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Steissbein-Zyste

Synonyme: Steissbein-Fistel, Steissbeinzyste, Steissbeinfistel, Sinus pilonidalis, Pilonidalsinus

Allgemeines

Unter einer Steissbeinzyste versteht man einen mit Haut bedeckten Hohlraum zwischen der Spitze des Steissbeins und dem Analrand. Ist dieser Hohlraum mit der äusseren Gesässregion verbunden, spricht man von einer Steissbeinfistel, wobei der Begriff Fistel den kleinen Verbindungsgang zwischen Hohlraum und Hautoberfläche bezeichnet. Begünstigt wird das Entstehen einer Steissbeinfistel durch starke Behaarung und einer schlechten Analhygiene, wobei es auch angeborene Fälle gibt, bei welchen sich das Nervenrohr des Embryos in der Dammregion nicht wie normalerweise üblich verschliesst und ein kleiner Hohlraum bestehen bleibt. Am häufigsten betroffen sind junge, stark behaarte und übergewichtige Männer im Alter von etwa 20 Jahren.

Symptome

Häufig kommt es zu nur geringen oder gar keinen Beschwerden. Die Stelle zwischen Steissbeinspitze und Analrand kann jedoch auch schmerzhaft und gerötet sein. Besteht an dieser Stelle eine Fistel an die Hautoberfläche, kann in einigen Fällen klare oder blutige Flüssigkeit aus dem Hohlraum nach aussen austreten. Bei einer Infektion der Steissbeinfistel entsteht in dieser Region eine besonders beim Sitzen stark schmerzhafte Rötung, aus der sich auf Druck Eiter durch die Fistelöffnung entleeren lässt.

Diagnose

Beim ärztlichen Gespräch wird der Betroffene die oben beschriebenen Symptome schildern, mit Hilfe derer der Arzt bereits den Verdacht auf eine Steissbeinfistel schöpfen wird. Deshalb wird er die Analregion inspizieren und eine gerötete Region sehen, die bei der Betastung stark schmerzhaft sein kann. Auch die eventuell vorhandene winzige Fistelöffnung in der Gesässregion kann durch diese einfache körperliche Untersuchung entdeckt werden. Eine Ultraschalluntersuchung oder andere bildgebende Verfahren sind deshalb meist nicht nötig.

Therapie

Im Falle einer Infektion der Steissbeinfistel sollte die gerötete Stelle vorerst mit Wundsalben und Kamille-Sitzbädern behandelt werden. Geht die Entzündung daraufhin zurück, kann die Fistel operativ entfernt werden.

Bei der Entdeckung der Fistel im nicht entzündeten Zustand kann sofort eine Operation angestrebt werden. Man entfernt die Fistel dabei vollständig und lässt die Wunde nach der Operation ohne sie zuzunähen unter täglicher Pflege und Reinigung verheilen. Dies erfordert einen Krankenhausaufenthalt von etwa 4-7 Tagen, bis die Wunde in so gutem Zustand ist, dass ein komplikationsloses Zuheilen erwartet werden darf. Ist die Fistel nur ganz klein, kann die Wunde nach der Einlage von Antibiotika-haltigen Schwämmchen in den Hohlraum auch zugenäht werden, was die Heilung deutlich beschleunigt.

Als vorbeugende Massnahme gegen ein erneutes Auftreten einer Steissbeinfistel sollte die Analregion für mindestens 1 Jahr mit einer Enthaarungscreme behandelt werden. Ohne operative Entfernung und sorgfältige Wundbehandlung kommt es in einer sehr hohen Anzahl der Fälle zu einem Widerauftreten der Steissbeinzyste oder Steissbeinfistel.

Autor/in:Dr. med. Sibylle Krämer, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Steissbein-Zyste, Steissbein-Fistel, Steissbeinzyste, Steissbeinfistel, Sinus pilonidalis, Pilonidalsinus
ICD-10:L05
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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