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Kondylome (Condylomata accuminata)

Synonyme: Genitalwarzen, Feigwarzen

Allgemeines

Condylomata accuminata sind Hautwarzen, die durch das Humane Papilloma Virus entstehen. Man nennt sie aufgrund ihres typischen Aussehens auch spitze Warzen oder Feigwarzen. Das Virus wird vor allem beim Geschlechtsverkehr über kleine Gewebeverletzungen übertragen, kann aber auch durch das Benutzen von Handtüchern von infizierten Personen übertragen werden und manifestiert sich im Genitalbereich. Selbst Kondome bieten keinen vollkommenen Schutz vor der HPV Übertragung. Da die Kondylome durch Sexualkontakte übertragen werden, treten sie vor allem im Bereich der äusseren Geschlechtsteile, in der Scheide, am Muttermund, rund um den Anus oder im Anus selber auf. Beim Mann findet man die Kondylome am Penis und ebenfalls rund um den Anus oder im Anus. Bei oralem Sexualkontakt können Kondylome auch im Mundbereich auftreten. Durch die Virusinfektion verändert sich die Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich oder im Mund und es entstehen hahnenkammartig angeordnete, blumenkohlartige Gebilde. Die Kondylome treten zu Beginn der Virusinfektion einzeln auf und breiten sich dann rasenartig weiter aus. Jede zehnte Frau ist von Kondylomen befallen. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zur sichtbaren Warzenbildung vergehen ca. 4 Wochen bis zu 6 Monaten.

Symptome

Im Allgemeinen treten keine Beschwerden auf. Kondylome können jedoch Juckreiz, sowie Brennen oder Schmerzen bei Berührung, beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlösen verursachen. Je nach Grösse und Lage der Kondylome kann auch das Sexualleben gestört sein.

Diagnose

Die blumenkohlartigen Kondylome fallen meist schon bei der äusseren Betrachtung des Genitales auf. Bei der weiteren frauenärztlichen Untersuchung mit dem Spekulum sieht man auch, ob die Scheide und der Muttermund von Kondylomen befallen sind. Um diese Kondylome gut sichtbar zu machen, betupft man sie mit verdünnter Essigsäure, wobei sie sich weiss darstellen. Bei der Untersuchung darf man nicht vergessen den Anus und den Analkanal zu untersuchen. Bei sehr grossen Kondylomen entnimmt man zum Ausschluss einer möglichen bösartigen Erkrankung im Genitalbereich ein Gewebestück und sendet dies an ein pathologisches Labor. Dort wird es nach einer speziellen Färbung unter einem Mikroskop genau untersucht, wobei vor allem nach bösartigen Zellen gesucht wird.

Therapie

In einem Drittel der Fälle bilden sich die Kondylome spontan zurück.

Kleine Kondylome können lokal mit bestimmten Crèmes behandelt werden. Wichtig ist dabei, dass der Partner mitbehandelt wird, da Kondylome durch Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Werden mehrere oder besonders grosse Kondylome gefunden, müssen diese mit einem operativen Eingriff entfernt werden. Entweder kann man sie durch den Laser entfernen oder die Kondylome werden vereist. Es ist auch möglich die Kondylome mit einer Elektroschlinge zu entfernen.

Dank wirksamer und gut verträglicher Impfstoffe besteht heute die Möglichkeit eines Impfschutzes gegen die Viren HPV 16 und 18, die mehr als 70% aller Gebärmutterhalskrebs- Erkrankungen verursachen, sowie gegen die Viren HPV 6 und 11, die für über 90% aller Genitalwarzen verantwortlich sind. Die Impfung wir bei Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren durchgeführt.

Neuere Operationsmethoden

Die Kryochirurgie
Bei der Kryochirurgie wird mit der Anwendung von extremer Kälte operiert. Die Kälte wird dabei durch das Verdampfen von verflüssigten Gasen produziert. Die Temperaturen, welche mit diesen Verfahren erreicht werden können sind fast -200°C tief! Wird mit so tiefen Temperaturen auf ein Gewebe eingewirkt, wird durch die Erfrierung des Gewebes auch gleich Blutungen verhindert werden.

Die Elektrochirurgie

Bei der Elektrochirurgie wird anstatt mit einem Messer mit einem Hochfrequenzstrom geschnitten.

Die Laserchirurgie

Hier wird mit verschiedenen Arten von Laserstrahlen gearbeitet. Der Anwendungsbereich der Laserchirurgie ist sehr breit. So werden bevorzugt Augen-, Haut- und Prostataoperationen durchgeführt. Mit einem Laser können auch Altersflecken und Sommersprossen sowie Tätowierungen entfernt werden.

Autor/in:Dr. med. Stephanie von Roten, Ärtzin, Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Editor/in:Prof. Dr. med. Michel Müller, Facharzt für Gynäkologie
Keywords:Condylomata acuminata, Humanes Papillomavirus HPV, Vulva , Humanes Papilloma-Virus HPV, Humanes Papilloma Virus HPV, Humane Papillomaviren, Genitale Warzen, Genitalwarzen, Feigwarzen, Feigenwarzen
ICD-10:A63.0
Zuletzt geändert:05.11.2016Zum Seitenanfang
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