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Natrium

Synonyme: Na, Sodium

Zusammenfassung

Natrium (Na) ist ein Elektrolyt, das im Körper für die Funktionsfähigkeit der Zellen, den Informationsaustausch zwischen den Zellen, den Wasserhaushalt des Körpers, den Bau des Knochens und die Aktivität verschiedener Enzyme wichtig ist. Der Mensch kann seinen täglichen Natriumbedarf mit der Nahrung insbesondere in Form von Kochsalz decken.

Nimmt die Konzentration des Natriums im Blut ab, entsteht ein Natriummangel, eine sogenannte Hyponatriämie. Verschiedene Ursachen können zu einem Natriummangel führen. Betroffene eines Natriummangels leiden an verschiedenen, teils lebensbedrohlichen Beschwerden. Die Diagnose eines Natriummangels wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung, Blut- und/oder Urinuntersuchungen gestellt. Die Behandlung des Natriummangels hängt von seiner Ursache ab, wobei die Natriumkonzentration im Blut wieder normalisiert werden muss.

Nimmt die Konzentration des Natriums im Blut zu, entsteht ein Natriumüberschuss, eine sogenannte Hypernatriämie. Verschiedene Ursachen können zu einem Natriumüberschuss führen. Betroffene eines Natirumüberschusses leiden an verschiedenen, teils lebensbedrohlichen Beschwerden. Die Diagnose eines Natriumüberschusses wird mit Gespräch, körperlicher Untersuchung, Blut- und/oder Urinuntersuchungen gestellt. Die Behandlung des Natriumüberschusses hängt von seiner Ursache ab, wobei die Natriumkonzentration im Blut wieder normalisiert werden muss.

Allgemeines

Elektrolyte, auch Mineralien, Mineralstoffe, Salze oder Mengenelemente genannt, sind Substanzen, die der menschliche Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Nur mit einer ausreichenden Menge aller Elektrolyte können im Körper alle Funktionen reibungslos ablaufen. Dabei benötigt der Körper nur sehr geringe Mengen von den einzelnen Elektrolyten. Diese Elektrolyte kann er aber nicht selbst herstellen, sondern muss sie regelmässig mit der Nahrung und mit Getränken aufnehmen.

Eines der Elektrolyte, die der Körper benötigt, ist das Natrium. Natrium wird mit den Buchstaben Na abgekürzt. Der menschliche Körper enthält im Durchschnitt etwa 1,4 Gramm Natrium pro Kilogramm Körpergewicht. Davon wird etwa die Hälfte im Knochen gelagert. Die andere Hälfte befindet sich im Raum ausserhalb der Zellen, im sogenannten Extrazellulärraum. Nur ein kleiner Teil des Natriums im Körper befindet sich im Inneren der Zellen. So hat es im Extrazellulärraum etwa zehn bis vierzehn Mal mehr Natrium als im Inneren der Zellen, wodurch ein Konzentrationsunterschied zwischen dem Inneren der Zellen und dem Raum ausserhalb der Zellen, dem sogenannten Extrazellulärraum, entsteht. Dieser Konzentrationsunterschied wird vom Körper mithilfe von Transportsystemen aufrecht erhalten, da die Zellen des menschlichen Körpers ohne diesen Konzentrationsunterschied nicht leben und funktionieren können.

Funktion

Der Konzentrationsunterschied des Natriums zwischen dem Inneren der Zellen und dem Raum ausserhalb der Zellen, dem sogenannten Extrazellulärraum, ist wichtig für die Funktionsfähigkeit der Zellen und den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Zellen. Dabei spielt das Natrium auch eine wichtige Rolle für die Erregbarkeit und damit die Funktion der Nerven und Muskeln, einschliesslich des Herzmuskels.

Zudem spielt das Natrium eine wichtige Rolle bei der Regelung des Wasserhaushalts im Körper. Nimmt die Menge an Natrium im Aussenraum der Zellen, dem sogenannten Extrazellulärraum, zu, so steigt auch die Menge an Wasser im Extrazellulärraum an. Nimmt hingegen die Menge an Natrium im Extrazellulärraum ab, so hat es auch weniger Wasser im Extrazellulärraum.

Daneben ist Natrium als Baustein beim Bau des Knochens beteiligt und beeinflusst die Aktivität gewisser Enzyme, die im Stoffwechsel des Körpers tätig sind.

Bedarf & Vorkommen

Damit der Körper genügend Natrium zur Verfügung hat, muss täglich Natrium mit der Nahrung aufgenommen werden. Der tägliche Natriumbedarf des Körpers eines erwachsenen Menschen hängt davon ab, wieviel Natrium ausgeschieden wird. Der Körper scheidet Natrium hauptsächlich mit dem Urin aus, weniger mit dem Stuhl und dem Schweiss. Im Durchschnitt beträgt der tägliche Natriumbedarf des Körpers eines erwachsenen Menschen etwa 0,55 Gramm Natrium.

Mit der Nahrung wird Natrium vor allem in Form von Kochsalz aufgenommen. Ausserdem ist beinahe überall in der Nahrung Natrium enthalten. Somit kann der tägliche Natriumbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung gut gedeckt werden.

Natriummangel

Allgemeines

Nimmt die Konzentration des Natriums im Körper durch eine Abnahme der Menge an Natrium oder durch eine Verdünnung des vorhandenen Natriums ab, entsteht ein Natriummangel, in der Fachsprache Hyponatriämie genannt. Solch eine Abnahme der Natriumkonzentration zeigt sich vor allem im Raum ausserhalb der Zellen, dem sogenannten Extrazellulärraum, da Veränderungen in den Zellen vom Körper besser ausgeglichen werden können.

Um dieser Natriumabnahme im Extrazellulärraum entgegenzuwirken, hat der Körper eigene Mechanismen entwickelt. Er verschiebt Wasser aus dem Extrazellulärraum in die Zellen hinein. Dadurch normalisiert sich die Natriumkonzentration im Extrazellulärraum, da das Natrium ausserhalb der Zellen eingedickt wird. Zudem veranlasst der Körper, dass die Nieren mehr Wasser und weniger Natrium mit dem Urin ausscheiden, was ebenfalls zur Normalisierung der Natriumkonzentration im Körper beiträgt. Diese Mechanismen reichen aber nicht immer aus, um einen Natriummangel zu verhindern.

Ursachen

Ursachen für einen Natriummangel sind eine ungenügende Natriumaufnahme mit der Nahrung, eine Störung der Natriumaufnahme aus der Nahrung, ein vermehrter Natriumverlust und eine Verdünnung des Natriums im Körper.

Eine ungenügende Natriumaufnahme mit der Nahrung kommt durch eine Mangelernährung oder durch eine Störung der Natriumaufnahme aus der Nahrung in den Körper zustande. Eine Mangelernährung kann entweder eine Unterernährung oder eine Fehlernährung sein. Bei einer Unterernährung besteht ein Mangel an allen Nährstoffen, sodass der Bedarf des Körpers mit der Nahrung nicht gedeckt werden kann. Bei einer Fehlernährung ist das Nahrungsangebot eigentlich ausreichend, aber durch eine falsche Zusammensetzung der Nahrung mit einem zu geringen Anteil an Elektrolyten wird dem Körper trotzdem zu wenig Natrium mit der Nahrung zugeführt und ein Natriummangel entsteht.

Mangelernährung ist insbesondere in Entwicklungsländern weit verbreitet. In Industrieländern ist ein Natriummangel wegen einer ungenügenden Natriumaufnahme mit der Nahrung selten, da meist zu viel Natrium in Form von Kochsalz aufgenommen wird. Aber auch in Industrieländern kann eine Fehlernährung oder eine Unterernährung vor allem in Alters- und Pflegeheimen, in Spitälern, bei Essstörungen, bei Alkoholsucht, bei Obdachlosen und bei Menschen unter grossem Termin- und Zeitdruck vorkommen.

Dabei ist in Alters- und Pflegeheimen sowie in Spitälern in der Regel nicht allein eine falsche Nahrungszusammenstellung für die mangelhafte Zufuhr von Nahrungsbestandteilen verantwortlich, sondern die Personen in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern können oder wollen wegen Veränderungen des Alters, unterschiedlichen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder während und nach verschiedenen Behandlungen wie Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen nicht ausreichend von einzelnen, mehreren oder allen Nahrungsbestandteilen zu sich nehmen. Ausserdem hat der Körper dieser Personen wegen des Alters, Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder verschiedenen Behandlungen oft auch andere Bedürfnisse.

Bei einer Störung der Natriumaufnahme aus der Nahrung in den Körper erhält der Körper eigentlich genügend Natrium mit der Nahrung, um seinen Bedarf zu decken. Da der Magen-Darm-Trakt durch unterschiedliche Veränderungen im Körper, wie beispielsweise Darmerkrankungen, in Mitleidenschaft gezogen wird, kann er aber nicht mehr genügend Natrium aus der Nahrung in den Körper aufnehmen. Es entsteht somit ein Natriummangel.

Der häufigste Grund für einen Natriummangel ist ein Natriumverlust. Der Körper verliert vermehrt Natrium durch starkes Schwitzen, bei verschiedenen Durchfallerkrankungen, beim Erbrechen, bei Verbrennungen, bei Verletzungen, während und nach Operationen, bei unterschiedlichen Erkrankungen und bei Einnahme gewisser Medikamente. Mögliche Erkrankungen sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion bis zum Nierenversagen und eine Unterfunktion der Nebennierenrinde mit einem Mangel an Aldosteron. Das Aldosteron würde, wenn es in normaler Menge im Körper vorhanden wäre, der Niere befehlen, nicht zu viel Natrium mit dem Urin auszuscheiden. Zu den Medikamenten, die einen vermehrten Natriumverlust bewirken, gehören unter anderem Urin-fördernde Medikamente, Medikamente zur Krebsbehandlung, Schlafmittel, Medikamente zur Behandlung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder Medikamente zur Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Ein Natriummangel kann auch durch eine vermehrte Wassermenge im Körper zustande kommen. Dabei hat es eigentlich genügend Natrium im Körper. Dieses wird durch die vermehrte Wassermenge aber verdünnt. Eine solch grosse Wassermenge kann sich im Körper ansammeln, wenn in einem bestimmten Hirnareal, dem sogenannten Hypothalamus, zu viel Andidiuretisches Hormon ADH gebildet wird. Das Antidiuretische Hormon ist ein Botenstoff, der der Niere befiehlt, weniger Wasser mit dem Urin auszuscheiden. Solch ein Überschuss an Antidiuretischem Hormon kann durch Veränderungen des Hypothalamus, durch unterschiedliche Krankheiten anderer Organe oder durch Einnahme von Medikamenten entstehen. Mögliche Krankheiten sind Lungenerkrankungen, wie Lungenentzündungen und Tuberkulose, bösartige Tumoren, wie Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs, oder Krankheiten des Nervensystems, wie Hirnhautentzündungen, Schlaganfälle, Hirntumoren und Hirnblutungen.

Mögliche Medikamente werden beispielsweise zur Behandlung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus, psychischer Erkrankungen oder Krebserkrankungen eingesetzt.

Aber auch das Trinken grosser Mengen Wassers, das keine Eletrolyte enthält, ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus mit erhöhten Blutzuckerspiegeln, die das Wasser aus den Zellen heraus in den Extrazellulärraum ziehen, eine starke Schädigung der Leber, Leberzirrhose genannt, und eine Herzschwäche, Herzinsuffizienz genannt, führen zu einer Verdünnung des Natriums im Extrazellulärraum mit einer Abnahme der Natriumkonzentration. Dabei führen sowohl die Schädigung der Leber als auch die Herzschwäche zu Wassereinlagerungen in die Extrazellulärräume der Gewebe, die das Natrium im Extrazellulärraum verdünnen und dadurch die Natriumkonzentration im Blut senken.

Symptome

Eine anhaltende Abnahme der Natriumkonzentration, ein sogenannter Natriummangel, führt zu unterschiedlichen Beschwerden. Besteht nur ein leichter Natriummangel, haben Betroffene in der Regel keine Beschwerden. Bei stärkerem Natriummangel leiden Betroffene an Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Teilnahmslosigkeit. Bei schwerem Natriummangel sind Veränderungen des Bewusstseins mit Bewusstseinstrübung bis zum Koma und Krampfleiden, sogenannte Epilepsien, möglich.

Bei welchem Ausmass der Natriumabnahme welche Beschwerden auftreten, hängt auch davon ab, wie schnell der Natriummangel entstanden ist. Entsteht ein Natriummangel in sehr kurzer Zeit, treten bei Betroffenen bereits bei einem leichteren Natriummangel Beschwerden auf als bei einem Natriummangel, der über Wochen entsteht.

Tritt der Natriummangel gemeinsam mit einem Mangel eines oder mehrerer anderer Nährstoffe auf, können weitere Beschwerden zu denjenigen des Natriummangels hinzutreten. Diese Beschwerden werden in den entsprechenden Texten aufgeführt.

Diagnose

Treten bei einer Person Beschwerden eines Natriummangels auf, sollte sie einen Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufsuchen. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen Natriummangel geben. Weiter wird er sich nach Nahrungsgewohnheiten, Krankheiten und Behandlungen erkundigen, die einen Natriummangel verursachen können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs und der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf einen Natriummangel, kann er diesen Verdacht mithilfe einer Blutentnahme mit Messung der Menge an Natrium im Blut bestätigen. Eine verminderte Menge an Natrium im Blut bestätigt den Verdacht auf einen Mangel an Natrium. In gleicher Weise kann die Menge an Natrium im Urin gemessen werden.

Mit weiteren Untersuchungen muss die Ursache für den Natriummangel gesucht werden, wenn sie nicht bereits bekannt ist. Zudem wird der Arzt überprüfen, ob die betroffene Person neben dem Mangel an Natrium noch an einem Mangel eines anderen Nährstoffs leidet.

Therapie

Die Behandlung eines Natriummangels hängt von seiner Ursache ab. Es sollte immer die Ursache bekämpft werden, wenn dies möglich ist. Zudem muss bis zur erfolgreichen Behandlung der Ursache oder, wenn die Ursache nicht behoben werden kann, auf Dauer dafür gesorgt werden, dass die Natriumkonzentration im Körper normalisiert wird.

Eine Normalisierung der Natriumkonzentration kann durch Gabe von Natrium, beispielsweise in Form von Natrium-reichen Lebensmitteln wie Bouillon und Sportgetränken oder in Form von Infusionen, durch Medikamente, die eine vermehrte Wasserausscheidung mit dem Urin bewirken, und durch Verminderung der Flüssigkeitsaufnahme erreicht werden. Dabei ist es sinnvoll, bei einer ungenügenden Natriumaufnahme aus der Nahrung oder einem vermehrten Natriumverlust die Natriumkonzentration vor allem durch Gabe von Natrium zu normalisieren und bei einer Verdünnung des Natriums aufgrund einer vermehrten Wassermenge zur Normalisierung der Natriumkonzentration vor allem mit Medikamenten die Wasserausscheidung aus dem Körper zu fördern und die Flüssigkeitsaufnahme in Form von Getränken zu reduzieren.

Leidet die betroffene Person neben dem Natriummangel noch an einem Mangel weiterer Nährstoffe, sollte auch dieser behandelt werden.

Natriumüberschuss

Allgemeines

Nimmt die Konzentration an Natrium im Körper zu, entsteht ein Natriumüberschuss, in der Fachsprache Hypernatriämie genannt. Nimmt die Konzentration an Natrium im Körper zu, ist dies vor allem im Raum ausserhalb der Zellen, dem sogenannten Extrazellulärraum der Fall, da Veränderungen in den Zellen vom Körper besser ausgeglichen werden können.

Um dieser Natriumzunahme entgegenzuwirken, hat der Körper eigene Mechanismen entwickelt. Er verschiebt Wasser aus den Zellen hinaus in den Extrazellulärraum und erzeugt Durst, damit die betroffene Person trinkt. Durch diese Massnahmen wird das Natrium im Extrazellulärraum verdünnt, sodass sich die Natriumkonzentration wieder normalisiert. Zudem veranlasst der Körper, dass die Nieren weniger Wasser und mehr Natrium mit dem Urin ausscheiden, was ebenfalls zur Normalisierung der Natriumkonzentration im Körper beiträgt. Diese Mechanismen reichen aber nicht immer aus, um einen Natriumüberschuss zu verhindern.

Ursachen

Ursachen für einen Natriumüberschuss sind starker Flüssigkeitsverlust, ungenügende Flüssigkeitszufuhr, übermässige Natriumaufnahme oder eine verminderte Natriumausscheidung.

Wenn der Körper viel Flüssigkeit verliert und diese nicht mit Trinken oder mit Infusionen ersetzt werden kann, nimmt die Flüssigkeit des Extrazellulärraums, wozu auch das Blutplasma gehört, ab, sodass das Blut eingedickt wird und die Natriumkonzentration im Blut ansteigt. Solch ein Flüssigkeitsverlust kann durch verschiedene Durchfallerkrankungen, Erbrechen, Fieber, Schwitzen, Verbrennungen, einen Diabetes insipidus, schlecht eingestellte Blutzuckerwerte bei der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder Medikamente, beispielsweise bestimmte Urin-fördernde Medikamente, hervorgerufen werden. Der Diabetes insipidus ist eine Erkrankung, bei der die Nieren nicht mehr in der Lage sind, den Urin einzudicken. So verliert der Körper sehr viel Flüssigkeit in Form von Urin.

Eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr wird vor allem bei älteren Menschen beobachtet, bei denen das Durstgefühl nicht mehr so ausgeprägt ist. Ausserdem kann eine solche ungenügende Flüssigkeitszufuhr bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten, die nicht genügend Flüssigkeit erhalten.

Zu viel Natrium wird vor allem in Form von zu viel Kochsalz mit der Nahrung aufgenommen. Aber auch in Form Natrium-reicher Infusionen kann einer Person zu viel Natrium zugeführt werden.

Für eine verminderte Natriumausscheidung ist vor allem eine bestimmte Erkrankung der Nebennierenrinde verantwortlich. Bei dieser Erkrankung, die auch Hyperaldosteronismus genannt wird, stellt die Nebennierenrinde zu viel von dem Botenstoff Aldosteron her. Aldosteron befiehlt der Niere, weniger Natrium mit dem Urin auszuscheiden. Dadurch sammelt sich das Natrium im Körper an.

Symptome

Ein anhaltender Anstieg der Natriumkonzentration, ein sogenannter Natriumüberschuss, führt zu unterschiedlichen Beschwerden. Die Beschwerden hängen davon ab, wie ausgeprägt der Natriumüberschuss ist. Betroffene leiden an Durst, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit, Fieber, Bewegungsstörungen, Krampfanfällen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.

Diagnose

Treten bei einer Person Beschwerden eines Natriumüberschusses auf, sollte sie einen Arzt zur weiteren Abklärung und bei Bedarf zur Behandlung aufsuchen. Der Arzt wird den Betroffenen in einem ausführlichen Gespräch nach Beschwerden und Veränderungen fragen, die ihm einen Hinweis auf einen Natriumüberschuss geben. Weiter wird er sich nach Nahrungsgewohnheiten und Krankheiten erkundigen, die einen Natriumüberschuss verursachen können. Anschliessend wird der Arzt den Betroffenen von Kopf bis Fuss untersuchen.

Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs und der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf einen Natriumüberschuss, kann er diesen Verdacht mithilfe einer Blutentnahme mit Messung der Menge an Natrium im Blut bestätigen. Eine erhöhte Menge an Natrium im Blut bestätigt den Verdacht auf einen Überschuss an Natrium im Extrazellulärraum. In gleicher Weise kann die Menge an Natrium im Urin gemessen werden.

Mit weiteren Untersuchungen muss die Ursache für den Natriumüberschuss gesucht werden, wenn sie nicht bereits bekannt ist. Zudem wird der Arzt überprüfen, ob die betroffene Person neben dem Überschuss an Natrium noch an einem Überschuss eines anderen Nährstoffs leidet.

Therapie

Die Behandlung eines Natriumüberschusses hängt von seiner Ursache ab. Es sollte immer die Ursache bekämpft werden, wenn dies möglich ist. Zudem muss bis zur erfolgreichen Behandlung der Ursache oder, wenn die Ursache nicht behoben werden kann, auf Dauer dafür gesorgt werden, dass die Natriumkonzentration im Körper normalisiert wird. Eine Normalisierung der Natriumkonzentration kann durch Gabe von Flüssigkeit, beispielsweise in Form von Getränken oder Infusionen, durch Medikamente, die eine vermehrte Natriumausscheidung mit dem Urin bewirken, und durch Verminderung der Natriumaufnahme mit der NahrungNahrungsbestandteile erreicht werden.

Dabei ist es sinnvoll, bei einem starken Flüssigkeitsverlust oder einer ungenügenden Flüssigkeitszufuhr die Natriumkonzentration vor allem durch Gabe von Flüssigkeit zu normalisieren und bei einer übermässigen Natriumaufnahme oder einer verminderten Natriumausscheidung zur Normalisierung der Natriumkonzentration vor allem die Natriumaufnahme in Form von Nahrung und Getränken zu reduzieren und die Natriumausscheidung mit Medikamenten zu fördern.

Leidet die betroffene Person neben dem Natriumüberschuss noch an einem Überschuss weiterer Nährstoffe, sollte auch dieser behandelt werden.

Autor/in:Dr. med. Sidonie Achermann, Ärztin, Dr. Julia Feucht, Ärztin
Editor/in:Andrea Meppiel, dipl. Ernährungsberaterin HF
Keywords:Natrium, Na, Sodium, Elektrolyte, Mineralien, Mineralstoffe, Salze, Mengenelemente, Natriummangel, Hyponatriämie, Natriumüberschuss, Hypernatriämie
ICD-10:E87.0, E87.1
Zuletzt geändert:21.11.2016Zum Seitenanfang
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