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Nasenseptumperforation

Synonyme: Loch in der Nasenscheidewand

Allgemeines

Unter einer Nasenseptumperforation versteht man die Bildung oder das Vorhandensein eines Loches in der Nasenscheidewand, welches auf unterschiedliche Art und Weise entstehen kann.

Die häufigste Ursache für das Vorkommen eines Loches in der Nasenscheidewand ist eine Verletzung im Gesichtsbereich durch Unfälle. Aber auch während einer Operation kann es passieren, dass die Schleimhaut der Nasenscheidewand verletzt wird. Zwar sollte es Ziel jedes Eingriffs an der Nase sein, die Schleimhaut zu schonen, jedoch lassen sich kleine Verletzungen manchmal nicht vermeiden.
Weitere Ursachen sind chronische Entzündungen der Nasenschleimhaut, die zu einer starken Schädigung derselben bis hin zur Lochbildung führen können.

Chronische Nasenentzündungen entstehen beispielsweise bei jahrelanger arbeitsbedingter Einatmung von Industriestäuben oder sehr häufig beim regelmässigen Schnupfen der Droge Kokain. Dabei entsteht eine immer wiederkehrende Entzündung der Nasenscheidewand, welche deshalb langsam aber sicher zerstört wird. Zum selben Resultat kann zudem das häufige Manipulieren in der Nasenhöhle mit einem Finger führen.

Aber auch Gefässerkrankungen, welche vor allem eine Entzündung der kleinen Gefässe verursachen, können auf diese Weise den knorpeligen Teil des Nasenseptums zerstören. Ein typisches Beispiel einer solchen Erkrankung ist die Wegener Granulomatose.

Wissenswertes über den äusseren und inneren Aufbau der Nase

Die Nase besteht aus einem äusseren Teil - dem Nasengerüst - und aus einem inneren Teil - der Nasenhöhle. Diese wird durch die Nasenscheidewand (Nasenseptum) in die rechte und linke Nasenhaupthöhle unterteilt, welche annähernd gleich gross sind. Die Nasenscheidewand besteht zum grössten Teil aus Knochen, im Vorderbereich wird sie aus Knorpel gebildet. Sie hat als wichtige Stütze einen entscheidenden Einfluss auf die Form und Richtung der äusseren Nase.

Die beiden Nasenlöcher verbinden die Nase mit der Aussenwelt. Über die inneren Öffnungen, die so genannten Choanen, stehen die beiden Nasenhöhlen mit dem Nasenrachenraum in Verbindung. Die beiden Choanen sind trichterförmig und jeweils 3cm hoch und 1cm breit. Mit Hilfe eines in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde verwendeten Kehlkopfspiegels können die Choanen betrachtet werden

Die an die Nasenhöhle angrenzenden Knochen enthalten lufthaltige Hohlräume, die so genannten Nasennebenhöhlen. Sie sind mit der Nasenhöhle durch kleine Kanälchen verbunden und können sich entzünden, wenn diese kleinen Kanälchen verschlossen sind. Eine solche Entzündung nennt man Sinusitis.

Von den beiden seitlichen Nasenwänden ragen hakenförmig drei dünne Knochenplatten in die Nasenhöhle hinein. Diese Knochenplatten sind mit Nasenschleimhaut überzogen und werden Nasenmuscheln genannt. Die Nasenmuscheln sind gut durchblutet und können je nach Blutfüllung an- und abschwellen.

Nase und Nasennebenhöhlen sind ausgekleidet mit einer besonderen Schleimhaut, die man auch in allen anderen Bereichen der Atemwege vorfindet. Diese Schleimhaut ist hoch spezialisiert und schützt unsere Atemorgane vor schädlichen Stoffen, die über die Atemluft in unseren Körper gelangen können. Diese Aufgabe wird erfüllt durch das Zusammenspiel verschiedener Zellen. Die eine Zellart besitzt winzige Härchen, so genannte Flimmerhärchen (vgl. Bild), die sich wellenartig in Richtung Rachen bewegen. Daneben gibt es Zellen, die einen dünnen Schleim herstellen (=Becherzellen) und damit die Flimmerhärchen überziehen. So können Fremdkörper wie Staubteilchen und Krankheitserreger auf dieser Schleimschicht zum Rachen transportiert und entweder über einen Hustenstoss ins Freie befördert oder in den Magen verschluckt werden.

Symptome

Ist in der Nasenscheidewand ein Loch entstanden, führt dies typischerweise zu einer starken Krustenbildung in der Nase. Auf diesen Krusten können sich Bakterien festsetzen und eine Entzündung verursachen, welche gelben und manchmal übel riechenden Schleim produziert. Bei kleinen Löchern kann es zu einem pfeifenden Geräusch bei der Atmung durch die Nase kommen. Einige betroffene Personen klagen zudem über Schmerzen im Bereich der Nase.

Diagnose

Die Nase wird von aussen hinsichtlich ihrer Form und natürlich auch von innen untersucht. Die Untersuchung der inneren Nase erfolgt mit Hilfe eines so genannten Nasenspreizers, der die Nasenlöcher dehnt und aufhält. Mit einer geeigneten Lichtquelle kann der untersuchende Arzt das Innere der Nase ausleuchten und so die Nasenschleimhaut untersuchen.

Nasenendoskop, Spiegelung der Nase bei Verdacht auf eine Nasenseptumperforation

Um das Innere der Nase noch genauer einsehen zu können, führt der Arzt eine Nasenspiegelung durch, die in der Fachsprache als Rhinoskopie bezeichnet wird. Hierbei wird mit Hilfe einer starren oder biegsamen Röhre mit eingebauter Lichtquelle und Kamera - genannt Nasenendoskop - das Naseninnere und die Beschaffenheit der Nasenschleimhaut betrachtet. Es lassen sich so die Nasenhaupthöhlen, der Nasenrachen, die vorderen Bereiche der Nasennebenhöhlen und die Nasenscheidewand detailliert beurteilen.

Therapie

st erst einmal ein Loch in der Nasenscheidewand entstanden, wächst dieses nicht mehr von alleine zu. Die einzige Möglichkeit, es zu verschliessen, besteht in einer Operation. Dabei wird das Loch mit Hilfe einer Transplantation von körpereigenem Knorpelgewebe, zum Beispiel Ohrknorpel, verschlossen. Der Erfolg der Operation hängt aber vor allem von einem erfolgreichen Ausschalten der Ursachen ab. Wenn beispielsweise die zugrunde liegende Krankheit nicht behandelt wird, oder der Betroffene weiterhin Kokain schnupft, ist trotz einer zunächst erfolgreichen Operation mit einer erneuten Eröffnung der Nasenscheidewand zu rechnen.

Aus diesem Grund ist es wichtig die Entstehung dieses Loches in der Nasenscheidewand zu verhindern. Für Arbeiter, die am Arbeitsplatz Industriestäuben ausgesetzt sind, kann dies beispielsweise durch einen geeigneten Atemschutz erreicht werden.

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Nasenseptumperforation, Loch in der Nasenscheidewand, Septumperforation, Wegener'sche Granulomatose, Morbus Wegener, Nasenseptum
ICD-10:J34.8
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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