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Sattelnase

Allgemeines

Sattelnase, Sattelnase vor der Operation, Sattelnase nach der Operation

Eine Sattelnase ist eine aufgrund unterschiedlichster Ursachen sattelförmig eingesunkene Nase. Eine Ursache hierfür kann zum Beispiel ein Unfall im Gesichtsbereich mit Verletzung der Nasenknochen und Nasenknorpel sein.

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Entstehen einer Sattelnase sind Nasenoperationen, wie beispielsweise die Korrektur einer schiefen Nasenscheidewand oder eine in diesem Bereich durchgeführte Schönheitsoperation.

Eine weitere Ursache ist die Geschlechtserkrankung Syphilis, welche auch Lues genannt wird. Ungeborene Babys können sich bereits im Mutterleib anstecken, wenn die Mutter daran erkrankt ist. Da diese Infektionserkrankung jedoch heutzutage meist in einem sehr frühen Stadium entdeckt und behandelt wird, kommt es in diesem Zusammenhang nur noch selten zu einer Sattelnase. Ausserdem werden schwangere Frauen im Rahmen der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen auf Lues getestet, so dass Vorsorgemassnahmen getroffen werden können, um eine Ansteckung der Kinder im Mutterleib zu vermeiden.

Eine wesentlich häufigere Erkrankung, die als Ursache für die Ausbildung einer Sattelnase in Frage kommt, ist die Wegenersche Granulomatose. Diese Erkrankung verursacht eine Entzündung der Blutgefässe in der Lunge sowie auch im Bereich der Atemwege, wie zum Beispiel in der Nase, den Nasennebenhöhlen und im Rachen. In den meisten Fällen sind auch die Nieren von der Krankheit betroffen.

Sowohl die Syphilis als auch die Wegenersche Granulomatose sind gekennzeichnet durch die Ausbildung von so genannten Granulomen. Die sind kleine knötchenförmige Gebilde, die sich aufgrund einer chronischen Entzündung in der unmittelbaren Umgebung von Blutgefässen bilden. Die Ausbildung solcher Granulome im Nasenbereich hat zur Folge, dass sowohl der Knochen als auch der Knorpel in der Nase langsam zerstört werden und die Nase derart deformiert wird.

Vaskulitis

Unter einer Vaskulitis werden Entzündungsprozesse und Schädigungen der Blutgefässe verstanden. Der Blutfluss wird dadurch eingeschränkt und es resultieren Schädigungen der durch die betroffenen Blutgefässe versorgten Gewebe und Organe. Die Palette der dadurch verursachten Beschwerden kann, je nach dem welche Organe von der Erkrankung betroffen sind, breit sein.

Meistens kommt als Ursache der Vaskulitis eine gestörte Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems, des so genannten Immunsystems, in Frage. Das Wissen über die auslösenden Faktoren und über die Krankheitsentwicklung ist in diesem Fall jedoch noch sehr beschränkt. Als bekannte Auslöser kommen Infektionskrankheiten so wie auch Tumoren oder Medikamente in Frage.

Granulom

Granulom, knötchenhafte Veränderungen im Gewebe

Granulome sind knötchenartige Veränderungen im Gewebe, welche aus einer Ansammlung von weissen Blutzellen bestehen. Diese Granulome sind je nach der zugrunde liegenden Erkrankung anders aufgebaut. Deshalb können sie bei der Untersuchung einer Gewebeprobe wertvolle Hinweise auf die Auslöser und die Art der Erkrankung geben.

Symptome

Bei der Wegenerschen Granulomatose besteht eine chronische Nasenschleimhautentzündung mit Ausbildung einer "Trockenen Nase" - auch Rhinitis sicca genannt. Aufgrund der ausgetrockneten Nasenschleimhäute leiden die betroffenen Personen unter einem Spannungsgefühl, Niesreiz, Jucken und Brennen in der Nase, weshalb sie sich auffallend oft an der Nase reiben. Als weitere Folge der Entzündung kommt es häufig zu Nasenbluten und zu einer ausgeprägten Krustenbildung. Typischerweise ist die Nasenatmung durch diese Vorgänge erschwert und die Patienten haben das Gefühl, dass ihre Nase verstopft sei.

Im Verlauf der Erkrankung kann es zur langsamen Zerstörung der Nasenscheidewand und zur Ausbildung einer Sattelnase kommen.

Diagnose

Leidet eine Person mit einer Sattelnase vor an einer Behinderung der Atmung durch die Nase, gilt es für den behandelnden Arzt, die Ursache dafür herauszufinden. Ist ein Unfall im Gesichtsbereich oder eine vorausgegangene Nasenoperation ausgeschlossen, muss es sich um eine Erkrankung handeln, die den Nasenknorpel oder den Nasenknochen zerstört.

Durch eine Laboruntersuchung des Blutes können Entzündungszeichen festgestellt werden. Ausserdem ist es möglich, mit Hilfe einer speziellen Blutuntersuchung eine Syphilis-Erkrankung nachzuweisen. In der Regel wird zudem eine Probe der Nasenschleimhaut entnommen, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen. Im mikroskopischen Bild sind die hier auftretenden Granulome gut sichtbar und zeigen für die jeweilige Erkrankung ein typisches Bild. Fasst man sämtliche Untersuchungsergebnisse und Symptome der betroffenen Person zusammen, ist meist eine eindeutige Diagnose der auslösenden Erkrankung möglich.

Bei der Wegenerschen Granulomatose können zusätzlich in der Computertomographie und auch in der Magnetresonanztomographie des Schädels Granulome in den Nasennebenhöhlen nachgewiesen werden.

Therapie

In erster Linie ist es wichtig, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln, die zur Ausbildung der Sattelnase geführt hat. Ist die Sattelnase bereits entstanden, muss diese mit Hilfe einer Operation korrigiert werden. Hierbei wird die Nase beziehungsweise der Nasenrücken mit körpereigenem Knorpel oder Knochen wiederaufgebaut.

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Sattelnase, Lues, Syphilis, Wegener'sche Granulomatose, Morbus Wegener
ICD-10:A50.5, M95.0
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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