers, das sogenannte Immunsystem, ist geschwächt, sodass Betroffene häufiger an Infektionen leiden. Das Geruchs- und Geschmacksempfinden kann beeinträchtigt sein. Bei Kindern und Jugendlichen treten zudem Wachstumsverzögerungen und eine gestörte geschlechtstypische Entwicklung auf. Bei Erwachsenen kann die Fruchtbarkeit und damit die Fortpflanzungsfähigkeit vermindert sein.

Tritt der Zinkmangel gemeinsam mit einem Mangel eines oder mehrerer anderer Nährstoffe auf, können weitere Beschwerden zu denjenigen des Zinkmangels hinzutreten. Diese Beschwerden werden in den entsprechenden Texten aufgeführt.

Diagnose

Treten bei einer Person Beschwerden eines Zinkmangels auf, sollte sie einen Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufsuchen. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen Zinkmangel geben. Weiter wird er sich nach Nahrungsgewohnheiten, Krankheiten und Behandlungen erkundigen, die einen Zinkmangel verursachen können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs und der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf einen Zinkmangel, kann er diesen Verdacht mithilfe einer Blutentnahme, bei der die Menge an Zink im Blut gemessen wird, bestätigen.

Mit weiteren Untersuchungen muss die Ursache für den Zinkmangel gesucht werden, wenn sie nicht bereits bekannt ist. Daneben wird der Arzt überprüfen, ob die betroffene Person neben dem Mangel an Zink noch an einem Mangel eines anderen Nährstoffs leidet.

Therapie

Die Behandlung des Zinkmangels hängt von seiner Ursache ab. Es sollte immer die Ursache bekämpft werden, wenn dies möglich ist. Ist eine zu geringe Zufuhr von Zink wegen einer Unter- oder einer Fehlernährung oder ein gesteigerter Zinkbedarf des Körpers für den Zinkmangel verantwortlich, muss versucht werden, die Nahrung so umzustellen oder mit Spurenelementen zu ergänzen, dass der Körper wieder ausreichend Zink erhält.

Wird ein Zinkmangel durch Magen-Darm-Krankheiten verursacht, die zu einer verminderten Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung führen, dann müssen diese Krankheiten, wenn dies möglich ist, mit beispielsweise Medikamenten behandelt werden. Zudem sollten die Betroffenen bis zur Heilung der Krankheit oder, wenn die Krankheit nicht geheilt werden kann, auf Dauer täglich ausreichend Zink mit der Nahrung oder in Form von Tabletten zu sich nehmen. Dabei muss vor allem die Einnahme von Zink in Form von Tabletten gut kontrolliert werden, da eine übermässige Einnahme von Zink zu Störungen des Eisen- und des Kupferstoffwechsels und bei schwangeren Frauen zudem zu einer Schädigung des sich entwickelnden Kindes führen kann.

Leidet die betroffene Person neben dem Zinkmangel noch an einem Mangel weiterer Nährstoffe, soll auch dieser behandelt werden.

Zinküberschuss

Erhält der Körper zu viel Zink, entsteht ein Zinküberschuss, auch Zinkvergiftung genannt. Ein Zinküberschuss, bei dem der Körper zu viel Zink erhält, ist für den Menschen giftig. Solch ein Zinküberschuss wird aber kaum mit einer ausgeglichenen Ernährung erreicht.

Hingegen kann ein Zinküberschuss durch die Einnahme einer zu grossen Zinkmenge in Tablettenform auftreten. Ferner kann auch das Einatmen von Zink mit der Luft beispielsweise in Giessereien, wo die Luft viel Zink enthält, zu einem Überschuss an Zink im Körper führen.

Wird dem Körper innert kurzer Zeit viel zu viel Zink zugeführt, tritt eine akute Zinkvergiftung mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, und mit Fieber, auf. Ohne Behandlung kann das Kreislauf-System beeinträchtigt werden und Betroffene können in ein Koma fallen.

Wird dem Körper über längere Zeit immer etwas zu viel Zink zugeführt, entsteht eine sogenannte chronische Zinkvergiftung, die sich hauptsächlich mit einem Kupfermangel äussert, da das Zink die Aufnahme von Kupfer aus der Nahrung verschlechtert. Dieser Kupfermangel führt zu einer Blutarmut mit Blässe, Leistungseinbusse, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Atembeschwerden.

Eine Zinkvergiftung muss insbesondere bei einer akuten Vergiftung mit bestimmten Medikamenten behandelt werden. Bei der chronischen Zinkvergiftung genügt es teilweise auch, wenn die Einnahme von Zink vermindert wird. Bei Verminderung der Zinkeinnahme und bei rechtzeitiger Behandlung mit bestimmten Medikamenten, falls dies nötig ist, verschwinden bei den Betroffenen die Beschwerden der Zinkvergiftung wieder.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Andrea Meppiel, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Zink, Zn, Zink-Mangel, Mangel an Zink, Zinkmangel, Zink-Überschuss, Zink-Intoxikation, Spurenelemente, Zinkvergiftung, Zinküberschuss, Überschuss an Zink, akute Zinkvergiftung, chronische Zinkvergiftung, Zinkintoxikation
ICD-10:D53.8, E.60, E83.2, R79.0, T56.5
Zuletzt geändert:06.11.2016Zum Seitenanfang
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